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0282 - Frühstück in der Todeszelle

0282 - Frühstück in der Todeszelle

Titel: 0282 - Frühstück in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frühstück in der Todeszelle
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sein müssen. Er teilte seinen Dienst mit einem Kollegen. Jeder machte vierundzwanzig Stunden hintereinander Dienst. Um halb neun hatte seine Frau angerufen und die Sache von dem Telefongespräch und dem frühzeitigen, schnellen Aufbruch ihres Mannes gehört. Der Manager, dem das gemeldet wurde, witterte Böses und versuchte Phil oder mich zu erreichen. Als er damit keinen Erfolg hatte, hinterließ er die dringende Botschaft.
    Ich war zuerst nicht geneigt, die Sache tragisch zu nehmen.
    »Vielleicht macht Krauss noch etwas Detektivarbeit nebenbei, um sein Einkommen zu erhöhen«, sagte ich, »vielleicht hat er irgendeine kleine Freundin.«
    »Ausgeschlossen!«, behauptete der Manager. »Es gibt keinen pflichtbewussteren Menschen als Mister Krauss. Ohne zwingenden Grund wäre er niemals davongelaufen, bevor seine Schicht zu Ende war; und was die Freundin anbelangt, so ist das einfach lächerlich. Er ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder.«
    Der Manager setzte mir so lange zu, bis ich ihm versprach, etwas zu unternehmen.
    Krauss wohnte in der 130. Straße Ost, Nummer 86, zwischen der Madison und der Park Avenue. Ich fuhr also los. Glücklicherweise war der morgendliche Berufsverkehr abgeflaut, und so kam ich zügig vorwärts. Hinter dem Central Park bog ich in die Madison ein und dann rechts in die 130. Straße.
    Mister Krauss wohnte dort in einem älteren, aber gut gehaltenen, kleinen Einfamilien-Reihenhaus. Vor der Tür stand ein kleiner Wagen. Ich klingelte lange, bis mir schließlich geöffnet wurde.
    Die junge Frau konnte nur Mrs. Krauss sein. Auf den ersten Blick sah ich, dass sie geweint hatte.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich. »Nehmen Sie es um Gottes willen nicht so tragisch, dass Ihr Mann ausnahmsweise einmal nicht pünktlich nach Hause gekommen ist. Es können tausend Dinge eingetreten sein, die ihn daran gehindert haben.«
    »Aber er ist ja zu Hause«, schluchzte sie. »Kommen Sie.«
    ***
    Während ich hinter ihr ins Zimmer gelangte, schwante mir nichts Gutes. Krauss saß vollkommen schlapp in einem Lehnsessel. Um die Stirn war 48 ein nasses Handtuch geschlungen, und seinem Gesicht konnte man ansehen, dass es mit allen möglichen harten Dingen oder auch Fäusten in Berührung gekommen war.
    Er blinzelte mich aus dem einen, noch nicht zugeschwollenen Auge an und stöhnte.
    »Was ist denn passiert?«, fragte ich.
    Er wollte sprechen und konnte nicht.
    »Haben Sie einen Schnaps da?«, fragte ich die Frau.
    Sie hob zuerst abwehrend beide Hände und gehorchte erst, als ich energisch wurde. Ich goss ein halbes Wasserglas mit Gin voll und setzte es dem schwer angeschlagenen Mann an die Lippen. Er schluckte zuerst langsam und dann schneller. Ich wartete, bis der Alkohol seine Wirkung getan hatte, und wiederholte meine Frage. Dann erfuhr ich langsam, mit Unterbrechungen die Geschichte.
    Jemand hatte angerufen und Krauss mitgeteilt, seine Frau sei plötzlich erkrankt und ins Hospital in der 110. Straße West gebracht worden. Er möge sofort dorthin kommen. Es war klar, dass er sich beeilte.
    Als er dann vor dem Hospital stoppte und aussteigen wollte, war er von zwei Männern mit Strumpfmasken über den Gesichtern und Pistolen in den Händen daran gehindert worden. Der eine hatte sich ans Steuer gesetzt und der zweite ihn gezwungen, nach hinten in den Fond zu klettern, wo er in Schach gehalten wurde.
    Man hatte ihm den Hut so tief nach vorne gerissen, dass er nicht sehen konnte, wohin die Fahrt ging. Nach geraumer Zeit wurde er zum Aussteigen genötigt und in ein Haus gebracht. Er erinnerte sich nur noch daran, dass das Wohnzimmer, in dem ihm der Hut abgenommen wurde, mit antiken Möbeln elegant eingerichtet war.
    Ein dritter Mann, der sein Geicht ebenfalls maskiert hatte, war erschienen und hatte, ihn gefragt, was am späten Abend mit Haryman vorgegangen sei. Zuerst gab er vor, von nichts zu wissen, und da wurde er so lange geprügelt, bis er alles erzählte.
    »Es tut mir furchtbar leid, Mister Cotton, aber die Kerle hätten mich totgeschlagen, und schließlich braucht meine Familie mich ja noch«, sagte er zum Schluss.
    Auf die Frage, wie er denn nach Hause gekommen sei, antwortete er, dies sei auf dieselbe Art vor sich gegangen wie der Hinweg. Er wusste nicht im Entferntesten, wo er gewesen war. Man hatte ihn bis vor die Tür gefahren und ihn ermahnt, noch fünf Minuten zu warten, bevor er seinen Wagen verlassen, anderenfalls werde er ohne Gnade erschossen. Der einzige Vorwurf, den ich ihm machen

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