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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier hatten sie sich recht eigenartig verhalten. Aber ihre Anwesenheit machte Zamorra stutzig. Offenbar ging es hier doch um ein wenig mehr als nur um das Verschwinden eines Flugzeugs.
    Zamorra, hilf mir! Ich bin hier auf dem Plateau! Hol mich hier weg, rasch!
    Auch Nicole nahm den Gedankenruf wahr. »Das ist… doch nicht etwa Gryf?« stieß sie hervor.
    Zamorra nickte. Er besaß zwar nur schwache Para-Fähigkeiten, aber jeder Mensch hat ein eigenes »Hintergrundmuster« in seinen Gedankenströmen, nach dem er ebenso zu erkennen ist wie anhand der Fingerabdrücke oder des Netzhautmusters in den Augen. Und Zamorra und Niçole erkannten beide, obgleich Gryf seinen Namen nicht erwähnt hatte, den Druiden an dem, was in seinem Ruf mitschwang.
    Zamorra starrte an der Felswand hinauf. Hunderte von Metern ging es da steil nach oben. Keine Chance, hinaufzuklettern… Und die beiden Turbanträger, die Bob Coch durch den Felsen nach unten gebracht hatten, waren verschwunden.
    Jeder Versuch, hier hinaufzuklettern, war sinnlos. Selbst wenn es einen gangbaren Weg hinauf gab, mußte es Stunden dauern. Und das war mit Sicherheit zuviel.
    »Das Amulett«, schlug Nicole vor. »Versuch es damit.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er hatte zwar einmal einen Schwebe-Versuch unternommen, und der hatte auch geklappt, aber das war damals gewesen. Er konnte nicht damit rechnen, daß das Amulett ihn jetzt wieder sicher nach oben tragen würde.
    Und wenn er den Dhyarra-Kristall nahm…?
    Man sagte, daß sich mit diesen Kristallen im Rahmen ihrer Kräfte so gut wie alles machen ließ. Und in der Straße der Götter hatte er fliegende Teppiche gesehen wie in orientalischen Märchen, die mit kleineren Dhyarras gesteuert wurden. Warum also nicht?
    »Aufpassen und festhalten«, verlangte er. »Gut festhalten.« Er umschloß den blaufunkelnden Kristall mit beiden Händen und versenkte sich in Halbtrance. Nicole verstand und klammerte sich mit beiden Händen an seiner Taille und den Schultern fest. Auffordernd nickte sie Bob Coch zu, der nicht begriff, was das sollte, aber er Würde es rechtzeitig merken.
    Zamorra gab dem Kristall den Befehl, indem er Kontakt fand und sich bildhaft vorstellte, was zu geschehen hatte.
    Dem Kristall war nicht anzumerken, ob er Energien freisetzte oder nicht. Er funkelte nur unverändert, aber plötzlich spürte Zamorra, wie die Schwerkraft aussetzte. Er war gewichtlos geworden.
    Vorsichtig stieß er sich ab.
    Er schwebte in die Höhe. Nicoles und Cochs Gewicht spürte er nicht, obgleich sie an ihm hingen. Cochs Gesicht verzerrte sich.
    »Wie machen Sie das, Mann?«
    »Gut festhalten«, schrie Nicole. »Wenn Sie abstürzen, sind Sie tot!«
    Bob Coch war blaß. Zamorra fühlte durch den Kristall einen Gedankenfetzen des Mannes. Der Pilot fragte sich allen Ernstes, warum er diesen Wahnsinn mitmachte und wünschte sich, er wäre unten geblieben, wo er festen Boden unter den Füßen hatte. Aber jetzt war nichts mehr zu ändern. Ließ er los, starb er, und Zamorra war auch nicht willens, noch einmal eine »Zwischenlandung« zu machen.
    Es war ein eigentümliches Gefühl, auch für Zamorra selbst, schwerelos in die Höhe zu schweben. Wenn der Kristall jetzt aussetzte…
    Aber er setzte nicht aus.
    Plötzlich waren sie an der Oberkante, rascher als erwartet. Die Köpfe der drei Menschen kamen über die Plateaukante.
    Zamorra sah Gryf.
    Und er sah jemanden, der bei dem Druiden war.
    Asmodis!
    ***
    »Er ist abermals stärker geworden«, sagte der dürre Turbanträger. Der Dicke nickte. »Wieder floß Blut. Wir müssen die Zentrale erreichen. Wenn wir ihn dort zum Kampf stellen, können wir ihn vielleicht besiegen.«
    »Was ist aber, wenn er uns nicht hineinläßt? Oder wenn er die Zentrale bereits an einen anderen Ort versetzt hat und wir sie nicht mehr finden?«
    Der Dicke wehrte ab. »Wir finden sie! Immer und unter allen Umständen! Vergiß nicht, daß unsere Dynastie es war, die sie einrichtete…«
    »Dann laß uns handeln!«
    Sie bewegten sich weiter vorwärts. In der Ferne spürten sie die Aura des MÄCHTIGEN. Er fieberte nach weiteren Opfern, und er war siegessicher.
    Das eigenartige Doppelwesen, das sich unter der fremden Aura nicht mehr verschmelzen konnte, ahnte, daß es einen Kampf auf Leben und Tod geben würde, wenn sie sich trafen. Ash’Naduur war ein wichtiger Bezugspunkt. Von hier aus ließ sich jeder Punkt der Erde erreichen. Wer hier saß, war die Spinne im Zentrum ihres Netzes.
    Von hier aus war die absolute

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