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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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allerdings erst noch heraussteilen. Mr. Mincing fährt mit uns zur Center Street, um sich unsere Fotoalben anzusehen. Ich bin ziemlich sicher, daß wir im Anschluß daran mehr wissen.«
    »Wer wußte denn davon, daß sich seit gestern 100 000 Dollar in dem Tresor befanden?« fragte ich.
    Schrader machte eine hilflose Handbewegung. »Praktisch alle Angestellten der Firma, Mr. Cotton. Es war ein offenes Geheimnis, daß die Lohngelder jeden Donnerstag hierhergebracht wurden und bis zur Auszahlung am Freitag in diesem Tresor lagen.«
    Ich sah Mr. Summerhill an. »Da komme ich nicht mit. In diesem Gebäude sind doch nur die Büros untergebracht, Mr. Summerhill. 100 000 Dollar sind doch sicher die Lohnsumme für alle Beschäftigten Ihres Betriebes? Ich meine, darin sind doch nicht nur die Gehälter der Angestellten enthalten, sondern auch die Löhne für die Arbeiter? Warum werden die Lohntransporte denn nicht direkt zum Werk durchgeführt?«
    »Auch das habe ich dem Lieutenant schon erklärt, Sir! Meine Firma besteht aus 27 Betrieben. Jeden Freitagvormittag kommen die Geschäftsführer dieser Betriebe hierher und nehmen die Löhne für ihre Leute in Empfang. Aus diesem Grunde habe ich ja auch einen Tate & Lyle-Tresor gekauft, der als der sicherste Tresor gilt, den es derzeit auf dem Markt gibt. Bisher ist auch alles gut gegangen.«
    »War Ihre Tochter jeden Donnerstagabend noch hier?«
    »No, Mr. Cotton! Nur wenn wir mit den steuerlichen Arbeiten im Rückstand waren. Da wir in vierzehn Tagen die . halbjährliche Buchprüfung erwarten, wollte Ellen noch länger bleiben. Hätte sie diesen unseligen Gedanken nur nicht gefaßt.«
    Er vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Wer hatte nach Büroschluß noch uneingeschränkten Zutritt zu den Büroräumen, Mr. Summerhill?« fragte ich.
    »Außer mir nur noch meine Tochter und Mr. Watkins.«
    »Und wer wußte, daß Ihre Tochter gestern länger bleiben wollte?«
    »Niemand, Sir! Alle Angestellten hatten das Gebäude bei Büroschluß verlassen. Nur Ellen und ich waren noch hier. Ich verließ das Büro etwa gegen 21 Uhr dreißig. Da erst rückte Ellen mit ihrem Vorhaben heraus.«
    Ich wandte mich Abel Mincing zu. »Mr. Mincing, ist es möglich, daß jemand das Haus betreten kann, ohne daß Sie es bemerken?«
    Mincing nickte. »Natürlich, Sir! Im Summerhill-Building sind ja 43 verschiedene Firmen untergebracht. Sie alle haben leitende Angestellte, die über einen Schlüssel zu der Glastür verfügen. Ich bin natürlich nicht immer in der Kabine. Nach jedem zweiten Kontrollruf der Police-Station, mache ich zum Beispiel einen Rundgung. Der führt mich allerdings nicht durch das ganze Haus. Das würde zuviel Zeit in Anspruch nehmen. Ich nehme mir immer nur ein paar Etagen vor.«
    Phil stieß mich an. »Bei 43 verschiedenen Firmen kommt es doch bestimmt vor, daß auch in anderen Büros mal länger gearbeitet wird. Der Mörder kann also bereits im Hause gewesen sein. Er brauchte gar nicht erst mit einem Schlüssel durch die Glastür zu kommen.«
    Das war ein berechtigter Einwand. Ich sah den Nachtwächter an.
    »Haben Sie eine Kontrolle darüber, Mr. Mincing, wie viele Menschen nach Büroschluß sich noch im Hause aufhal--ten?«
    Mincing schüttelte den Kopf. »No, Mr. Cotton. Hier sind über zweitausend Menschen beschäftigt. Das schließt eine Aus- und Eingangskontrolle völlig aus.«
    Ich stand auf und zog Mannie Schrader beiseite.
    »Wo ist die Tote?« fragte ich leise.
    »Die haben wir schon abtransportieren lassen, Mr. Cotton. Doc Taylor meint, der Tod sei kurz nach 22 Uhr eingetreten. Sie lag also schon sieben Stunden in dem verschlossenen Tresor.«
    »Todesursache?«
    »Ein Schuß in die Brust. Die Kugel vom Kaliber 6,35 traf das Herz. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten sein. Der Täter muß ein guter Bekannter von Ellen Summerhill gewesen sein. Die Wundränder waren pulvergeschwärzt. Wenn ich die Waffe gefunden hätte, und das Girl nicht gerade im Tresor gelegen hätte, müßte ich auf Selbstmord tippen.«
    Ich mußte an Bella Austin denken. Genau dieselben Merkmale.
    »Es muß sich also um einen Menschen handeln, dessen Erscheinen im Büro zu dieser ungewöhnlichen Zeit Ellen Summerhill keinesfalls außergewöhnlich erschien. Es ist möglich, daß es dem Täter nur um das Geld ging, Lieutenant. Von der Anwesenheit Ellen Summerhills überrascht, hat er sie dann getötet.« Schrader nickte. »Ich habe eher den Eindruck, Mr. Cotton, daß es sich gerade anders herum

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