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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Bannerstange gegen die bronzenen Beinschienen traf. Von der Wucht des Hiebes getroffen, stürzte der Krieger mit rasselnder Rüstung zu Boden.
    Im gleichen Augenblick stürmte der Grieche mit dem Schwert heran. Sandra war gerade halb auf die Füße gekommen, als der Mann wie ein Ungewitter über sie herfiel. Das Mädchen ließ sich nach hinten fallen und stieß mit beiden Füßen dem Angreifer vor die Brust. Der Grieche wurde zurückgeschleudert und prallte gegen den anderen Angreifer, den Sandra mit der Bannerstange fällte. Es gelang ihm nicht mehr, das Schwert zurückzureißen, das durch eine Schwachstelle in der Rüstung seines Kameraden fuhr. Der Getroffene stieß einen gurgelnden Schrei aus und brach zusammen. Im gleichen Moment schwirrte das. Schwert aus Sandras Faust auf den anderen Speerwerfer zu, der genau zielte und mit sausendem Schwung die Lanze auf das Girl schleuderte. Reflexartig ließ sich Sandra zur Seite fallen, kaum, daß die Klinge auf die tödliche Reise ging. Die Spitze des Speeres verfehlte das Girl um die Breite eines Fingers. Doch das Schwert fand sein Ziel. Der dritte Gegner heulte auf, als er den anderen Gefährten, das Schwert Sandras bis zum Heft in der Brustpanzerung steckend, zusammenbrechen sah.
    Doch seine Wut schlug um in rasenden Triumph. Die Gegnerin war jetzt waffenlos. Die Bannerstange der Amazonen, die Sandra als Abwehrwaffe gebrauchen wollte, wurde von der sausenden Schwertklinge in zwei Teile zerspalten. Die beiden Hälften rutschten aus der Kette, mit der die Bannerstange an Sandras Handgelenk befestigt war. Das Girl war frei - jedoch um welchen Preis?
    Bevor sie sich auf die neue Situation einstellen konnte, war der Grieche heran und schlug mit dem Schild aus Stierleder zu. Sandra wurde voll getroffen und zurückgeschleudert. Wie eine Pantherkatze ließ sich der Grieche auf den nackten Körper des Girls fallen.
    Wehrlos zappelte Sandra Jamis unter dem schweren Körper des Griechen. In der von der erzenen Rüstung umspannten Brust schien kein Leben zu wohnen. Aus den Augen unter dem Helm sprühte tödlicher Haß.
    Das Kurzschwert wurde von der nervigen Faust zum tödlichen Schlag erhoben…
    ***
    Artemis spähte nach dem Wagen, auf dem Professor Zamorra stand und die Pferde so lenkte, daß sie nicht allzu viele Kämpfe mit den Trojanern hatten. Sie wollten zwar am Kriegsschauplatz sein, gedachten jedoch nicht, einzugreifen und gewisse Situationen entstehen zu lassen, die ein Zeit-Paradoxon herbeiführten.
    Durch ihre besonderen Gaben, die von den Griechen und Trojanern als Zeichen der Göttlichkeit ausgelegt wurden, hatte sie ihn schnell erkannt.
    »Kommt! Hierher! Hierher!« flüsterte es leise von den Lippen der Artemis, während sie den Amazonen mit ausgestrecktem, rechtem Arm den Weg in die Schlacht wies.
    Nur die beiden Pferde vor Zamorras Wagen hörten den Befehl der Göttin. Ein Befehl, der kein Zögern duldete.
    Professor Zamorra schrie verwundert auf, als die beiden Tiere nach links abschwenkten und direkt in das Zentrum der Schlacht galoppierten. Dann nahm er die hochgewachsene Frauengestalt wahr, die zwischen den Amazonen wirkte wie ein Diamant unter Glasperlen.
    »Artemis!« flüsterte er. »Und ich dachte, daß die Götter selbst nicht in den Kampf eingreif en… !«
    »Reiß die Pferde herum!« stieß Carsten Möbius hervor.
    »Geht nicht!« erwiderte Professor Zamorra. »Die Macht einer Göttin ist im Spiel. Die Magie aus der Straße der Götter… !«
    »Tu was! Setz das Amulett ein!« fauchte Möbius. Er wußte, er würde kämpfen und töten müssen, wenn sie mitten im Kampfesgetümmel waren.
    »Merlins Stern ist keine Waffe gegen die Kräfte des Olympos. Denn die Wesenheiten aus der Straße der Götter sind positiv und werden daher nicht als Feinde akzeptiert. Spring ab, und suche Achilles. Nur er kann uns helfen. Die Macht der Dämonen-Rüstung schützt ihn!«
    Der Junge verstand sofort. Mit einem kühnen Sprung verließ er den Wagen, überkugelte sich einige Male auf dem Feld und rappelte sich empor.
    Ohne Aufenthalt galoppierte Zamorras Gespann auf Artemis zu, während Carsten Möbius die Tarnkappe aus dem Gürtel zog.
    »Nacht und Nebel! - Niemand gleich!« flüsterte seine Stimme, als er die unscheinbare Stoffbahn über den Kopf stülpte. Die Zauberkraft des Nibelungen Alberich hüllte ihn ein, ließ ihn vor den Augen der auf ihn eindringenden Trojaner zu nebelhaften Konturen verschwimmen und fünf Herzschläge später unsichtbar werden.
    Einen

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