Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0284 - Gegen Gangster und Ghouls

0284 - Gegen Gangster und Ghouls

Titel: 0284 - Gegen Gangster und Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
glauben. Aber ich möchte noch etwas wissen. Wie viele deiner Artgenossen warten noch auf mich? Ich habe sie gerufen, und sie sollen kommen. Hast du verstanden?«
    »Das habe ich.«
    »Gib Antwort!«
    Der Ghoul drehte sich um. Er begann zu schnuppern. Seine untere schleimige Gesichtshälfte, die gelblich schimmerte, geriet in Bewegung und die wie Glasmurmeln wirkenden Augen drehten sich zu verschiedenen Seiten hin. »Es sind noch zehn.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein!«
    »Aber ihr müßt doch mehr…«
    »Viele sind weg«, sagte der Ghoul. »Ich hatte Mühe, überhaupt die Zahl zusammen zu bekommen.«
    »Wovor hatten sie Angst?«
    Da stieß der Leichenfresser ein Geräusch wie ein Mensch, der sich verschluckt hatte. »Es gibt einen Mann in London, den man den Geisterjäger nennt. Er besitzt gefährliche Waffen, die für uns Ghouls absolut tödlich sind.«
    »Ich kenne den Mann«, sagte Xorron mit dumpfer Stimme. »Er heißt John Sinclair.«
    »Ja, das stimmt«, gab der Ghoul zu.
    »Er ist auch mein Feind, aber er wird es nicht mehr lange sein, denn er gerät zwischen die Mühlsteine zweier Magien und wird getötet.« Xorron sprach mit dumpfer Stimme. »Machst du es?«
    »Vielleicht.«
    »Weißt du, wo er sich aufhält?« wollte der Ghoul wissen, wobei seine Stimme einen quetschenden Klang angenommen hatte.
    »Ich habe ihn noch vor wenigen Stunden gesehen. Auf einem alten Friedhof. Da hätte es ihn schon fast erwischt. Aber er ist angeschlagen und nicht mehr so gefährlich.«
    »Stimmt das?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Dann will ich dir glauben.«
    Xorron lachte rauh. »Es bleibt dir nichts anderes übrig, Leichenfresser. Und jetzt hole die anderen.«
    »Sie werden kommen, wenn sie mich sehen«, flüsterte der Ghoul und ließ gleichzeitig ein widerliches Schmatzen hören, bevor er sich in Bewegung setzte und auf den offenen Gully zuging. Kurz bevor er ihn erreichte, blieb er stehen und schaute nach unten. Aus seinem Maul kamen dumpfe Laute, die in die Tiefe drangen und die seine Artgenossen hervorlocken sollten. Der Ghoul trat zurück, hob seine schleimige Pranke und winkte Xorron zu. Ein Zeichen, daß die anderen kommen konnten. Und sie kamen.
    Sie krochen der Reihe nach aus dem Gully. Eine Gestalt glich der anderen. Nur in der Größe und der Breite gab es manchmal Unterschiede.
    Zitternde, wabblige, kloßförmige Wesen entließ der Gully. Sie krochen über die rauhe Steindecke des Piers, bewegten sich schmatzend weiter, und manche zogen Fäden hinter sich her, wenn sie ihre breiten, schleimigen Füße hoben.
    Xorron erwartete sie. Eingehüllt wurde er von einer stinkenden Wolke.
    Ihm machte der bestialische Geruch nichts aus, er nahm ihn kaum wahr, auch wenn dieser ihn wie ein Tuch umhüllte. Ein Ghoul, dessen körperliche Umrisse die Form einer Kugel aufwiesen, war besonders vorwitzig. Er blieb dicht vor Xorron stehen, umklammerten dessen Bein und wollte sich an ihm hochziehen, was Xorron gar nicht gern hatte. Das linke Bein hob er an und trat zu.
    Der Ghoul wurde nach unten gedrückt und dabei immer platter, so daß er aussah wie eine Flunder. Eine Pfütze breitete sich vor Xorrons Füßen aus, und in der stinkenden Lache bewegten sich die Augen des widerlichen Leichenfressers wie zwei Kreise aus übergroßen Sagokörnern. »Unterlaßt in Zukunft so etwas!« erklärte Xorron.
    Als er den Fuß wieder anhob, zog sich der Ghoul sofort zurück und nahm auch wieder seine ursprüngliche Gestalt an.
    Die anderen umstanden Xorron. Eine kleine, stinkende, schleimige Armee, widerlich anzusehen, mit dem Pesthauch des Grabs behaftet.
    Sie waren zu den Zombies die entsprechende Ergänzung. Elf Ghouls zählte Xorron.
    Es paßte ihm nicht. Er hatte mit einer größeren Anzahl gerechnet, doch diese Wesen wußten, daß der Geisterjäger John Sinclair in London existierten und hatten die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Sie waren verschwunden, untergetaucht und würden vielleicht irgendwann einmal zurückkehren.
    Er brauchte nicht weit zu gehen, um das Lagerhaus zu erreichen, wo die Zombie-Meute wartete. Xorron schob das große Schiebetor zur Seite. Es lief auf Rollen und gab rumpelnde Geräusche von sich.
    Breit und hoch gähnte ihnen die Öffnung entgegen. Dia, Zombies hatten sich zurückgezogen. Es waren zahlreiche Gestalten, die in der Düsternis des Lagerhauses standen und sich zusammenrotteten, als sie bemerkten, daß der Ausgang nicht mehr verschlossen war. Wogende und dennoch geisterhaft scheinende Bewegungen

Weitere Kostenlose Bücher