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0284 - Gegen Gangster und Ghouls

0284 - Gegen Gangster und Ghouls

Titel: 0284 - Gegen Gangster und Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzutauchen in das unheimliche Dunkel. Ein ewiges Wechselspiel zwischen satter Finsternis und fahlem Licht.
    Ich tastete mich voran. Weich war der Boden, aber auch bedeckt mit Stolperfallen, denn die große Magie des Shimada hatte bewirkt, daß die seltsamen Grabsteine keinen Halt mehr fanden, wankten und dem Druck nachgeben mußten, so daß sie schließlich kippten und nur noch Fragmente von ihnen am Boden lagen.
    Zwar blies der. Wind, dennoch war es kaum kühler geworden. Mir klebte die Kleidung am Körper. Mein Gesicht glänzte, und von irgendwoher kommender Staub wurde ebenfalls in langen Fahnen über den Totenacker geweht. Die winzigen Körner klebten ebenfalls auf meiner Stirn. Den genauen Weg hatte ich mir nicht gemerkt. Es war auch schlecht möglich gewesen, denn normale Wege, wie ich sie von anderen Friedhöfen her kannte, sah ich hier nicht. Alles war im Laufe der Jahre überwuchert worden.
    Wieder passierte ich ein zusammengebrochenes Grab. Der Stein war zur Seite gekippt. Beim Aufleuchten eines Blitzes erkannte ich in seiner Mitte einen hellen Riß, aber ich sah noch mehr. Unter der Vorderkante schaute etwas hervor. Es war eine Hand und ein Stück des Arms.
    Ein schreckliches Bild, denn von Hand und Arm war zum Teil das Fleisch gefallen, so daß die gelblich weißen Knochen hindurchschimmerten.
    Die Finger bewegten sich. Sie wurden nach innen gebogen, und lange Nägel kratzten in den weichen Boden.
    Unter dem Stein lag ein Zombie begraben. Wahrscheinlich war er beim Verlassen des Grabs zerquetscht worden, aber nicht tot, denn so etwas hielten die Zombies aus.
    Ich wollte ihn töten, nahm mein Kreuz, bückte mich und preßte es gegen die Hand. Ich sah, wie die Klaue zuckte, als hätte sie einen Stromstoß bekommen. Dann lag sie still und begann zu verfaulen. Abermals zerriß ein Blitz die Düsternis des Himmels. Es wurde seltsam hell, und im nächsten Augenblick hörte ich mörderisches Krachen. Nicht der Donner zeigte sich dafür verantwortlich, sondern indirekt der Blitz. Es war genau das passiert, was ich befürchtet hatte, denn der Blitz war in einen Baum geschlagen. Und das in meiner Nähe.
    Ich sprang mit einem weiten Satz zur Seite. Es hätte nichts genützt, aber ich konnte sehen, was geschah.
    Die unheimliche Kraft riß den Stamm in der Mitte entzwei. Es war keine Weide, sondern eine starke Platane, die bestimmt schon einige Jahrzehnte alt war und sich nun den Naturgewalten beugen mußte.
    Die eine Hälfte des Baumes neigte sich so zur Seite, daß ich in Gefahr geriet, darunter begraben zu werden. So rasch wie möglich brachte ich mich in Sicherheit, und als die Baumhälfte zu Boden krachte, lag ich bereits hinter einem Grab in Deckung.
    Ich wurde nicht erwischt. In der Nähe nur peitschten die Zweige gegen den Boden. Aber noch etwas war geschehen. Der Blitz hatte das pulvertrockene Holz in Brand gesetzt. Am unteren Teil begann es. Dort züngelten kleine Flämmchen in die Höhe. Sie waren zuerst nicht größer als Finger, fanden jedoch sehr schnell neue Nahrung und glitten an den helleren Innenseiten des gespaltenen Stammes entlang.
    Bald brannten die ersten Äste. Sie wurden zu glühenden Armen, und ihr flackerndes Licht gab der Umgebung einen gespenstisch feurigen Glanz, dessen Widerschein auch über mein Gesicht tanzte, als ich den Kopf anhob.
    Wind fauchte herbei. Er fuhr wie mit gierigen Händen in die Flammen, wirbelte sie hoch und schleuderte einen breiten Funkenteppich nicht nur tiefer in den Friedhof hinein, sondern auch auf mich zu.
    Ich mußte weg, bevor der glühende Regen mich oder die unmittelbare Umgebung erreichte. Knatternde Explosionen, ausgelöst durch das pulvertrockene Holz, begleiteten meinen Weg, wie auch die erneuten Blitze und das dumpfe Wummern des Donners.
    Wenn nicht bald Regen fiel, breitete sich der Brand aus und würde den gesamten Friedhof erfassen. Um ihn war es nicht schade, aber ich dachte an den in der Nähe liegenden Wald, der ebenfalls vom Flug der Funken in Brand gesetzt werden konnte.
    Bereits jetzt hatte sich das Feuer ausgebreitet und auf andere Bäume übergegriffen. Auch die hölzernen Bodendecker waren von den Flammen erfaßt worden, die in ihrer Gier unersättlich waren. Im Laufen warf ich einen Blick zurück und sah eine brennende Gestalt aus einem Feuerkreis taumeln.
    Erwischt hatte es einen Zombie. Die lebende Leiche wedelte mit beiden Armen und die Hitze der Flammen schmolz die Gestalt regelrecht zusammen.
    Auch mir machte das Feuer zu schaffen,

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