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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Weg stellen kann. Heute ist dieser Tag gekommen. Und es wird der Tag meines größten Triumphes. Ich werde den größten Gegner der Hölle endgültig unschädlich machen und mit hinab ziehen.«
    »Das haben schon viele deiner Vorgänger gesagt, Dämon!« erklärte Professor Zamorra verächtlich. »Frage sie, was aus ihnen wurde. Wenn aus den Schlünden des Obyssos je eine Antwort möglich ist. Denn für euch ist ja der Obyssos das, was für uns Menschen der Tod ist!«
    »Der Tod - und die Hölle!« stimmte ihm Azagh-Thot zu. »Viele hast du vernichtet. Doch ich bin stärker. Vor meiner Macht ist selbst Asmodis oder Lucifuge Rofocale ein Nichts.«
    »Selbst Lucifuge Rofocale weicht vor dem Amulett!« erklärte Professor Zamorra eisig. »Du hast keine Chance, gegen die Kraft der entarteten Sonne zu bestehen!«
    »Dieser Jüngling hat schon einen großen Teil der Energie aufgebraucht, die in der Silberscheibe ruhen!« hohnlachte der Dämon. »Auch dir wird es nicht möglich sein, die Kräfte des Amuletts jetzt voll zu entfesseln. Zumal du die Narrheit begangen hast, dich in mein Innerstes zu wagen. Du gleichst einer Fliege, die sich in das Innere einer freischfressenden Pflanze bewegt hat. Du magst zwar noch einige Augenblicke zappeln - doch in dieser Zeit beginne ich bereits, dich in meine Wesenheit aufzunehmen.«
    »Das Amulett… gib mir das Amulett!« krächzte Professor Zamorra.
    Taumelnd kam Michael Ullich auf ihn zu. Einige Atemzüge später spürte Professor Zamorra das warme Pulsieren der Silberscheibe in seiner rechten Handfläche, während er mit der Linken den Balmung zurück in die Scheide schob. Michael Ullich war jetzt zu entkräftet, das Schwert zu halten.
    »Nun, Zamorra. Warum erkennst du nicht, wenn du ein Spiel verloren hast?« fragte Azagh-Thot mit sanfter Stimme. »Ergib dich in dein Schicksal. Du entkommst mir ja doch nicht!«
    Der Meister des Übersinnlichen antwortete nicht. Alle Gedankenströme konzentrierten sich auf Merlins Stern.
    »Feste Gestalt… gib ihm feste Gestalt… feste Gestalt, die ich mit einer irdischen Waffe bekämpfen kann!« flüsterte Professor Zamorra, während seine Finger leicht über den Drudenfuß in der Mitte des Amuletts glitten und die nadelfeinen Linien nachzogen. Zeichen des babylonischen Tierkreises und seine Finger drückten leicht seitwärts darauf.
    Fast hätte Professor Zamorra laut aufgeschrien, als er spürte, daß sich die Zeichen verschieben ließen. Das Amulett gehorchte seinem Willen.
    »Feste Gestalt… einen festen Körper… der Magie von Avalon, Merlin, der Weise, befielt es dir durch meinen Mund… gehorche, Stern von Myr-rianey-Llyrana!«
    Ein leises Knistern wie das Brechen von dünnen Eisschollen war zu hören. Merlins Stern flammte für den Bruchteil einer Sekunde zu gleißender Helligkeit auf. Geblendet schloß Professor Zamorra die Augen.
    Im nächsten Moment spien unheimliche Kräfte aus dem Inneren des Azagh-Thot. Stöhnend ging er in einer Ecke des Hekate-Tempels zu Boden. Michael Ullich schlug unmittelbar neben ihm auf.
    Carsten Möbius riß sich die Tarnkappe vom Kopf, ergriff eine der am Boden liegenden Schwerter und stellte sich schützend vor den zu Tode erschöpften Freund. Die Linke hielt noch immer den Schockstrahler umklammert. Wenn er Glück hatte, war noch genügend Energie für einen Eletroschock vorhanden. Doch die Trojaner hatten untereinander genügend zu tun. Über den entseelten Körper des Paris tobte der Kampf, den die gerüsteten Krieger für sich entschieden.
    Professor Zamorra wußte, daß er mit einer größeren Kraft kämpfen mußte. Denn das Amulett hatte seinem Befehl gehorcht. Deutlich war zu erkennen, daß Azagh-Thot nun einen festen Körper besaß. Die Form war jedoch so monströs und abstrakt, daß sie höchstens mit einem gräßlichen Tintenfisch vergleichbar war. Ein unförmiger Schädel mit einem schnappenden Rachen, in dem drei Reihen dolchspitzer Zähne glänzten. Dazu mehr als fünfzehn tentakelhafte Fangarme, mit denen sich das Monsterwesen über den Boden schlängelte.
    Helena kreischte auf, als sie das Alptraumgeschöpf auf sich zukriechen sah. An die Säule gefesselt, konnte sie nicht fliehen.
    »Hilf ihr, Zamorra. Bitte…!« hörte der Meister des Übersinnlichen Michael Ullich wie aus weiter Entfernung stöhnen. Doch es hätte diese Bitte nicht gebraucht.
    Der Parapsychologe wußte, daß Azagh-Thot zwar einen ungewöhnlichen Körper besaß, aber durch die Zauberkraft des Amuletts so verwundbar

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