0277 - Befehle aus der 5. Dimension
Terraner hatte alles getan, um den Männern der CREST zu helfen. Er hatte es sogar geschafft, als letzter Mann der Besatzung zu sterben.
Seine ausgestreckte Rechte wies auf ein großes Plastikschild. Es war auf einem Schaltbord aufgeklebt und mit roter Farbe beschriftet worden. „Willkommen. Stören Sie sich nicht an meinem Anblick. Wir haben gut gelebt. Das erwähnte Bildtonband mit den letzten Nachrichten befindet sich in dem luftdicht schließenden Zentraletresor, links neben dem Durchgang zum Geräteraum. Die vor mir verstorbenen Männer liegen in vakuumversiegelten Kunststoffsärgen. Sie finden sie im Korvettenhangar I."
Rhodan las die Worte mit schwankender Stimme. Icho Tolot wollte den toten Kommandanten aus dem Sitz heben und ihn auf einem Pneumosessel niederlegen.
„Nein, nein, lassen Sie ihn vorerst dort ruhen"; wehrte Rhodan ab. „Begreifen Sie, Tolot - das war sein Platz. Er soll ihn behalten, so lange es möglich ist. Dr. Hefrich -rufen Sie die CREST an und geben sie den Befehl zum Ausschleusen der Arbeitsteams."
Damit drehte sich Perry um und ging auf den Wandtresor zu. Snigert hatte ihn orangerot angestrichen, damit er nicht zu übersehen war.
Atlan verließ die kleine Zentrale. Er wollte allein sein, um des Mannes zu gedenken, der seine Aufgabe ganz im stillen und fern seiner Heimatwelt durchgeführt hatte. Das war etwas, was der Arkonide unter Heldentum verstand.
*
Die gefundenen Bildtonbänder enthielten die wichtigsten Szenen aus der Geschichte des Flottentenders DINO-3. Man sah, wie sämtliche Maschinenanlagen, Schaltleitungen, Rechengehirne und Vorratslager mit Paronplastüberzügen versiegelt wurden.
Die Männer des Tenders hatten wochenlang mit Spritzpistolen gearbeitet und fast den gesamten Kunststoffvorrat des Tenders aufgebraucht. Als Folge davon war die DINO-3 tatsächlich zu einer riesigen Konserve geworden, auf der nichts verwittern konnte. Die verwendeten Baustoffe bestanden ohnehin aus Materialien, die völlig zeitunempfindlich waren. Nirgends war eine Rostspur gefunden worden. Sogar die Isolationen der Installationsverdrahtung hatten ohne Zermürbungserscheinungen gehalten. Man konnte es bedenkenlos wagen, die Hauptleiter mit den zulässigen Höchstspannungen von dreihunderttausend Volt zu belasten.
Snigert berichtete in seiner gewissenhaften Art über das Schicksal jedes einzelnen Mannes; seine Todesursache und über das allgemeine Bordleben in der Einsamkeit. Hier und da war ein näher Planet angeflogen worden, um den Männern Gelegenheit zu bieten, wieder einmal natürliche Luft zu atmen und reines Quellwasser zu trinken. Dann waren sie an Bord zurückgekehrt. Sie hatten aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet, auf diesem Planeten Häuser zu bauen und Gärten zu bestellen.
Dies war ein großes Opfer gewesen.
Nur eine Sache war unklar!
Die DINO-3 hatte eine Gesamtbesatzung von fünfundsiebzig Mann besessen. Einunddreißig Mann fehlten. Es handelte sich überwiegend um Mitglieder des technisch-wissenschaftlichen Korps, darunter um bekannte Kapazitäten.
Erst am Schluß der Bandaufzeichnungen erfolgte die Aufklärung durch Major Snigert.
Er gab an, der technische Chef der Expedition, Major Gus Bernard, sei nach der Konservierung des Tenders mit einer der drei Korvetten gestartet, um zu versuchen, durch einen Dilatationsflug dicht unterhalb der Lichtmauer die fünfhundertjährige Wartezeit ohne besondere Alterungserscheinungen zu überbrücken.
Barnard habe diese Korvette nach dem ersten terranischen Fernraumschiff GOOD HOPE, Gute Hoffnung, genannt.
Als Leitender Kosmonaut des Schiffes sei der ehemalige Erste Offizier des Tenders, Captain Rog Fanther, auf der GOOD HOPE eingestiegen. Eine etwa zweihundertfünfzig Lichtjahre entfernte Sonne sollte mit annähernder Lichtgeschwindigkeit angeflogen werden. Nach der Erreichung des Zieles war ein Wendemanöver geplant und danach die Rückkehr zur DINO-3 mit ebenfalls hochrelativistischer Geschwindigkeit.
Snigert berichtete, er habe das Unternehmen nach Abschluß der dringlichen Konservierungsarbeiten erlaubt. Man solle nach der GOOD HOPE Ausschau halten. Der bezugsgebundene Dilatationsflug sei so berechnet gewesen, daß die GOOD HOPE bei der frühestmöglichen Ankunft der CREST bereits seit sechs Wochen auf dem Tender sein müsse. Die Wissenschaftler der CREST rechneten die angegebenen Daten nach. Sie stimmten haargenau - nur mit dem Unterschied, daß die GOOD HOPE nicht an Ort und Stelle war.
Trotzdem schickte
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