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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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wuterfüllte Leuchten der Augen erstarb. Todesgrauen flackerte darin. Dann sank das zum tödlichen Schlag erhobene Schwert aus seiner Hand, und der Körper rollte zur Seite. Auf ihrem edlen Schimmel sprengte Penthesilea in voller Rüstung heran und zog den geschleuderten Speer aus dem toten Körper des Griechen.
    »Du hast tapfer gekämpft, Mädchen!« sagte die Königin der Amazonen anerkennend. »Bleibe in diesem Kampf an meiner Seite, und ich will dich nach der Schlacht wieder in den Kreis meiner Freundinnen aufnehmen und dir verzeihen, daß du einem Mann helfen wolltest. Ich werde…!«
    Sie konnte den Satz nicht vollenden. Denn ungefähr drei Pfeilschuß weit auf dem Schlachtfeld mußte sie erkennen, daß sich der Schatten des Todes über ihre Gefährtinnen senkte…
    ***
    Professor Zamorra erwartete den Todesstreich. Statt dessen jedoch stürzte der Körper der Amazone über ihn, während die anderen Mädchen entsetzt aufschrien. Geistesgegenwärtig warf sich Professor Zamorra nach vorn. Die Amazonen konnten ihn nicht mehr halten. Denn wenn man den Tod in all seiner Furchtbarkeit auf sich zurasen sieht, verläßt die Kraft den Körper.
    Wie ein Ungewitter raste der Streitwagen des Achilles zwischen die aufkreischenden Amazonen. Tina Berner griff in die Zügel und brachte das Gefährt abrupt zum Stehen. Wie ein rasender Löwe sprang Achilles unter die Kriegerinnen. Den Speer, mit dem er die erste Amazone gefällt hatte, riß er aus dem regungslosen Körper und warf ihn aus der Drehung heraus auf eines der Mädchen, das zu fliehen versuchte. Professor Zamorra biß sich in die Lippe, als er erkannte, wie gnadenlos Achilles die beiden anderen nackten Mädchen angriff, die gerade Schwerter vom Boden aufrafften.
    Mochte Homer diesen Krieg mit einem Glorienschein behängen - er war, wie alle Waffengänge zu allen Zeiten, eine Anhäufung von Wahnsinnstaten, bei denen der Tod die Regie führte. Menschen, die eigentlich nichts gegeneinander hatten, gaben sich gegenseitig den Tod. Und Professor Zamorra wußte, daß sich an dieser Sache selbst in den Anfangstagen der Raumfahrt nichts geändert hatte.
    Einige Momente später hatten die Amazonen aufgehört zu leben. Schreckensstarr blickte Tina Berner auf Achilles. Nie hatte sie erwartet, daß ein Mädchen zu einer solchen Tat fähig sein konnte.
    Doch Achilles spähte bereits nach einem neuen Gegner. Und dort kamen zwei Kriegerinnen.
    Gemeinsam sprengten sie auf einem Schimmel heran.
    »Auf, Tina! Ihnen entgegen!« fauchte Achilles. Bevor Professor Zamorra eingreifen konnte, sprang der Pelide auf den Wagen. Gehorsam trieb Tina Balion und Xanthos an. Wild schüttelte Achilles die Lanze — und warf.
    Von unheimlicher Wucht geschleudert, zischte der Sp durch die Luft und traf. Ein schmerzerfülltes Wiehern klang auf, als der Schimmel getroffen wurde. Boreas, das herrliche Tier, überschlug sich, während die beiden Reiterinnen von seinem Rücken geschleudert wurden. Tina Berner brachte den Wagen kurz vor dem Pferd zum Stehen, das vergeblich versuchte, auf die Füße zu kommen. Obwohl Tränen in ihren Augenwinkeln glänzten, tat sie dem Pferd die letzte Gnade. Das blitzende Schwert in ihrer Faust gab Boreas, dem herrlichen Tier, ein rasches Ende. Doch dann drang das Angstgeschrei eines Mädchens an ihr Ohr. Eine Stimme, die sie kannte.
    »Sandra!« stieß Tina Berner hervor. »Wie kommt die denn hierher?«
    Von dem toten Pferd aufsehend, sah sie, daß ihre Freundin von dem rasenden Achilles angegriffen wurde. So gut es ging, parierte Sandra Jamis die hageldicht fallenden Schläge, die Achilles mit dem Schwert auf sie herniederprasseln ließ.
    Aus den Augenwinkeln sah Tina, wie Professor Zamorra mit raumgreifenden Sätzen heranspurtete. Er war der einzige, der das Mädchen, das Achilles war, in seiner Raserei aufhalten konnte. Doch bevor der Meister des Übersinnlichen heran war, mußte sich Sandras Schicksal bereits entschieden haben.
    Es gab nur noch eine Möglichkeit, die Freundin vor dem tobenden Peliden zu retten.
    »Hierher zu mir, Sandra!« gellte Tinas Ruf. »Gib dich mir gefangen!«
    Sandra Jamis verstand sofort. Sie ließ das Schwert fallen und rannte zu Tina hinüber. Keuchend lagen sich die beiden Freundinnen in den Armen.
    »Sie ist eine Feindin! Sie stirbt von meiner Hand!« fauchte Achilles und näherte sich den beiden Girls mit gezücktem Schwert. Tina Berner bedauerte, den Balmung an Carsten Möbius weitergegeben zu haben. Nur das Nibelungenschwert konnte den

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