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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegen.
    Der Magier stand hinter ihr. Er lächelte, denn er wußte um die Wirkung seiner Schau. Lässig nahm er das Schwert, drehte es herum und schlug es nach unten.
    Zitternd blieb die Klinge im Boden stecken.
    Wieder brauste Beifall auf, und aus dem Hintergrund der Bühne quollen die künstlichen Nebelschleier weiter vor. Sie wallten träge heran, umgaben zuerst die Assistentin und anschließend den Magier wie einen Schutzmantel.
    Doch etwas paßte nicht in das Programm. Aus den Nebelschwaden war ein seltsames Geräusch zu vernehmen. Ein metallen klingendes Klacken oder Rattern, das entsteht, wenn jemand mit einem harten Gegenstand vor irgendwelche Stäbe schlägt.
    Klack, klack, klack…
    Die Zuschauer hörten es, der Magier und dessen Assistentin ebenfalls.
    Beide zeigten sich irritiert, denn diese Geräusche paßten überhaupt nicht in das. Programm.
    So, jedenfalls sollte es nicht weiterlaufen. Magiro sah den etwas hilflosen Blick, den seine blonde Assistentin ihm zuwarf, er hob die Schultern, drehte sich um und erkannte innerhalb der Nebelschwaden die Umrisse einer Gestalt.
    Im ersten Augenblick dachte er an einen Helfer, der ihm irgend etwas sagen oder überbringen wollte. Der Magier war schon im Begriff, ihn anzusprechen, als er stockte.
    Trotz der schlechten Sicht war ihm etwas an diesem Mann aufgefallen und nicht geheuer.
    Bei dem fehlte etwas.
    Der Kopf!
    Für einen Moment war auch der Magier irritiert. Das gehörte nun überhaupt nicht in diese Schau. Der Mann ging auf den anderen zu, um ihn anzusprechen und ihn zu fragen, was der Quatsch sollte, als der andere seinen rechten Arm hochhob.
    Etwas schien sich aus seiner Faust hervorzuschieben. Ein breiter Gegenstand, seltsam geformt und an einer Seite spitz zulaufend.
    Ein Messer!
    Für einen Moment hielt der Magier den Atem an. Er glaubte nicht mehr an einen Spaß. Da versuchte auch keiner, ihm die Schau zu stehlen, das Auftauchen des anderen war echt und gefährlich.
    Er wankte näher, der Magier konnte ihn besser sehen, und er fragte sich auch, wie es möglich war, daß der andere keinen Kopf mehr besaß und welchen Trick er für diese Nummer benutzte.
    Daß es kein Trick war, bemerkte er in den nächsten Sekunden, als der Kopflose einen Arm hob.
    Noch umhüllte beide der Nebel. Selbst die Assistentin konnte nicht allzu viel erkennen. Sie war zurückgewichen, ihr Gesicht zeigte den Schrecken, und sie schaute nach vorn in die Schwaden hinein, wo die beiden Gestalten förmlich innerhalb der grauen Wolken zu verschmelzen schienen.
    Eine hob den Arm — und auch das Messer.
    Dann schlug der Unheimliche zu.
    Es war ein pfeifender, mörderischer Hieb, routiniert ausgeführt und zielsicher.
    Nur einmal brauchte der Pirat des Teufels zuzuschlagen. Er hatte getroffen und tötete seinen Gegner mit diesem glatten Schlag.
    Unter den Augen zahlreicher Gäste geschah das Unbegreifliche, das Grauenhafte.
    Der Magier verlor seinen Kopf.
    El Diablo hatte ihn kurzerhand abgeschlagen, und die Menschen nahe der Bühne glaubten, irre zu werden, als der Köpf des Mannes über den Boden rollte.
    Das war echt, keine Täuschung! Auch die Assistentin wußte, daß es kein Trick war.
    Sie riß die Arme hoch und begann zu schreien.
    Dieser schrille, sirenenhafte Ton jaulte durch die Disco und war gleichzeitig der Startschuß zu einer nie erlebten Panik…
    ***
    In dem Augenblick betraten wir die Discothek!
    Wir, das waren Suko und ich. Der alte Bexiga wollte nicht mit, er hatte es abgelehnt, diese modernen Schuppen und Sündenhallen zu betreten, wie er sie immer nannte.
    Und wir hatten noch etwas getan. Die Polizei war von uns nicht informiert worden. Die Leiche der Angelika Scherschel konnte erst einmal am Strand liegenbleiben, wir würden uns später mit den zuständigen Stellen in Verbindung setzen. Für uns war der Pirat des Teufels wichtiger. Wenn der tatsächlich zu einem Amoklauf ansetzte und wir durch irgendwelche bürokratische Maßnahmen Zeit vertrödelten, würden wir uns das Leben lang Vorwürfe machen.
    Es war nichts passiert.
    Cala Millor kochte zwar, doch in Urlaubslaune. Von einem kopflosen Killer hatten wir keine Spur entdeckt. Wir erreichten auch die Disco Magic, gingen hinein und hörten den ersten Angstschrei.
    Suko und ich warfen uns einen knappen Blick zu. Beide dachten wir das gleiche. Hier war der Kopflose erschienen.
    Die Umstände befanden sich nicht auf unserer Seite. Wir brauchten nur einen Blick in das Lokal zu werfen, um darüber Bescheid zu wissen.

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