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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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gefallen!« sagte ein Jüngling von schlanker Gestalt, der auch in diesem friedlichen Rahmen den Helm mit dem roten Roßschweif nicht abnahm und mit einem leichten, ledernen Brustpanzer gerüstet war.
    »Auch Patroklos ist gestorben. Oh, wie ich meinen Patroklos vermisse. Wer wird ihn mir ersetzen, den Freund…?!«
    »Achilles! Das ist Achilles!« durchzuckte es Tina Berners Hirn. Der größte Held des Griechenheeres, den sie sich schon in ihrer Jugend zum Vorbild genommen hatte. Denn schon als kleines Mädchen spielte Tina sehr wenig mit Puppen, sondern begeisterte sich an den Taten heldenhafter Gestalten der Geschichte oder der Sagenwelt. Michael Ullich, ihr Freund und Gefährte, war für sie so etwas wie Siegfried, der blonde Held der nordischen Mythologie.
    Doch hier stand sie dem echten Achilles gegenüber. Dem Sohn der Göttin Thetis, der nur an der Ferse verwundbar war. Von dem Geheimnis, das Achilles umgab und von dem außer Professor Zamorra und Odysseus niemand im Griechenheer etwas ahnte, wußte Tina Berner selbstverständlich nichts.
    Denn Achilles war ein Mann ganz besonderer Art. Hinter Achilles verbarg sich eine Frau, die ihren Geliebten Patroklos in die Schlacht begleitet hatte. Gehüllt in die Rüstung der Dämonen-Götzen rächte sie ihren toten Freund an Hektor, der ihn vor dem skäischen Tor erschlug.
    Doch Tina Berner wußte nichts davon, daß Achilles ein Mädchen war. Sie sah nur die Augen und das hübsche, ebenmäßige Gesicht unter dem Helm. Züge, die sie schon einmal im zwanzigsten Jahrhundert gesehen hatte.
    Und in die sie unsterblich verliebt war.
    Eine Liebe, die für immer ohne Erfüllung bleiben mußte. Denn in der Welt mehr als dreitausend Jahre später gehörten die Gesichtszüge Mark Hamill, jenem Schauspieler, der in den Star-Wars-Filmen den Luke Skywalker spielt. Und in den hatte sich das Mädchen bereits im zartesten Teeny-Alter verliebt. Eine Liebe, die im Grunde ihres Herzens verwurzelt war.
    Dieser Achilles hatte fast die gleichen Gesichtszüge wie der angebetete Star. Und er war ein Held…
    Orkanartige Gefühle überfluteten Tina Berner. Sie mußte Kontakt mit Achilles aufnehmen und an seiner Seite kämpfen. Den ganzen Tag an seiner Seite Abenteuer meistern und Gefahren bestehen. Dann am Abend würden sie erschöpft, doch ruhmbedeckt, ins Lager der Griechen zurückkehren und sich ins Zelt zurückziehen, wo sie die Rüstungen ausziehen würden, um ein heißes Bad zu nehmen und den Körper mit einigen Schlucken Wein zu laben.
    Und dann…
    Tina Berner wagte nicht weiterzudenken. Auch wenn es nur eine Episode war, mochte es doch sehr schön werden. Wenn es Michael Ullich mit der schönen Helena trieb, konnte sie auch ein Verhältnis mit dem größten Helden des Griechenheeres beginnen. Das war es, was das hübsche Mädchen mit den halblangen, dunklen Haaren und dem durchtrainierten Körper unter Emanzipation und Gleichberechtigung verstand.
    Professor Zamorra bemerkte die Erregung Tinas sehr genau. Mit fast belanglosen Worten schob sie sich an Achilles heran und bald schienen sie in ein interessantes Gespräch vertieft zu sein.
    Wie Professor Zamorra an den Bewegungen der Lippen ablesen konnte, ging es bei der Unterhaltung um Pferde. Kurze Zeit später erhoben sich die beiden und verließen das Zelt.
    Carsten Möbius nahm es beiläufig wahr, während er mit Nestor, dem weisen, alten Mann, über die Unendlichkeit des Kosmos philosophische Studien trieb. Je mely er von dem roten Wein trank, den Agamemnon großzügig ausschenken ließ, um so besser kam er mit der griechischen Sprache zurecht.
    Es verging nicht viel Zeit, bis Tina Berner, gefolgt von Achilles, wieder ins Zelt rauschte.
    »Na, war’s denn schön?« fragte Möbius grinsend auf Deutsch.
    »Er hat mir tatsächlich nur seine Pferde gezeigt!« zischte Tina in der gleichen Sprache zurück. »Und ich hatte doch gedacht…!« Den Rest des Satzes ließ das Mädchen sicherheitshalber ungesagt.
    »Aha, ich verstehe!« nickte Carsten Möbius. »Achilles ist auf der Suche nach einem neuen Chauffeur für seinen Streitwagen. Und du hast ihm sicherlich erzählt, daß du gut mit Pferden umgehen kannst!«
    »Sandy hat mir ziemlich viel beigebracht!« nickte Tina. »Und die Pferde von Achilles sind herrliche Tiere!«
    »Na, dann viel Spaß bei dem neuen Job!« sagte Möbius leichthin. »Bedenke, daß die zwei PS lebendig sind und anders reagieren als die Pferdchen in meinem Porsche, den du dir so gerne ausleihst. Außerdem hat der

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