0282 - Amoklauf der Amazone
Dhyarra-Kristalle berühren, ohne daß die Steine Macht über ihn gewinnen. Ohne die Hilfe der Silberscheibe würde ihm ein großer Kristall das Gehirn ausbrennen!«
»Das bedeutet, daß er mit Hilfe des Amuletts auch den Dhyarra berühren kann, den wir in Troja bewachen!« zog Apollo den Schluß. »Das kann nur eins bedeuten. Er arbeitet für Hera und ihr Gefolge!«
»Was?« rief Artemis. »Du traust Zamorra so etwas zu?!«
»Er ist ein Mensch! Und es gibt nur einen Menschen, dem ich etwas glaube, was er sagt. Doch dieser eine ist nicht unbedingt ein Mensch zu nennen!«
»Ja, ich weiß!« dehnte Aphrodite. »Dein Freund, Ted Ewigk! Doch der ist jetzt nicht in Zamorras Nähe!«
»Und dennoch besitzt er den gleichen Dhyarra-Kristall, den wir bewachen!« sagte Apollo hart. »Einen Dhyarra, dessen Ordnungsstufe nicht ausgelotet ist. Und den selbst Götter in ihrer Gesamtheit nicht beherrschen können!«
»Warum kann es dann Ted Ewigk?« wollte Artemis wissen.
»Kenne ich alle Geheimnisse des Universums?« gab Apollo zurück.
»Und warum kann Zamorra ihn dann berühren?« wollte Ares wissen.
»Er kann ihn nur berühren, wenn er durch die Kraft des Amuletts geschützt ist!« sagte Apollo. »Und er kann den Dhyarra nur bewahren - nicht ihn einsetzen und für sich dienstbar machen!«
»Ich gehe also hin und erschlage Zamorra, damit er nicht auf den Gedanken kommt, nach Troja zu gehen und den Dhyarra zu stehlen, wie es ihm Hera vielleicht befohlen hat!« kam Ares in seiner Einfalt dem Auftrag des Parapsychologen schon sehr nahe.
»Bist du von Sinnen?« fuhr Apollo auf. »Zamorra ist unsêr Freund und hat uns große Dienste erwiesen… !«
»Er ist ein Sterblicher!« fauchte Ares.
»So… Ist er das?« fragte Apollo. »Nun, bis zu einem gewissen Grade magst du recht haben. Sterblich ist er, wenn es einem seiner Feinde gelingt, ihn auf unnatürliche Art zu töten. Das ist jedoch bisher noch niemandem gelungen… Denn Zamorra weiß sich seiner Haut gut zu wehren… !«
»Ich habe eine andere Idee!« erklärte Artemis. »Da Zamorra nicht in diese Zeit gehört, kann Zeus es nicht verübeln, wenn wir unsere Kräfte gegen ihn einsetzen!«
»Keine Gewalt!« fuhr Apollo auf. »Das dulde ich nicht!«
»Zamorra ist uns nur so lange gefährlich, wie er das Amulett besitzt!« erklärte die Göttin der Jagd. »Also gehe ich hin, es ihm wegzunehmen. Im Wirbel der Feldschlacht ist es schnell geschehen. Ich werde mich unter die Amazonen mischen und mit ihm ins Handgemenge kommen. Dabei müßte es mir gelingen, ihm die Kette mit dem Amulett abzustreifen oder zu zerreißen. Habe ich es, mache ich von meinen Fähigkeiten Gebrauch und verschwinde aus dem Gefahrenbereich!«
»Die Idee ist gut!« lobte Apollo.
»Nicht sehr heldenhaft - aber praktisch!« setzte Ares, der Kriegsgott, hinzu. Artemis lächelte zufrieden. Einmal schnippte sie mit dem Finger. Im nächsten Augenblick trug sie die spärliche Bekleidung einer Amazonenkämpferin.
»Möge Hermes, der Gott der Kauf leute und der Diebe, dir beistehen!« sagte Aphrodite belustigt, während sich die Gestalt der Artemis langsam auflöste und zwischen den Amazonen wieder entstand.
Die Materialisation wurde jedoch nicht wahrgenommen. Denn die Kriegerinnen waren auf die Vorhut des Griechenheeres gestoßen.
Der Tanz der Schwerter begann…
***
»Warum hast du den Schockstrahler nicht eingesetzt?« fragte Zamorra den Jungen mit den langen Haaren, als sie außerhalb der Gefahrenzone waren. Er hatte den Kampf von weitem beobachtet. In dieser Form hatte der Meister des Übersinnlichen den sonst so sanften Carsten Möbius noch nie angreifen sehen. Lieber hatte er mit Hilfe der Supertechnik des Konzerns seine Gegner kampfunfähig gemacht.
»Weil es der letzte Strahler ist, der noch zu haben war!« erklärte Möbius. »Im geheimen wird die Forschung weiterbetrieben. Doch die Produktion der Schockstrahler und der anderen Laserwaffen ist vorerst gestoppt. Die Projekte werden nicht weiterverfolgt!«
»Das ist ja das erste, was ich höre!« stieß Professor Zamorra hervor.
»Gewisse Stellen fürchten, daß die Gefahr zu groß wird, wenn Untergrundorganisationen sich des technischen Wissens bemächtigen und auf unserer Forschung aufbauen, um sie für Verbrechen zu nutzen«, erklärte Möbius. »Wenn die weltumspannende Organisation des Patriarchen hinter die Geheimnisse käme, könnte sie damit die Erde tyrannisieren. Du weißt doch, daß der Patriarch bemüht ist, das internationale
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