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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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da unten ist tatsächlich der Gangsterboss John White, den wir angeblich vor sieben Wochen begraben haben.«
    »Cotton. Ich vermute, Sie wollen mir FBI-Latein auf die Nase binden.«
    »Nein, Lieutenant, Sie werden sich…«
    Plötzlich sah ich den Lieutenant tanzen und springen. Ich merkte, wie meine Knie einknickten. Im Zeitlupentempo ging ich zu Boden. Der Lieutenant und ein Cop fingen mich auf und legten mich am Aufzug nieder. Der Cop, der meine Füße hielt, stutzte, als er meine Schuhe sah. Ein großes Loch in der Sohle und darunter Strumpfreste und rotes Fleisch.
    Ein Cop holte schnell einen Doc. Zwanzig Minuten später war ich im Hospital.
    Während sich die Ärzte um mich und meine Füße kümmerten, kreuzte Phil an der Narrows-Bridge auf.
    Er hatte, als die Cops ihm die Alarmmeldung brachten, einen Sergeanten der City Police bei Dr. Bend gelassen und war zur Narrows-Bridge gejagt. Er sah nur noch den Krankenwagen abfahren und erfuhr von dem Lieutenant, was geschehen war. Der Doc konnte ihm nur sagen, dass ich an den Füßen Brandwunden hatte, sonst aber keinen Schaden erlitten hätte, soweit der Doc ohne Untersuchung feststellen konnte.
    ***
    Phil berichtete später, was sich zugetragen hatte. Hier sein Bericht: »Tuckern Sie bitte zum Dampfer hinüber«, sagte ich. Der Steuermann nickte und gab Gas. Wir schossen über die trägen Fluten des Hudsons, der sich in den Atlantik wälzte.
    Der Steamer hatte die Maschinen gedrosselt und halbe Kraft zurückgeschaltet. So hielt er sich auf der Stelle und wurde nicht abgetrieben.
    Über eine Strickleiter gingen wir an Bord. Mehrere Cops der Wasserschutzpolizei standen auf dem Vorderdeck. Sie bildeten einen Kreis um den leblosen Gangster. Ein Mann beugte sich über John White.
    Ich zwängte mich durch den Kreis. Der Lieutenant, der mich begleitete, räusperte sich. Der Mann, der auf dem Boden kniete, blickte auf.
    »Sind Sie der Doc?«, fragte er. »Dieser Mann braucht keinen Arzt mehr.«
    Ich stellte mich vor. Dann bückte ich mich und zog dem Gangster die Klappe vom rechten Auge.
    »Überzeugen Sie sich, dass es John White, der Einäugige ist«, sagte ich zum Lieutenant. Er nickte und drehte sich um.
    Dem Kapitän gab ich Anweisung, an der nächsten Landestelle anzulegen und die Leiche ins Hospital schaffen zu lassen. Denn ich legte Wert darauf, dass ein Arzt bei der Obduktion die Todesursache feststellte. Damit man meinem Freund nicht vorwerfen konnte, er hätte einen wehrlosen Gangster abgeknallt. Denn mit solchen Behauptungen ist die Unterwelt schnell bei der Hand.
    Ich stieg wieder ins Polizeiboot und ließ mich zurückbringen. Als ich ausstieg, warf ich einen Blick in den Rover. Die Schlüssel steckten noch. Ich zog sie ab und verschloss den Wagen. Dann fuhr ich mit dem Jaguar zum Silver Lake Park zurück.
    Die Mordkommission umlagerte den Glaskasten. Die Spezialisten sicherten die Fingerabdrücke.
    »Es werden einige Prints von Cotton dabei sein«, sagte ich, »außerdem geht die eingeschlagene Scheibe auf sein Konto. John White muss mit seiner Kugel den Pförtner erwischt haben, als er frische Luft schnappte.«
    Ich wartete mit Dr. Bend auf den Krankenwagen. Ein Arzt hatte den Wissenschaftler bereits verbunden. Dr. Bend war wieder zum Scherzen aufgelegt. Ich berichtete ihm von Jerrys Gangsterjagd.
    Als die Ambulanz kam und Bend eingeladen wurde, verabschiedete ich mich. Den Rest überließ ich den Spezialistein vom Kriminal-Labor.
    »Wohin willst du jetzt?«, fragte Walter Stein.
    »Jerry besuchen«, antwortete ich.
    »Grüße ihn. Den Rest machen wir ohne dich.«
    Ich stieg in Jerrys Jaguar und fuhr los.
    Im Hospital sprach ich mit dem Arzt. Jerry hatte tatsächlich nur große Brandblasen an den Füßen. Ich dachte an den Lichtbogen.
    »Wieso konnte Jerry noch so lange damit rumlaufen?«, fragte ich den Doc.
    Der Arzt erklärte mir lang und umständlich den Fall. Ich hörte nur etwas von seelischem Schock, der später eintreten könnte. Das aber interessierte mich nicht.
    »Wie lange wird es dauern?«
    »Mindestens sechs Wochen, wenn keine Komplikationen eintreten«, antwortete der Doc.
    Bevor ich nach Manhattan fuhr, rief ich Mister High an und berichtete. Er erkundigte sich eingehend nach Jerrys Befinden. Der Chef versprach, Jerry in den nächsten Stunden zu besuchen. Zu meiner Unterstützung setzte er Walter Stein in Marsch und wünschte mir viel Erfolg für den Rest des Einsatzes. Ich rauschte los.
    Das Haus des ehemaligen Doc Remage war unbeleuchtet.

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