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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Doch beides verbarg er vor sich und den Izekos, indem er eine donnernde Strafpredigt hielt. Er hatte nur eine einzige Erklärung für den unangekündigten Überfall: Irgendjemand im Dorf musste eine schreckliche Sünde begangen haben. Eine Sünde, die Thul'lan'aizirs Herz für seine Izekos verschlossen hatte.
    An die andere Möglichkeit wagte Thul'anymo nicht zu denken: Daran, dass Liob'hal'bakor wieder die Oberhand über die Welt gewinnen und den erhabenen und barmherzigen Thul'lan'aizir vertreiben könnte…
    Sie kamen nacheinander - gestanden kleinere Diebstähle, Betrügereien, Geschlechtsverkehr mit Verwandten oder Reenas, Mordwünsche gegen irgendwelche Konkurrenten, und so weiter. Nichts von Bedeutung. Und gerade das steigerte Thul'anymos Verwirrung und Angst noch.
    Er schlug mit einem Stock auf die Sünder ein und brummte ihnen Strafen auf. Zeitlich begrenzten Nahrungsentzug zumeist, oder einen Fischzug für den Göttersprecher, oder Arbeit an der Gemeinschaftshütte.
    Schwermut befiel ihn, als der letzte Übeltäter die Flucht aus seinem Igluu ergriff. So viel der Göttersprecher auch grübelte, ihm wollte keine Erklärung für das schreckliche Geschehen einfallen. Dass selbst die beiden Götterboten nichts gegen die Todbringer vermocht hatten, schien ihm fast ein Zeichen des bevorstehenden Weltuntergangs zu sein.
    So hockte er bis zum Abend in seinem Igluu, rührte weder Wasser noch Fisch an, hockte nur da, grübelte und versank immer tiefer in Schwermut. Kurz vor Sonnenuntergang brachten sie ihm dann einen der Männer, die Thul'anymo ausgesandt hatte, um das erste der beiden Schiffe zu zerstören. Der erzählte, was geschehen war.
    Thul'anymos Stimmung hellte sich auf. Endlich eine Erklärung für Thul'lan'aizirs Schweigen! Sie hatten seinen Auftrag noch nicht erfüllt! Noch immer trieben zwei Schiffe vor der Küste! Jetzt packte ihn wirklich die Wut. Und belebte seinen matten Körper.
    Er rief seine Izekos im Gemeinschaftsigluu zusammen. »Beim ersten Morgenlicht versammelt euch vor meinem Igluu. Äxte, Schwerter, Speere und Feuersteine bringt mit. Lasst uns schnell wie junge Reenas sein, um den Willen des erhabenen und barmherzigen Thul'lan'aizirs zu erfüllen…«
    Sie konnten ihre Füße so behutsam aufsetzen wie sie wollten - die Geräusche ihrer Schritte hallten aus dem weiten Raum zurück, als würden Riesen über das Eis stapfen. Schon nach wenigen Schritten sahen sie die Kuppelwand hinter sich nicht mehr. Nur ein milchiger Fleck verriet, wo etwa sich die Öffnung ins Freie befand.
    ***
    Das Zentrum der Kuppel war mehr als drei Speerwürfe von ihnen entfernt. Dort fluoreszierte eine dunstige Säule aus Wasserdampf und grünem Lichtschimmer Sie mündete hoch oben in eine kreisrunde Öffnung. Darüber sah Aruula einen grauen Fleck - ein Stück Himmel.
    Von dieser unheimlichen Dampfsäule aus sickerte dämmriges Streulicht in die Finsternis. Aruula konnte die Gesichtszüge ihrer beiden Begleiter nicht unterscheiden. Sie sah aber den grünen Schimmer, der den Schatten des Lupas überzog. Im Weiß seiner Augen spiegelte das Grün sich wider, und statt Rot glitzerten seine Iriden Violett.
    Überall lag das unwirkliche Licht - auf dem Kolben von Rulfans Laserbeamer, auf dem Schweiß in Borisaas' Gesicht, auf dem Metall des Feuerrohrbogens, den Aruula mit beiden Händen in die grüne Dämmerung richtete.
    Schritt für Schritt näherten sie sich der Lichtdampfsäule. Der dröhnende Widerhall ihrer Schritte hemmte sie. Alle drei erwarteten jeden Augenblick einen Angriff der Killer-Libellen.
    Von Zeit zu Zeit blieb Aruula stehen und schloss die Augen. Die Nähe eines starken kalten Geistes war für sie spürbar, ohne dass sie die konzentrierte Kauerhaltung einnehmen musste.
    »Sie müssen uns längst bemerkt haben.« Rulfans Flüstern hallte aus dem grünen Dämmerlicht zurück. SchäumendesZischen erfüllte plötzlich das Kuppelinnere. Sie blieben stehen und beobachteten die Lichtsäule. Mächtige Dampf wölken schoben sich an ihr entlang dem Kuppeldach entgegen und quollen durch die Öffnung. Dann ein tosendes Rauschen - ein Wasserstrahl schoss von unten durch Dampf und Licht, brach auf halber Höhe zusammen und schlug auf dem Boden auf. Explosionsartiger Lärm erschütterte die Kuppel.
    »Ein Geysir!«, flüsterte Rulfan. Der Donner verrauschte. Dafür ertönte lautes Schaben und klagendes Gewimmer. Es brach sich an den Kuppelwänden. Sie wussten nicht, aus welcher Richtung des Eisraums es tatsächlich

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