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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zauber hätte dieser seltsame Jüngling ihn und seine Männer vernichten können.
    Michael Ullich fragte nicht, warum die Kette gerissen war. Für ihn kam es darauf an, den Dolch von sich fern zu halten. Paris hatte die zweite Hand zu Hilfe genommen und versuchte, mit seinem ganzen Körpergewicht die Klinge in Ullichs Brust zu stoßen. Doch der Junge hatte ohnehin beachtliche Kräfte. Die Todesangst ließ ihn noch stärker werden.
    Helena an der Säule stieß einen erstickten Schrei aus, als sie sah, daß dicke Schweißtropfen sich auf der Stirn des Paris bildeten. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen das Messer. Langsam drückte er die tödliche Waffe nach unten. Zentimeter um Zentimeter näherte sich der Tod.
    Carsten Möbius wagte es nicht, aus dieser Entfernung ein zweites Mal zu schießen. Die Energie im Schockstrahler war sehr genau dosiert. Wer konnte wissen, wo er noch gebraucht wurde. Unter dem Schutz der Tarnkappe drängte sich Möbius durch die Versammlung. Die Menge heulte und schrie in allen Tonlagen. Teils flehten sie immer noch zu dem Dämonenfürsten, teils feuerten sie den Opferpriester an, größere Kräfte zu entwickeln.
    Rücksichtslos drängte sich der Junge durch die Reihen. Er sah die über dem Altar kreisende Wolke und wußte sehr gut, daß dort ein Mann darauf lauerte, das Unsterbliche des Opfers an sich zu reißen.
    Und er sah auf den silbern glänzenden Gegenstand, den Paris an einer Kette um den Hals trug. Einen Gegenstand, den er nur zu gut kannte.
    Das Amulett des Professor Zamorra. Die grünlich wabernde Aura, die es ausstrahlte, signalisierte deutlich die Anwesenheit von Dämonen.
    »Azagh-Thot! Azagh-Thot!« jaulte die Menge, als die Wolke über dem Altar sich in spiralförmigen Windungen langsam hinunter drehte. Der Dämonenherrscher kam herab, um das Ende des Opfers zu beschleunigen.
    Carsten Möbius vergaß alle Rücksichtnahme. Mit kräftigen Fausthieben drängte er sich durch die letzten Reihen, die ihm den Weg zum Altar versperrten.
    Keine Sekunde zu früh. Die Spitze des Dolches ritzte gerade die Haut über der linken Brust des Opfers.
    Paris spürte, wie ihn eine unbekannte Kraft zurückriß. Im gleichen Augenblick traf etwas sein Kinn.
    »Das Amulett… das Amulett!« schrie Michael Ullich auf Deutsch.
    Wie Fangarme legten sich Rauchschwaden aus der Wolke um seinen Körper. Azagh-Thot griff nach dem Opfer, bevor es ihm entrissen werden konnte.
    Carsten Möbius verstand sofort. Paris, noch benommen von dem Kinnhaken, war völlig machtlos, als der Unsichtbare ihm die Kette mit dem Amulett über den Kopf zog. Die Menge sah nur, wie die grünleuchtende Silberscheibe hinüber zum Altar schwebte und sich auf Ullichs Stirn niedersenkte.
    Ein gräuliches Gewimmer durchzitterte den Tempel. Wie vom Feuer übergossen zuckten die Rauchtentakel des Dämonenfürsten zurück. Azagh-Thot spürte die vernichtende Gewalt, die von Merlins Stern ausging und wich zurück.
    »Mein … es gehört mir!« kreischte Paris, wie ein rasender Panther sprang er auf Michael Ullichs Körper. Das Blut auf Ullichs Brust wurde auf die Brust des Trojanerprinzen gedrückt, als Paris der Länge nach auf ihm lag und mit den Händen nach dem Amulett griff.
    Schon war der unsichtbare Gegner wieder da und riß ihn zurück. Zweimal hörten es die Menschen in den ersten Reihen klatschen, als Carstens Hand dem Urheber des trojanischen Krieges zwei gewaltige Ohrfeigen verpaßte. Schreiend stürzte Paris zu Füßen der Säule, an die Helena gebunden war.
    Mit weit aufgerissenen Augen erkannte die Griechin, daß Paris das Dämonen-siegel spiegelverkehrt auf der Brust trug. Im selben Moment fühlte Helena, wie ihre Persönlichkeit beiseite gedrückt wurde. Eine fremde Macht benötigte ihren Körper.
    Asmodis, der Fürst der Finsternis, sah sich durch die Augen der Griechin an, wie die Wolke sich langsam auf Paris zubewegte.
    »Er trägt jetzt wie du das Siegel des Azagh-Thot!« hörten die beiden Freunde die Stimme des Asmodis aus dem Munde der Griechin. »Bei dir, Michael Ullich, mußte dieser hohe Höllengebieter warten, bis du tot warst. Doch du bist nun durch das Amulett geschützt. Er jedoch hat das Siegel seitenverkehrt an seinem Körper und es ist völlig gegenstandslos, ob es sein Blut ist oder nicht. Da Azagh-Thot sein Zeichen erkennt, sieht er ihn nun als sein Opfer an. Ein Opfer, das er sich nehmen darf, da in der Hölle nur das gilt, was einen Gegensatz bildet. Das umgekehrte Siegel gibt dem hohen Herrn das

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