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0281 - Die Höhlen des Schreckens

0281 - Die Höhlen des Schreckens

Titel: 0281 - Die Höhlen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Höhle näher ansehe. Da war eine eiserne Tür, und als ich die mit dem Dhyarra-Kristall berührte, wurde ich zwangsversetzt…«
    »Ach ja, der blaue Leuchtkiesel«, bemerkte Rudolfo. »Hier, Ted. Ich fand ihn in der Höhle vor dieser Tür. Ich wollte gerade Hilfe organisieren, um das Tor aufzuknacken…«
    Ted legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Laß es, Rudolfo«, sagte er. »Ich habe in der Zwischenzeit bessere Hilfe organisiert. Ich habe einen Freund von mir angerufen, der sich mit solchen Dingen noch besser auskennt als ich. Professor Zamorra… hier ist Magie im Spiel, mein Lieber.«
    »Zamorra? Der Parapsychologe? Ich hatte mal das Vergnügen, eine Biografie über ihn zu schreiben, bloß persönlich habe ich ihn nie kennengelernt…«
    »Na, dann wirst du ja bald das Vergnügen haben. Wir fahren am besten wieder hinauf und holen deinen BMW, bevor sich die Mafia drum kümmert…«
    Diesmal fuhr Ted selbst, der mit seinem Rolls-Royce natürlich besser zurechtkam als Rudolfo, der Sportwagen-Fan. Trotzdem stellten ihn verschiedene Biegungen und Einmündungen vor harte Proben seiner Geduld.
    »Das Wichtigste habe ich dir noch gar nicht gesagt«, meinte er plötzlich. »Ich hatte nämlich eine ganze Menge Zeit, die Telefonate in die Wege zu lenken. Ungefähr zwei Stunden.«
    »Wie bitte?« fuhr Rudolfo auf und war plötzlich froh, doch nicht in seinem BMW zu sitzen, weil er unweigerlich mit dem Kopf gegen das Wagendach geprallt wäre. »Zwei Stunden? Eine halbe höchstens, Freund…«
    »Zwei ganze. Die Kraft, die mich aus der Höhle und mitten in das Straßenlabyrinth von Caldaro beförderte, hat gleichzeitig das Kunststück fertiggebracht, mich in die Vergangenheit zu versetzen! Zufällig habe ich auf die Uhr geschaut… exakt fünfundneunzig Minuten in die Vergangenheit.«
    »Ich glaub’s nicht…«
    Aber er mußte es glauben. Die Herumtelefoniererei, um Zamorras Aufenthaltsort herauszufinden, kostete ganz einfach Zeit, und die hätte normalerweise nicht zur Verfügung gestanden. Schließlich blieb Rudolfo nichts anderes übrig, als das Phänomen zu akzeptieren, wie es vor ihm auch schon Ted akzeptiert hatte. Warum auch nicht? Wer Menschen von einem Ort zum anderen transportieren konnte, für den durfte auch die Zeitschranke kein Hindernis sein…
    Und dann waren sie oben, und da stand Rudolfos 635 CSi. Der Capri war weg.
    »Na dann…«, murmelte Ted. »Wetten, Rudolfo, daß wir den Capri und seine Fahrerin bald schon Wiedersehen?«
    »Hast du etwa Vorahnungen?« fragte Rudolfo.
    Ted Ewigk nickte nur. Damit glaubte er alles Nötige gesagt zu haben.
    Er ahnte wirklich!
    ***
    Ted Ewigk quartierte sich im »Schwarzen Adler« ein, einem rustikalgemütlichen, sauberen Gasthof, der nebenbei auch noch hervorragendes Essen bot, wie es in manchem preisgekrönten Nobelrestaurant nicht zu finden war. Der weiße Rolls-Royce stand auf dem kleinen Vorplatz an der Kreuzung und zog die Aufmerksamkeit vor allem der Jugendlichen auf sich, die sich in der gegenüberliegenden Kneipe den Disco-Sound um die Ohren fetzen und den Alkohol durch die Kehle rinnen ließen. Obwohl ihm mehrfach versichert wurde, daß es in Caldaro weder Mafia noch unorganisierte Autodiebe gab, sicherte Ted den Wagen mit seinem Dhyarra-Kristall. Nur mit einem verschlüsselten Gedanken-Kode ließ der Wagen sich jetzt noch öffnen oder überhaupt berühren. Wie richtig er gehandelt hatte, merkte Ted, als er in der Nacht einen Schrei und Flüche vernahm, dann hastig sich entfernende Schritte. Da hatte jemand versucht, die vergoldete Kühlerfigur zu kappen und dabei ein paar kräftige magische Stromstöße verpaßt bekommen. So schnell vergriff der sich nicht wieder an dem Wagen, den Ted keineswegs geschenkt bekommen hatte; er hatte ihn sich in seiner Anfangszeit als Reporter sauer genug verdient. Daß inzwischen das angesammelte Vermögen für sich selbst arbeitete, war eine ganz andere Geschichte.
    Ted lag ausgestreckt auf dem bequemen Bett. Durch das offene Fenster drang das Mondlicht ins Zimmer.
    Plötzlich sah Ted ein blaues, fast menschliches Gesicht mit drei Augen vor sich! Er sah Hände, die sich nach ihm ausstreckten und Krallen statt der Fingernägel besaßen. Blaue Klauenhände wollten ihn töten!
    Er warf sich blitzschnell zur Seite, ließ sich aus dem Bett fallen und hörte ein fauchendes Geräusch. Als er wieder hochfederte, griff er nach der Waffe, die auf dem Tisch lag. Aber er kam nicht mehr zum Schuß. Die blaue, fremdartige Gestalt

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