Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
Vom Netzwerk:
Schreibtisch, Jerry. Man braucht kein Schußwaffen-Experte zu sein, um festzustellen, daß damit vor kurzer Zeit geschossen wurde.«
    Ich hielt den Lauf prüfend an die Nase und mußte ihm rechtgeben. Phil verstaute die Waffe in der Aktentasche, die wir mitgebracht hatten. Dann suchte er weiter.
    Ich wandte mich an Gloria Watkins. »Sagen Sie, Mrs. Watkins, haben sie irgendwo schon einmal ein Zeichen gesehen, daß aus einer Faust besteht, die ein Bündel gezackter Blitze umschließt?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, Mr. Cotton! Was soll das denn für ein Zeichen sein?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wenn wir das wüßten, wären wir ein ganzes Stück weiter. Hatte Ihr Mann besondere Hobbies?«
    »Ich weiß nicht, ob man Flirten als ein Hobby bezeichnen kann? Sonst interessierte er sich eigentlich nur für Pferde und Parties in unserem Freundeskreis. Ellen Summerhill und Steve Button waren in diesem Kreise die treibenden Kräfte für derartige Parties.«
    »Wer ist dieser Steve Button, Mrs. Watkins?«
    »Ein Freund des Hauses Summerhill. Steves Vater und Edward Summerhill waren College-Freunde. Alf Button ist schon vier Jahre tot. Er hat seinem Sohn ein gewaltiges Vermögen hinterlassen. Allerdings hat Steve nicht viel davon.«
    »Warum nicht?«
    »Vor zwei Jahren hatte er einen Reitunfall. Seit dem Tage sind seine Beine gelähmt, und er kann sich nur noch in einem Rollstuhl fortbewegen. Das ist wohl auch der Grund, warum er Parties mit jungen Menschen so liebt. Es ist beinahe eine Sucht bei ihm.«
    »Wie kam Ihr Mann in diesen Kreis, Mrs. Watkins?«
    Sie lächelte schmerzlich. »Durch mich, Mr. Cotton! Ellen und ich, wir hatten dieselbe Schule besucht. Wir lernten ihn in einem Eiscafe kennen. Er hatte auf uns großen Eindruck gemacht. Durch Ellen bekam er die Stellung bei Mr. Summerhill. Später wurde er dann Buchhalter. Er stellte Ellen nach, aber die war zu der Zeit mit Steve Button befreundet. Es war kurz nach dem Reitunfall. Damals machte Kendell mir plötzlich einen Heiratsantrag. Ich nahm an.«
    Phil erschien wieder. Er hielt einen ganzen Stoß Wettscheine in der Hand.
    »Ihr Mann scheint regelmäßig zu wetten?« fragte er.
    Sie nickte. »Ich sagte Ihnen ja schon, Pferde waren eine seiner Leidenschaften.«
    »Wie hoch beziffert sich eigentlich das Gehalt Ihres Mannes?« fragte Phil.
    »900 Dollar monatlich.«
    Phil sah mich an. »Zwei Wohnungen, Miete, Licht und wöchentliche Wettbeträge in Höhe von 200 bis 400 Dollar, Jerry! Kendell Watkins scheint ein Magier zu sein.«
    »Besaß Ihr Mann noch andere Einnahmequellen? Eine Erbschaft oder Ähnliches?« fragte ich.
    Sie sah mich erstaunt an. »Davon weiß ich nichts, Mr. Cotton. Ich brachte lediglich 5000 Dollar mit in die Ehe, aber die gingen für die Einrichtung dieser Wohnung hier drauf. Auch mir fielen Kendells Ausgaben in der letzten Zeit auf, doch ich wagte nie, ihn nach der Herkunft des Geldes zu fragen. Er konnte dann sofort aufbrausen. Ich nehme an, daß er bei Ellen eine Anleihe aufgenommen hat. Vielleicht auch bei Steve Button. Beide waren sehr freigebig.«
    »Hat Ihr Mann einen Wagen?«
    »Einen Plymouth. Er hat ihn von Steve für einen minimalen Betrag gekauft Button wechselte Autos wie andere ihre Oberhemden.«
    »Ich hätte mich gern einmal mit Mr. Button unterhalten, Mrs. Watkins. Vieleicht hat Ihr Mann sich ihm gegenüber anvertraut. Können Sie mir seine Adresse geben?«
    »Warum nicht? Steve bewohnt eine feudale Villa in Far Rockaway, 49 Virginia Boulevard. Ich empfehle Ihnen allerdings, sich vorher telefonisch anzumelden. Steve besitzt noch zwei Wochenend-Häuser. Das eine in der Fort Tilden-Bucht, das andere in Rossville, Staten Island. Manchmal ist er auch in seinem Büro im Summerhill-Building. Aber das ist selten der Fall. Steve hat in Fargo Bannister einen Geschäftsführer, dem er unbedingt vertrauen kann.«
    Ich machte mir die nötigen Notizen. Dann ging ich zu Phil hinüber, der noch immer in Watkins Schreibtisch herumstöberte.
    »Glaubst du, daß du noch mehr wichtige Hinweise findest?«
    »No! Im übrigen meine ich, die Ausbeute lohnt sich bereits. Watkins wird eine sehr glaubhafte Erklärung bereit haben müssen, um uns seine geheimnisvollen Geldquellen plausibel zu machen.«
    Wir verabschiedeten uns von Gloria.
    ***
    Als wir die Macombs Dam Bridge überquerten, sagte Phil:
    »Wir könnten in der 42. Straße vorbeifahren. Die Wettscheine tragen alle den Stempel der Wettannahme Horley. Ein so guter Kunde müßte dem Buchmacher

Weitere Kostenlose Bücher