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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Warner-Crozetti
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fallen. Er wußte, daß er die hinuntergefallenen Pillen nicht mehr brauchen würde.
    Nun nahm er aus seiner Kutte den Revolver und ging in die Halle. Von oben hörte er Paul schreien: „Kaaaaate Maaaal …“
    Der Schrei brach plötzlich ab, als ob jemand die Stimme abgeschnitten hätte.
    Unten hielt Campion bei seinem rastlosen Hin- und Hergehen ein. Ihm fiel plötzlich auf, wie lange Kate schon weg war. Er ging schnell zur
    Tür, nahm einen Kerzenleuchter vom Tisch und rannte los.
    Valerie, die ihn beobachtet hatte, sprang mit einer einzigen, schnellen Bewegung hoch. „Was willst du tun?“
    Er beachtete sie nicht. Sie lief ihm nach, erreichte ihn an der Treppe und griff nach seinem Arm. Er versuchte, sie abzuschütteln. „Kate ist schon zu lange weg. Und sie ist närrisch genug, ihn freizulassen.“
    „Laß sie“, sie hing sich mit fast irrer Kraft an ihn.
    Campion geriet in Panik und wollte sich frei machen. Sie versuchte, sein Gesicht zu zerkratzen. Gefühlsmäßig wehrte er sich dagegen, sie zu schlagen. Er hatte Angst, den Kerzenleuchter loszulassen. Er würde ihn brauchen, wenn Kate Paul tatsächlich aus der Zelle gelassen hatte. Das Schweigen oben war beunruhigender als Pauls Schreie. Er versuchte mit der Hand, an die sie sich klammerte, das Kreuz zu erreichen. Aber sie hängte sich mit ihrem ganzen Gewicht an ihn, um ihn daran zu hindern. Als er seinen rechten Arm frei bekam, schlug er ihr den Kerzenleuchter über die rechte Wange. In seiner Angst um Kate schlug er stärker zu, als er wollte. Sie hielt sich noch einen Augenblick fest und fiel dann die Treppe zur Halle hinunter. Als sie unten wie ein Haufen Elend liegen blieb, wartete er auf eine Bewegung. Voller Entsetzen starrte er auf ihren leblosen Körper und rannte dann schnell die Treppe hinauf. Oben zögerte er einen Augenblick. Ihm fiel ein, daß vielleicht Pauls Verwandlung ihn zum Schweigen gebracht hatte. Da erschien Henri an der Hintertreppe.
    Von oben hörte man ein Geräusch, als ob eine Holzstange zu Boden fiel. Er wußte jetzt, daß Kate die Kraft aufgebracht hatte, sie wegzuschieben. Am Fuß der Treppe führten Henri und er einen makabren Tanz auf, als jeder versuchte, um den anderen herumzukommen. Schließlich wartete er, bis er an dem alten Mann vorbeikonnte.
    Kate hatte Paul beruhigt, als sie ihm sagte, sie würde ihn hinauslassen. Mit Mühe hatte sie die Holzstange weggeschoben. Dann nahm sie den Schlüssel vom Nagel und schloß die Tür auf. Sie hielt den Türknopf einen Augenblick in der Hand, um sich noch einmal zu sagen, daß sie das Richtige tat. Paul wie ein Tier einzuschließen, war keine Lösung, ganz egal, was mit ihm los war. Sie war Ärztin und hatte ein Recht auf ein eigenes Urteil und Behandlung. Sie brauchte sich nicht um die Geschichten zu kümmern, die ihr Eric und Henri Dillon erzählt hatten, um sie einzuschüchtern. Kam das wilde Schlagen ihres Herzens von Furcht oder Erschöpfung? Sie öffnete den Riegel, ging zu der Kommode, wo sie die Spritze mit Morphium abgelegt hatte, und nahm sie hoch. Dann stemmte sie sich mit aller Kraft gegen die Tür. Sie flog auf, und Kate stand an der Schwelle eines finsteren Loches.
    Das Licht der Lampe im Leuchterarm und auf der Kommode war nicht hell genug. Es glühte nur wie zwei rote Augen in der Finsternis. Die Angst überwältigte sie fast. Sie wollte Pauls Namen sagen, konnte es aber nicht, da die Furcht ihr die Kehle zuschnürte. Die Augen wurden größer und kamen auf sie zu. Sie preßte sich an das Bettgestell in ihrem Rücken, als sie einen großen, braunen Wolf sah, der im Türrahmen stand.
    Kate hörte Schreie, schüttelte sich vor Angst und legte die Hände vor die Augen, um das Tier nicht zu sehen, bevor sie merkte, daß die Schreie aus ihrem Mund kamen. Sehnen und Muskeln an ihrer Kehle waren gespannt. Sie nahm die Hände von den Augen, um zu sehen, ob da wirklich ein Wolf war. Er lauerte sie mit roten, glühenden Augen an, kauerte sich zusammen und spannte die Hinterbeine. Sie wußte, daß er ihr an die Kehle springen würde.
    Campion brach in die Dachkammer ein und warf sich zwischen den Wolf und Kate. Er hob den Leuchter zum Schlag, während die linke Hand nach dem Kreuz suchte. Das Biest sprang, sah das Kreuz und versuchte, auszuweichen. Dabei schlug es Campion den Leuchter aus der Hand und heulte vor Schmerz. Campion wußte nicht genau, wie groß die Macht des Kreuzes war. Konnte es den Wolf nur auf Abstand halten oder bewirkte es mehr? Er bückte sich nach dem

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