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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tarnkappe auf, Carsten. Dann können wir in aller Gemütsruhe zum Tor bummeln, ohne daß uns jemand bemerkt!«
    Möbius nickte, zog das Geflecht über den Kopf und sprach die Worte. Als er die Hände Zamorras und Ullichs ergriff, waren beide durch den Körperkontakt ebenfalls unsichtbar.
    Langsam verließen sie den Tempel. Infernalischer Lärm brandete ihnen entgegen. Ganz Troja schien auf den Beinen zu sein. Die Stadt glich einem aufgescheuchten Wespennest.
    Ungesehen und ungehindert passierten die Freunde alle Patrouillen. Beiläufig ergriff Zamorra ein Seil.
    »Wir müssen uns die Mauer hinablassen, Micha!« flüsterte er. »Schaffst du das noch?« Der Junge nickte stumm. Die übermenschliche Anstrengung und die Strapazen der vergangenen Stunden waren nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Einem Trupp Krieger ausweichend erstiegen die drei Männer aus der Zukunft die Mauer und befestigten das Seil. Doch nun kam das Problem.
    Die Tarnkappe wirkte nur dann, wenn Körperkontakt vorhanden war. Beim Hinunterhangeln jedoch ist dieser Kontakt nicht möglich.
    Professor Zamorra fluchte französisch. Die Sache wurde noch eimmal gefährlich. Doch dann hatte er einen Einfall.
    »Micha nimmt die Tarnung!« entschied er. »Wir beide haben undurchdringliche Rüstungen!« Carsten Möbius nickte. So schnell es ging, schwang er sich über die Mauer und ließ sich hinabgleiten. Michael Ullich folgte ihm nach.
    Dann trat auch Professor Zamorra zum Rand der Mauer. In diesem Moment hörte er hinter sich wüstes Gebrüll.
    »Feinde! Feinde auf der Mauer!« röhrte von irgendwo eine Stimme. Ein Sirren in der Luft, dann vergrub sich die Spitze einer Lanze in der Dämonenrüstung des Achilles.
    Zischend verdampfte das Metall an der Rüstung. Doch der Wurf war kräftig geführt worden. Professor Zamorra, der sich schon über die Mauer gebeugt hatte, um hinab zu steigen, bekam das Übergewicht. Mit einem gurgelnden Schrei stürzte er von der Mauer herab. Im Fallen machte er instinktiv die Bewegungen, die ihm von den asiatischen Kampfsportarten geläufig waren. Der Aufprall des Körpers wurde durch Abrollen und Abfedern gemildert. Dennoch blieb Professor Zamorra stöhnend liegen.
    Aus der Dunkelheit hasteten zwei Männer auf sie zu. Zamorra stieß einen Ruf der Erleichterung aus, als er das Gesicht des Odysseus erkannte.
    »Wir sahen die Lichter in der Stadt und ahnten, daß ihr die Trojaner aus dem Schlaf gescheucht habt!« grinste der Fürst von Ithaka. »Wir bringen euch von hier weg, bevor die Trojaner einen Ausfall machen. Hol den Wagen, Ajax!«
    Der andere Krieger, eine kleine, stämmige Gestalt, verschwand in der Dunkelheit um gleich darauf zwei Pferde am Zügel zu führen, die vor einen Streitwagen geschirrt waren.
    »Sind wir nicht hervorragende Meisterdiebe!« grinste Carsten Möbius. »Sogar das Fluchtauto steht bereit!«
    »Wenn wir in unserer Eigenzeit sind, lache ich über diesen Witz!« knurrte Ullich bissig. »Hilf mir Zamorra auf den Wagen zu heben!«
    »Nein, das macht mein Freund Ajax!« bestimmte Odysseus. »Du hast keine Kraft mehr, das sieht man sofort. Ajax ist Fürst von Lokris. Wir nannten ihn stets den ›kleinen Ajax‹. Doch der ›große Ajax‹, der Fürst von Salamis, ist ja tot. Es ist nicht gut für euch, ins Lager zurückzukehren !«
    »Bringt uns zu dem Platz, den ich euch weisen werde!« bat Professor Zamorra mit schwacher Stimme. Er mußte sich bei dem Sturz einige schmerzhafte Prellungen und Verstauchungen zugezogen haben und stöhnte leise, als ihn Carsten Möbius und Ajax auf den Wagen hoben.
    »Hier. Der Kristall. Du hast ihn verloren!« sagte Michael Ullich und raffte den Machtkristall von Troja aus dem Gras. Bei dem Transport war er aus Zamorras Kleidung gerollt.
    »Du… du kannst den Dhyarra berühren, ohne daß er Wirkung zeigt?!« stieß Professor Zamorra verwundert hervor. Michael Ullich machte ein belämmertes Gesicht. Er hatte nicht an die Warnung des Parapsychologen gedacht.
    Doch in diesem Moment flirrte die Luft. Aus dem Nichts entstand die Gestalt Apollos. Lichtglanz und silberglühende Funken umsprühten die Gestalt des Gottes.
    »Deine Mühe war vergeblich, Zamorra!« rief Apollo triumphierend. »Der Stein selbst sorgte dafür, daß er in Troja blieb. Mächte, die selbst wir Götter nicht erklären können, sorgten dafür, daß er nicht geraubt werden konnte. Da - sieh nur hin zur Mauer!«
    Professor Zamorra blickte in die Richtung, die ihm Apello wies. Ja, eine weibliche Gestalt mit

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