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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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nicht…!« zeterte Sandra Jamis. Das sanfte Mädchen fand es ungeheuerlich, daß sie sich hier so einfach entblößen sollte. Lieber in Ehren kämpfen…
    »Du wirst sterben, wenn du es nicht tust!« fauchte Atalante. »Du kämpfst gut und schwingst das Schwert meisterhaft -aber nicht gut genug für die Vielzahl der Angreifer. Wenn sie ihre Blicke nur auf Angriff und Abwehr deiner Waffe konzentrieren, hast du keine Chance zu überleben. Komm, ich helfe dir… !«
    Bevor Sandra Jamis sie davon abhalten konnte, hatte ihr Atalante die Lederriemen zerschnitten, welche den Brustpanzer zusammenhielten. Bevor sich das Girl versah, hörte sie das Metall der Rüstung zu Boden klirren und den Stoff ihres Gewandes reißen.
    »Laß mich. Ich will nicht… !« kreischte sie, als sie spürte, daß die Amazone ihr das bis oberhalb der Knie reichende kurzärmelige Gewand herunterfetzte. Das Schwert entfiel ihrer Hand, als sie versuchte, die wichtigsten Stellen mit einigen Stoffetzen einigermaßen zu verdecken.
    Sie hatten nicht darauf geachtet, daß die Griechen inzwischen auf Speerwurfweite herangekommen waren. In ihrer Aufregung hatte Sandra nicht auf sie geachtet, während die Amazone ihnen den Rücken zuwandte.
    Einen Augenblick sahen die Griechen sich die Rangelei der beiden Mädchen an, während die Gesichter unter den Helmen ein breites Grinsen zeigten.
    Dann zischten die Speere heran.
    Sandra Jamis schrie auf, als sie die Spitzen der Waffen durch den Körper der Amazone hindurchfahren sah und die bronzenen Schneiden ihren eigenen Körper ritzten. Ohne einen Laut stürzte Atalante vor ihr zu Boden. Sie hatte den Tod kaum gespürt.
    Sandra Jamis zitterte am ganzen Körper vor Schmerz und Wut. Das Denken setzte aus, als sie das Schwert aus dem Boden riß und über den Körper der toten Gefährtin zwischen die Griechen sprang. Gräßlich war Sandras Gesicht verzerrt. Wie der Kopf einer gereizten Viper zuckte ihr Schwert auf und ab und wies dem Tod den Weg durch die Rüstungen der-Griechen.
    »Eine Erinye! Eine Rachegöttin!« heulten die Krieger. Mit den aufgeworfenen Schilden versuchten sie, sich zu decken. Doch Sandra kämpfte nicht mehr mit dem Willen zu überleben. Der Tod des Mädchens, dem sie viel zu verdanken hatte, sollte gesühnt werden.
    Bevor sich die Abteilung der Griechen darüber klargeworden war, daß Götter und Dämonen nicht bluten können, der rote Lebenssaft jedoch aus einigen leichten Wunden von Sandras Körper rann, waren sie bis auf drei Männer vom Schwert getroffen auf den Rasen gesunken.
    Diese drei Krieger jedoch hatten sich gefaßt. Einer hatte den Speer geworfen und hielt das Kurzschwert stoßbereit, die anderen standen mit erhobener Lanze und leicht angewinkeltem Schild vor dem Mädchen.
    »Einkreisen!« gab einer der Männer das Kommando. »Dann haben wir sie. Versucht, diese Wildkatze lebendig zu fangen. Agamemnon wird über diesen Preis sehr erfreut sein!«
    »Ich ergebe mich euch, wenn ihr versprecht, mich zu Zamorra zu bringen!« versprach Sandra Jamis. Doch sie hörte nur ein kurzes, trockenes Lachen der Männer, die ihre Reihe auffächerten und sie langsam zu umkreisen begannen.
    »Jener fremde Krieger namens Zamorra ist zwar sehr tapfer, aber nicht reich!« knurrte einer von ihnen. »Er besitzt nur einen Ring und einen silbernen Umhänger. Doch sie sind nicht viel wert für uns. Agamemnon jedoch zahlt mit goldenen Dreifüßen und gibt uns guten Wein. Der Sohn des Artreus zähmt gern junge Stuten, die um ihre Freiheit kämpfen!«
    Die anderen Männer fielen ihm ins Wort und schilderten Sandra in glühendsten Farben, was Agamemnon mit ihr machen würde. Aber Sandra stellte fest, daß sie nur ihre Aufmerksamkeit ablenken wollten. Der Schwertkämpfer bedrohte sie von vorn, während die beiden Speerwerfer in ihren Flanken standen und ihre Waffen zum Wurf erhoben.
    Allen Mut mußte das Girl zusammennehmen, um ruhig zu bleiben. Wie ein Dompteur, den drei hungrige Tiger umschleichen, versuchte Sandra, die drei Gegner im Blickfeld zu behalten, während sie zurückweichend versuchte, eine günstigere Ausgangsposition zu bekommen.
    Dann spürte sie den Ruck durch den Körper des Gegners zur Linken. Geistesgegenwärtig warf sich Sandra zu Boden. Mit sausendem Flug zischte der Speer über sie hinweg und bohrte sich in den hastig hochgerissenen Schild des Griechen auf der rechten Seite. Bevor dieser mit seiner Waffe eingreifen konnte, schlug Sandra mit dem Banner der Amazonen zu. Es klirrte, als die

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