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0284 - Der Henker und sein Millionär

0284 - Der Henker und sein Millionär

Titel: 0284 - Der Henker und sein Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker und sein Millionär
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Augen.
    »So ist das also. Ich habe es von Anfang an geahnt, Aldo. Wenn du gerecht sein willst, gibst du mir diesen Auftrag.«
    »Okay, Vernon. Fahre zur Bayard Street! Slide ist eingeweiht. Du nimmst Hugo beiseite und sagst ihm, du solltest mit ihm zum Pier 19 kommen. Ich würde euch dort heute Abend um 23 Uhr erwarten. Er kennt den Weg dorthin. Wenn du die Sache erledigt hast, kommst du hierher zurück.«
    Ich nickte eifrig. »Slide weiß, dass du Hugo umlegen lässt?«
    »Natürlich.«
    Das Telefon klingelte. Aldo ging zu dem kleinen Tisch und nahm den Hörer ab. Ich dachte inzwischen an Hugo Wolitzer. Seine besten Freunde planten seinen Tod. Einer von ihnen, Jacob Slide, stand dabei selbst schon auf der Abschussliste.
    Es wurde ein langes Gespräch. Endlich legte Marley wieder auf. Er kam an dem Tisch zurück und sah mich an.
    »Hugos Bestrafung musst du dir noch zwei Tage aufheben, Vemon. Der Boss hat noch etwas mit ihm vor. Du sollst ihn aber schon unter Beobachtung halten. Fahre also zur Bayard Street und bleibe bis auf Abruf dort.«
    Ich stand auf. »Soll ich direkt fahren?«
    Er nickte nur. Als ich ihm von der Tür aus noch einmal zuwinkte, nickte er wieder nur. Nachdenklich ging ich hinunter. Seine Nickerei gefiel mir nicht, und ich beschloss, auf der Hut zu sein. Ich hatte ein ungutes Gefühl, als sei etwas schief gegangen. In Gedanken ließ ich die letzten Ereignisse noch einmal Revue passieren.
    Ich ging zu Fuß. Die Telefonzelle in der James Street war besetzt. Ich wartete und sah mich um, aber von einem Verfolger war nichts zu sehen. Endlich machte die alte Dame die Zelle frei. Ich rief im Districtgebäude an. Zum Glück war Phil da. Er berichtete mir über die Entwicklung mit unserem Kollegen Tutwiler.
    »Sag mal, Phil, wo befindet sich Lou Wilmslow?«
    »Der Rotfuchs, den du uns in die Hände gespielt hast? Der sitzt in einer unsere Zellen. Warum?«
    »Hat er schon Kontakt mit einem Anwalt?«
    »Noch nicht!«
    »Ist er mit irgendeiner Privatperson ins Gespräch gekommen?«
    »No, Jerry. Brandon und Murdock haben ihn persönlich von der Station in Linoleumville angeholt. Er ist seit seiner Verhaftung nur mit unseren Leute zusammen gewesen. Warum interessiert du dich so dafür?«
    Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit Aldo Marley.
    »Höre mal, Jerry! Ist es dann nicht besser, wenn du den Kontakt zu der Gang abbrichst?« .
    »Das kommt gar nicht infrage, Phil. Wenn mich Wilmslow nicht verpfiffen hat, dann bilde ich mir die Gefahr ein. Dann können sie ja gar nichts erfahren haben. Mach dir keine Sorgen, Phil! Ich gehe jetzt zur Bayard Street und erkunde die Lage. Heute Abend rufe ich noch einmal an.«
    »Und wenn du keine Gelegenheit dazu hast?«
    »Wenn sie mir wieder einen Aufpasser mitgeben, dann gehe ich mit dem gemeinsam zu Jonnys Inn. Dann kann Sherwood dich anrufen, klar?«
    »All right, Jerry. Und sei vorsichtig!«
    Ich hängte rasch ein. Dann verließ ich die Zelle und bummelte durch die belebten Straßen zu Slides Versteck. Sie waren alle versammelt. Es war sogar ein neues Gesicht dabei. Ich nahm an, dass er zur Slide-Gang gehörte.
    »Wer ist das?«, fragte ich Hugo grinsend.
    Der grinste zurück. »Kennst du den denn nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Woher soll ich den kennen?«
    Hugos Grinsen erstarb. »Das bist du! Vernon Odoni, der Mann, der angeblich am 26. März aus dem Auburn State Prison ordnungsgemäß entlassen wurde.«
    Und dann spürte ich den Druck eines Pistolenlaufs zwischen den Schulterblättern.
    ***
    Als Phil das Knacken in der Leitung hörte, legte er den Hörer auf. Sofort läutete es wieder. Er nahm erneut ab.
    »Decker.«
    »Ein Ferngespräch aus Auburn, Phil. Ich verbinde.«
    Wieder ein Knacken. Dann eine aufgeregte Stimme: »Hallo, Agent Decker? Hier spricht Direktor Paragon vom Auburn State Prison. Sie waren bis eben besetzt.«
    Phil lachte. »Ich sprach gerade mit Cotton, der die Rolle Odonis hier übernommen hat.« i
    »Dann richten Sie ihm bitte aus, er soll schnellstens wieder der G-man Jerry Cotton werden. Odoni ist in der letzten Nacht ausgebrochen.«
    »Was?«
    »Man hat es erst heute beim Hofgang gemerkt. Odoni hatte hier einen Posten als Kalfaktor. Beim Einschluss gestern Abend hat er sich die Tatsache zunutze gemacht, dass ein neuer Zellenwärter Dienst tat. Der kannte natürlich noch nicht die Gesichter der einzelnen Häftlinge. So fiel ihm zwar auf, dass ein Häftling aus der Zelle 319 fehlte. Er schlug sofort Alarm. Alles suchte nach Carlos

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