0284 - Gegen Gangster und Ghouls
feststellen konnte, hatte es keine Zeugen gegeben, und das beruhigte ihn ungemein. In aller Ruhe machte sich Costello an die Arbeit. Er erledigte das, was zu tun war. Zunächst hob er die Maschinenpistole auf Und verstaute sie in seinem Wagen. Dann bückte er sich, faßte die Leiche Unter und schleppte sie zu einem nahen Gebüsch, wo sie zwischen den dicht belaubten Zweigen verschwand.
Anschließend lud er seinen Revolver nach. Dabei lächelte er. Dieser kleine Freund hatte ihm wieder einen großen Dienst erwiesen. Leider hatte er sich ein wenig verspätet, aber die Chinesin würde noch nicht zu Bett gegangen sein.
Costello strich seinen Anzug glatt und schritt an der Schmalseite des hohen Hauses entlang, um den normalen Eingang zu erreichen. Er kannte den Nachtportier zwar nicht, zudem war die Tür abgeschlossen, aber um so etwas hatte er sich noch nie gekümmert.
Zwei Minuten wartete er im Schatten. Dann kam ein junger Mann auf das Haus zu. Er war durchschnittlich gekleidet und trug eine Aktentasche.
Vielleicht kam er von der Arbeit. Costello stellte sich ihm in den Weg und wedelte mit einer 100-Pfund-Note. »Die gehört Ihnen, junger Mann, wenn Sie mich mit ins Haus nehmen und so tun, als wären wir Bekannte.«
»Aber… aber… wieso…«
»Machen Sie es?«
»Klar, ich…«
»Unter Männern, wissen Sie. Hier wohnt jemand, der ist jünger als meine Frau, und Sie wissen schon…«
Das verstand der Mann. Er grinste und griff nach der Note. »Das sage ich meiner Maria aber nicht.«
»Es wäre auch töricht.«
So kam Logan Costello in das Haus, und der Nachtportier grüßte sogar noch freundlich. »Wo wollen Sie denn hin?« wurde Costello gefragt, als sie im Lift standen.
»Bestimmt höher als Sie.«
»Das glaube ich gern. Ich könnte zu Fuß hochgehen.«
»Drittletztes Stockwerk.«
»Na, dann viel Spaß.«
Costello fuhr weiter und hatte bald den Stock erreicht, in dem nicht nur John Sinclair wohnte, sondern auch dessen Freunde Suko und Shao.
Der lange Gang war bis auf Costello menschenleer. Teppiche dämpften seine Schritte, und die entsprechende Tür hatte er bald gefunden. Er wußte, daß Shao und Suko neben Sinclair wohnten.
Vor der Tür blieb Costello für einen Moment stehen und atmete noch einmal tief durch. Dann schellte er…
***
Die Reporterin war zu einer Untoten geworden!
Ich hätte mir selbst ins Gesicht schlagen können, als ich das sah. Trotz des Schocks machte ich mir die bittersten Vorwürfe. Vielleicht hätte ich sie doch nicht wegschicken sollen, aber wer konnte schon in die Zukunft sehen? Sie mußte den Zombies als Lebende genau in die Arme gelaufen sein. Verdammt auch.
Jill St. Clair wollte etwas sagen. Sie bewegte auch den Mund, doch nur ein dumpfes Röcheln schwang mir entgegen. Plötzlich griff sie an.
Ich hatte mich noch nicht richtig auf die Situation eingestellt. Ein Schlag erwischte mich seitlich am Kopf und warf mich herum. Rasch konnte ich mich wieder fangen, als sie sich schon auf mich fallen ließ und ihre bereits kalten Totenklauen nach meinem Hals griffen.
Ich schlug unter die Hände, riß mein Knie hoch und konnte sie stoppen.
Um sie richtig auszuschalten, mußte ich eine Waffe nehmen.
Ich wollte das Kreuz hervorholen, als sie einen Angriff startete, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Sie warf sich nicht nur vor, sondern rannte auch. Dabei senkte sie den Kopf, zielte auf meinen ungedeckten Magen und traf.
Ich wurde nach hinten katapultiert, gefährlich nahe an den Dachrand…
ENDE des zweiten Teils
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