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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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rankten, in Erinnerung zu rufen.
    Er hatte davon gehört, daß auch Amazonen unter ihrer Königin Penthesilea den Trojanern zu Hilfe eilten. War es möglich, daß dies bereits ein Trupp jener Kriegerfrauen war, die den Griechen eine schmähliche Niederlage bereiteten?
    »Die Speere! Alle zugleich!« klang die Stimme wieder.
    »Achtung, Tina. Jetzt werfen sie!« rief Sandra Jamis, die sich so nahe wie möglich an die Freundin herandrängte. Sandra war nicht gerade ein Mädchen, das sich in jedes Kampfgetümmel stürzte, wie Tina Berner es vorzugsweise tat. Sie kam auf ihre sanfte Art meistens auch zum Ziel.
    Tina antwortete nicht. Beiläufig nahm sie wahr, daß hinter ihr Carsten Möbius sich bemühte, den Schockstrahler aus der Schulterhalfter zu zerren. Da er die Defensivwaffe, die wahlweise als Elektroschock oder Laserstrahler eingesetzt werden konnte, mit einer Sicherung in der Halfter verankert hatte, bekam er das Wunderwerk aus der Forschungsabteilung des Möbius-Konzerns jetzt nicht frei. Tina Berner hörte ihn leise Verwünschungen murmeln.
    Sie hörte die Speere, bevor sie erkannte, daß fünf nadelscharfe Spitzen aus gehärteter Bronze auf sie zurasten.
    Mit aller Kraft waren die Speere geschleudert worden. Sie konnten Tina Berner nicht verfehlen. Und die Tigerin stand, das Schwert in einer eigentümlichen Stellung vor den Körper gehalten, wie eine Salzsäule da.
    Ein Schrei erstickte auf Zamorras Lippen. Das war das Ende.
    Doch dann folgte der nächste Schrei aus der Kehle des Mädchens. Schneller, als es mit dem Auge verfolgt werden konnte, zischte das Schwert der Nibelungen durch die Luft, flirrte in einem Kreisbogen und schlug die Speere gut eine Armlänge vor Tinas Körper aus der Bahn. Holz splitterte, als die Lanzenschäfte getroffen wurden. Bronze zerbarst, als der bläuliche Stahl des Nibelungenschwerts darauf traf.
    Sandra Jamis stieß einen Jubelruf aus. Im gleichen Augenblick hatte Carsten Möbius den Schockstrahler freigezerrt und schaltete die Arretierung auf »Elektroschock« mit größter Streuwirkung.
    Bei den Kriegern war Verwirrung ausgebrochen, als der konzentrierte Angriff mit den Speeren fehlgeschlagen war. So hatten sie noch niemanden ein Schwert schwingen sehen.
    Das waren keine Gegner, die sterblich waren. Ares, der fürchterliche Gott des Krieges, mußte sich ihnen selbst entgegengestellt haben.
    »Götter! Es sind Götter!« hörte Professor Zamorra die Worte aus einem Wirrwarr von Rufen.
    »Los, Carsten!« bestimmte er. »Nun spiel mal den blitzschleudernden Zeus mit deinem Schockstrahler. Das ist die beste Art, daß niemand hier zu Schaden kommt. Obwohl ich es verabscheue, daß man hier glaubt, gegen Götter kämpfen zu müssen!«
    Carsten Möbius antwortete nicht. Mit einem Sprung war er an Professor Zamorra vorbei und brachte den Schockstrahler in Anschlag. Ohne richtig zu zielen, riß er den Stecher durch. Kein Geräusch war zu vernehmen, als sich die unsichtbaren Schwingungen ausbreiteten und sich lähmend über jeden organischen Körper ausbreiteten, die sich gut zwei Steinwürfe entfernt vor dem Schockstrahler aufhielten.
    Lautlos sanken die Kriegergestalten in der Dunkelheit zusammen. Nur die Rüstungsteile klirrten aneinander, als die Körper zu Boden stürzten.
    »Vorwärts. Zu den Pferden!« kommandierte Professor Zamorra. Seine auch im Dunkeln sehr scharf sehenden Augen erkannten, daß die Feinde für einige Zeit kampfunfähig waren. Es dauerte einige Stunden, bis die Wirkung des Elektroschocks nachließ und sie ihre Körper aus eigener Kraft wieder bewegen konnten.
    »Die Feinde…!« stieß Tina Berner hervor und hielt das Schwert immer noch schlagbereit erhoben.
    »Die schlafen jetzt erst mal aus!« grinste Carsten Möbius. »Du solltest ihnen die Ruhe gönnen. Du willst doch auch mal Feierabend haben!«
    »Wie kannst du nur solche Witze in lebensbedrohlichen Situationen machen!« maulte Sandra Jamis, während sie Professor Zamorra folgten.
    Und der Millionenerbe aus dem zwanzigsten Jahrhundert war sich seiner Sache so sicher, daß er nicht darauf achtete, daß nicht alle Krieger, die von der Wucht des Schockstrahlers getroffen wurden, regungslos lagen.
    Unter einem Helm hervor glitzerten zwei graue Augen aus einem Gesicht, in dem sich männlicher Ernst und weibliche Anmut paarten. Die Panzerung um den Leib ließ keinen Zweifel zu, daß es sich hier um eine Frau handelte.
    Es war dieselbe Frau, die eben befohlen hatte, Professor Zamorra und sein Team mit den

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