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0282 - Frühstück in der Todeszelle

0282 - Frühstück in der Todeszelle

Titel: 0282 - Frühstück in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frühstück in der Todeszelle
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Boten oder per Post weggeschickt haben.«
    »Dann möchte ich aber wissen, wer der Bursche ist, der sich im Zimmer 85 eingemietet hatte und ebenfalls wild auf das kostbare und gefährliche Material war«, meinte mein Freund.
    »Ich glaube, dieses Mysterium lösen zu können«, lächelte Mister High. »Anhand der Fingerabdrücke haben wir festgestellt, dass der Tote aus dem Henry-Hudson-Hotel Mart Lortel heißt und auf den Spitznamen Mart the Penman hört. Wie schon der Name sagt, hat er sich bisher in der Hauptsache als Fälscher betätigt. Er arbeitete für sämtliche großen Gangs, ohne dass es jemand gelang, ihn festzunageln. Ich nehme an, dass nicht Louis Thrillbroker, sondern verschiedene Gangs-46 terbosse erfahren haben, was im Gange war. Es ist ja eine alte Sache, dass fast jede Gang ihre Spitzel bei der Konkurrenz hat. So hat also jemand erfahren, dass ein anderer Nancy Black in die Finger bekommen hat und sie gezwungen wurde, dass Päckchen von der Bank of England zurückzurufen. Es dürfte ihm auch nicht schwer gefallen sein, herauszubekommen, welchen Weg das Zeug gehen sollte. Die Fblge war, dass Mart the Penman beauftragt wurde, sich neben Haryman einzumieten und diesen zu überrumpeln. Zu seinem Pech war der Kerl ungeschickt und Haryman erschoss ihn.«
    »So wird es wohl gewesen sein. Der Effekt ist, dass weder die Gangster noch wir die Unterlagen haben. Diese befinden sich immer noch an einem Platz, der niemand bekannt ist außer Nancy Black, die natürlich ebenfalls merken muss, wohin der Hase läuft und sich daher hüten wird, etwas zu sagen«, meinte Phil.
    »Der Unterschied liegt nur darin, dass wir das wissen, nicht aber die Ganoven«, sagte ich. »Die zerbrechen sich wahrscheinlich den Kopf darüber, wohin Haryman das Zeug geschafft haben könnte.«
    Mister High griff zum Telefon, um Washington von dem neuen Misserfolg in Kenntnis zu setzen. Phil und ich, hatten beide gleichzeitig denselben Gedanken.
    »Wenn die Gangster annehmen, Haryman habe das Päckchen irgendwo verstaut, so werden sie zuerst einmal das Henry-Hudson-Hotel unter die Lupe nehmen«, meinte mein Freund. »Ich glaube, es wäre gut, wenn wir uns dort noch einmal umsehen. Es könnte sein, dass uns einer in die Hände läuft.«
    Beim Portier fragten wir zuerst nach dem Hoteldetektiv, der uns die geeignete Person zu sein schien. Zu unserer Enttäuschung war Mister Krauss nicht anwesend. Er hatte einen Anruf bekommen und war danach sofort in Eile weggegangen.
    »Vielleicht ist eines seiner Kinder krank geworden«, mutmaßte der Pförtner.
    Wir erkundigten uns, ob sich irgendjemand nach den Gästen der Zimmer 85 und 87 erkundigt habe. Dies war nicht geschehen und die beiden Räume waren noch nicht wieder belegt.
    Wir baten darum, uns sofort zu benachrichtigen, wenn jemand Erkundigungen einzog oder beim Mieten ausdrücklich eines der beiden Zimmer verlangte. Dann verzogen wir uns endgültig. Es war bereits der 6. August, fünf Uhr morgens und heller Tag, als wir nach einem kurzen Telefongespräch mit dem Office, durch das wir erfuhren, auch Mister High sei nach Hause gefahren, unseren Betten zustrebten.
    ***
    Ich schlief tief und traumlos, aber leider nur bis neun Uhr fünfzehn. Als das Telefon rasselte, versuchte ich, es zu überhören, und als das nichts nutzte, schmiss ich voller Wut einen Pantoffel danach. Der Pantoffel verfehlte sein Ziel und warf dafür eine meiner sorgfältig gepflegten Kakteen vom Fensterbrett. Der Blumentopf zerbrach und das brachte mich endlich zur Besinnung.
    Ich fragte, was man in drei Teufels Namen mitten in der Nacht von mir wolle.
    »Tut mir leid, Jerry, wenn ich Sie gestört habe«, lachte mein Kollege Basten. »Ich habe es schon bei Phil versucht, aber der meldete sich überhaupt nicht.«
    »Nun sagen Sie endlich, was los ist«, forderte ich ihn auf.
    »Der Manager des Henry-Hudson-Hotels hat angerufen. Der Mann scheint übrigens recht nervös zu sein. Er verlangte, dass Sie sofort davon benachrichtigt werden müssten, sein Hoteldetektiv sei verschwunden. Im Übrigen behauptete er, Sie wüssten Bescheid.«
    »Danke!«, sagte ich und legte auf.
    Dann versuchte ich selbst mein Glück bei Phil, aber soviel Geduld ich auch aufbrachte, es war nichts zu machen. Ich wusste, dass mein Freund einen besonders festen Schlaf hatte, und beruhigte mich damit.
    Dann fuhr ich zum Henry-Hudson-Hotel, nachdem ich mich in aller Eile rasiert hatte.
    Was ich erfuhr, war Folgendes:
    Krauss hätte um acht spätestens zu Hause

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