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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie mußte versuchen, es an einem sicheren Ort zu deponieren.
    Wieder manipulierte sie das Programmschloß der Tür mit dem magischen Fingerdreieck. Auf dem Korridor zögerte sie. Ein paar Meter weiter befanden sich Treppenhaus und Liftröhre. Sie sah hinüber. Die Anzeige verriet, daß einer der Aufzüge sich von unten näherte, und eine Ahnung sagte ihr, daß dieser Lift hier stoppen würde.
    Sollte es etwas mit Roger M. Blake und ihr zu tun haben?
    Sie huschte über den Gang, bog um eine Ecke und preßte sich dort an die Wand. Sie lauschte. Der Lift hielt tatsächlich an.
    An der Wand hing ein Bild, dessen Glasfläche etwas spiegelte. Darin konnte Taury die Menschen vor dem Lift beobachten. Sie selbst blieb unentdeckt, weil kaum jemand den ganzen Korridor entlangschauen würde, um nach einer gespiegelten Person in einem modernen Kunstwerk zu suchen.
    Taury Sheldon sah Blake, Ebrahim und das Mädchen, das zu dem ursprünglichen Besitzer der Silberscheibe gehörte. Wollten sie das Amulett zurückholen?
    Nur über meine Leiche, dachte Taury Sheldon und machte sich bereit zum Uberraschungsschlag. Blakes Zimmer mußte zu einer Falle für die drei Menschen werden…
    ***
    Zamorra warf einen Blick zur Freifläche hinüber und dachte sehnsüchtig an ein kühles Bier. Aber das würde er sich noch nicht so rasch wieder gönnen dürfen. Rob Tendyke führte ihn an der Hotelwand entlang.
    »Wohin?« fragte Zamorra.
    »Garagen«, erwiderte der Mann mit dem großen Cowboyhut ruhig. »Kent hat das Mädchen in eine VIP-Box geschlossen. Die ganze Tiefgarage dürfte eine Falle sein. Einer von uns beiden muß Kent ablenken. Er wird dort irgendwo auf uns lauern.«
    »Mal Klartext«, verlangte Zamorra. »Wer ist dieser Kent? Und welche Rolle spielt das Mädchen? Patsy Blake, nicht wahr?«
    »So ganz blicke ich selbst noch nicht durch«, sagte Tendyke und berichtete kurz, was er an Erstaunlichem von Patsy erfahren hatte. »Demnach ist dieser Kent kein Mensch, sondern allenfalls eine Materialisation, dafür aber ganz schön handfest.«
    »Für einen Geologen und Archäologen kennen Sie sich mit den Fachbegriffen erstaunlich gut aus.«
    »Man kommt viel herum, lernt viel, und ganz ohne Vorbildung würde ich wohl kaum an einem Parapsychologen-Kongreß teilnehmen«, sagte Tendyke. »Warten Sie. Hier drüben muß ein Seiteneingang sein. Ich weiß nicht, wo Kent herumspukt. Können Sie ihn erfassen? Oder blockt er seine Gedanken auch gegen Sie ab, Zamorra?«
    Der Professor pfiff durch die Zähne. »Woher wissen Sie das? Sind Sie Telepath? Tendyke, Sie geben mir Rätsel auf!«
    Tendyke antwortete nicht. Er glitt trotz der hochhackigen Stiefel geräuschlos auf eine Eisentür zu. »Die Tiefgarage«, flüsterte er.
    Zamorra nickte und berührte die Klinke. Sie ließ sich nicht bewegen. Die Tiefgarage lag drei Etagen unter dem Hauptgebäude des Hotelkomplexes. Für die »normalen« Gäste gab es die üblichen Stellflächen. Für besonders wichtige Personen konnten die sogenannten VIP-Boxen zur Verfügung gestellt werden; Garagen in der Tiefgarage, die noch mal extra abgesichert waren. Tendyke zog einen Programmschlüssel aus der Brusttasche und öffnete die verschlossene Tür damit.
    »Wie kommen Sie an den Schlüssel?« fragte Zamorra, der beobachtet hatte, daß die Fahrzeuge nur vom Hotelpersonal bewegt wurden. Die Gäste kamen nicht in die Tiefgarage hinein; bei den Preisen, die hier verlangt und bezahlt wurden, hatten sie das auch gar nicht nötig.
    »Mein Wagen steht in einer VIP-Box«, erklärte Tendyke. Er grinste kurz. »So komme ich an einen Schlüssel. Nur weiß ich nicht, wie Kent daran kam. Denn er ist ohne Wagen hier, wie ich erfuhr.«
    »Woher kommt er überhaupt?«
    »Das weiß niemand«, erwiderte Tendyke. »Wie gesagt, ich bezweifle, daß er überhaupt ein Mensch ist.«
    »Und was sind Sie?«
    »Ich? Rob Tendyke«, sagte der Geheimnisvolle. »Ruhig jetzt. Er muß irgendwo lauern. Wer lenkt ab?«
    »Ich«, entschied Zamorra. »Sie wissen, wo Patsy Blake festsitzt.«
    Tendyke nickte und schob sich durch die nur einen spaltweit geöffnete Tür. Zamorra folgte ihm und schob einen Stein zwischen Tür und Rahmen, so daß sie sich nicht von selbst schließen konnte. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Vielleicht mußte er sich zurückziehen, ohne Tendyke mit seinem Schlüssel in der Nähe zu haben…
    Und wenn es Tendyke ist, der mich in eine Falle lockt? fragte er sich leise. Immerhin bin ich ohne das Amulett ungeschützt…
    Aber

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