Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0281 - Die Höhlen des Schreckens

0281 - Die Höhlen des Schreckens

Titel: 0281 - Die Höhlen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gegen die Sockelkante, stieg hinauf. Hinter ihm war wieder der blaue, freischwebende Ring. Ted tauchte ein, ohne es zu wollen.
    Er durchschritt den Ring rückwärts taumelnd, befand sich plötzlich in der Mitte wieder!
    Da hob der Blaue beide Hände und machte eine blitzschnelle Bewegung. Sieben Finger bildeten ein Zeichen, das Ted unbekannt war. Aber es bewirkte etwas!
    Er spürte es Augenblicke später.
    Der Ring zog sich zusammen!
    Und jetzt war er nicht mehr durchlässig! Ted konnte ihn nicht mehr durchschreiten, auf die Außenseite zurückgelangen! Der waagerecht schwebende Ring umschloß ihn schon und schrumpfte noch mehr, verringerte seinen Gesamtdurchmesser weiter!
    Der Reporter stöhnte.
    Das Ding zerdrückte ihn… er kam auch nicht mehr nach unten und nach oben weg…
    Und gleichzeitig stellte er fest, daß er seit dem Moment der pressenden Berührung ebenfalls schrumpfte, wenn auch nicht so schnell wie dieser freischwebende Ring! Dennoch ging es ziemlich rasch. Innerhalb weniger Augenblicke war er nur noch knapp einen Meter groß und verkleinerte sich weiter!
    Und der Druck um seinen Leib, der immer stärker wurde…
    Eiskalt und gnadenlos war der Ausdruck der drei Augen, die jetzt nicht mehr kreisten. Der Blaue trat bis vor den schrumpfenden Ring. Er starrte Ted an, der jetzt schon in die hohle Hand paßte.
    Er konnte nicht mehr schreien. Die Sinne schwanden ihm. Und der Schrumpfprozeß schritt immer noch vorwärts…
    ***
    Rudolfo wich zurück. Er konnte Toni nicht mehr helfen. Das Blaue überzog mehr und mehr seines Körpers, und die Schwärze drang immer weiter vor. Rudolfo eilte wieder zu Louis zurück, packte zu und zerrte ihn nach draußen auf die Felsplattform. Das Sonnenlicht war direkt erholsam und anheimelnd, ein krasser Gegensatz zu dem namenlosen Schrecken im Innern der Höhlen.
    Rudolfo spähte wieder nach drinnen. Toni war jetzt fast völlig blau. Die Schwärze hatte ihn restlos eingehüllt und tastete sich weiter vor, und darinnen leuchtete der junge Feuerwehrmann!
    Und jenseits der Schwärze mußten Zamorra und seine Begleiterin sein…
    Sie mußten es noch geschafft haben, einzudringen, ehe die schwarze Wolke entstand. Denn ansonsten würden sie ja jetzt auch starr sein und blau leuchten, dachte Rudolfo, bis ihm einfiel, daß er ja auch von der Schwärze erfaßt worden war, die sein komplettes Nervensystem unter Schockstrom gesetzt hatte.
    Wirkte diese Schwärze etwa auf jeden Menschen anders?
    Das widersprach jeder Logik, auch wenn man davon ausgehen mußte, daß menschliche Logik nicht hundertprozentig mit der der Erbauer des Raumschiffs übereinstimmte. Es mußte etwas anderes sein.
    Meeghs… Dämonen… schwarze Magie… konnte da nicht ein Kreuz als Abwehrwaffe dienen? Rudolfo hatte eines am Halskettchen hängen. Massives Silber, kunstvoll geformt. Klein, aber durchaus eindrucksvoll. Sollte dieses Kreuz verhindert haben, daß er erstarrte und sich ins Blaue verfärbte?
    Er überwand sich und wollte die Probe aufs Exempel machen. Er hakte das Kettchen los, hielt es dann mit hin und her pendelndem Kreuz in der Hand und betrat wieder die Dreißig-Meter-Höhle, die sich allmählich mit vordringender Schwärze füllte. Das Kreuz, Symbol des unerschütterlichen Glaubens an das Gute, an Frieden und Freiheit, an Erlösung von allem Bösen…
    Er streckte es der Schwärze entgegen!
    Er ging das Risiko ein, doch noch einmal erwischt zu werden und entweder als vor Schmerzen wimmerndes Bündel Mensch durch die Luft zu fliegen oder als blauleuchtende Salzsäule wie anno dunnemals Frau Lot beim Auszug aus Sodom und Gomorrha stehenzubleiben.
    Er brauchte nicht zur Schwärze zu kommen. Die Schwärze kam zu ihm, tastete sich leicht züngelnd heran. Und berührte das Kreuz - nicht.
    Die Schwärze wich aus!
    Rudolfo spürte Kribbeln und Brennen in seiner Hand entstehen, aber er hielt stand. Er wich keinen Zentimeter!
    Die Schwärze hatte zu weichen!
    Sie umfloß das Kreuz, die Hand, ohne sie zu berühren. Das Kreuz wirkte also tatsächlich!
    Rudolfo atmete erleichtert auf. Damit besaß er eine Waffe gegen diese Finsternis, so kümmerlich sie auch war. Aber konnte er nicht durch seine eigene Hoffnung dieser Waffe noch größere Stärke verleihen?
    Er glaubte fest daran, mit der Macht des Kreuzes die Schwärze zurückwerfen zu können! Er wußte es! Und…
    ...sah die Falle. Rechts und links von ihm bewegten sich Ausläufer der Schwärze an ihm vorbei und begannen ihn einzuschließen!
    Es war zu spät,

Weitere Kostenlose Bücher