Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
federnd auf. Da sah er einen Schatten, der blitzschnelle Armbewegungen machte!
    Kent!
    Zamorra kam nicht dazu, sich um ihn zu kümmern. Über ihm krachte es wie von einer Explosion. Ein anderer Stahlträger barst, und ein tonnenschwerer Eisenbalken segelte auf Zamorra herab! Er rollte sich zur Seite. Dröhnend schlug das Eisen haarscharf neben ihm auf.
    Kent, der in der Tiefgarage lauerte, jagte ihn! Verwechselte er ihn mit Tendyke?
    Zamorra wünschte sich eine Waffe her. Aber er führte keine bei sich. Er mußte sehen, daß er so zurechtkam. Er sprang auf. Da jagte eine Lichtsäule funkensprühend auf ihn zu, die genau seine Umrisse besaß. Zamorra spurtete auf einen geparkten Wagen zu, hechtete darüber hinweg. Die sprühende Feuersäule prallte gegen den Wagen und schmolz ihn innerhalb weniger Sekunden zur Hälfte weg, ehe sie in sich zusammenfiel. Der Rest begann ebenfalls zu brennen.
    Sirenen jaulten nervtötend. Die Sprinkleranlage begann, njit Löschschaum um sich zu sprühen. Dicke Rauchschwaden breiteten sich in der Etage aus und nahmen Zamorra den Atem. Er hustete, kam kurz hinter einem anderen Wagen hoch, um sich zu orientieren, und duckte sich sofort wieder. Etwas zischte über ihn hinweg und zerschellte an der Betonwand.
    Wenn diese Ablenkung Tendyke nicht half…?
    Aber Zamorra selbst hätte es gern ein wenig ruhiger gehabt. Für ihn war dieses gelungene Ablenkungsmanöver vielleicht tödlich. Am liebsten hätte er diesem Tendyke den Hals umgedreht, daß er ihn mit seinem Problem belästigte und ihn damit in eine tödliche Gefahr schickte. Aber dann dachte er an das gefangene Mädchen und daran, daß offenbar eine ganze Reihe von Dingen sich hier zu einem einzigen großen Fall zusammenzufügen schien wie die Einzelteile eines Puzzles.
    Welches Bild würde sich schließlich ergeben?
    Er hetzte geduckt hinter einer Reihe von Wagen her, erreichte eine freie Fläche. Nichts zu sehen! Mit ein paar weiten Sprüngen jagte er hinüber. Und hinter ihm schlugen kleine Feuerkugeln ein, markierten seine Spur. Dieser Jimmy Kent hielt ihn noch immer unter Beobachtung! Aber Zamorra hatte sich die Richtung gemerkt, aus der die Feuerkugeln flogen. Kent mußte ganz nah sein!
    Gleich habe ich dich, dachte Zamorra triumphierend.
    Da platzte direkt vor ihm der Boden auf. Betonbrocken flogen nach allen Seiten. Zamorra stoppte im Lauf, rutschte aber aus und glitt in das Loch hinein, ohne es verhindern zu können. Dieser Kent mußte ein verdammt starker Magier sein!
    Zamorra bekam die Lochkante mit beiden Händen zu fassen und stoppte seinen Fall. Mit kräftigem Schwung wollte er sich wieder hochstemmen, als vor ihm eine Gestalt aufwuchs. Und erbarmungslos trat Jimmy Kent zu.
    Zamorra mußte loslassen und stürzte in die nächste Etage hinab.
    Unter ihm bewegten sich, von Kents Zauberhand geführt, zwei Fahrzeuge aufeinander zu. Und Zamorra stürzte genau zwischen sie!
    Diesmal konnte er dem zermalmenden Zusammenstoß nicht mehr ausweichen.
    ***
    Taury Sheldon folgte den fünf, sechs beherzten Männern, die sich an Roger Blake vorbei in dessen verwüstetes Zimmer schoben. Das Feuer war unter dem Löschschaum erstickt, aber der Qualm legte sich immer noch auf die Schleimhäute und ließ die Männer husten, die zum Balkon stürmten.
    »Sie ist weg! Abgestürzt!« hörte Taury die Stimmen. »Diese Wahnsinnige! Schießt wie wild um sich und stürzt sich dann in den Tod…«
    Niemand achtete auf Taury Sheldon, die die anderen erst alarmiert und auf die falsche Spur angesetzt hatte, obgleich sie doch eigentlich verantwortlich für das Chaos war. Und niemand achtete auf den verwirrten Roger Blake, der nicht mehr wußte, was überhaupt noch geschah.
    »Aber sie… Es war ganz anders«, stammelte er hinter dem Rücken der Männer. »Sie hat sich doch nur verteidigt…«
    Seine Stimme kam nicht durch. Aber Taury faßte nach seinem Arm, zog ihn zu sich. »Kommen Sie, schnell«, zischte sie. »Ich bringe Sie in Sicherheit. Sie sind hier in Gefahr, wenn Sie auch nur eine Sekunde länger hierbleiben. Los, bewegen Sie Ihre mürben Gräten!«
    Willenlos ließ sich Blake mitzerren. Er stöhnte auf. Taury Sheldon zog ihn hinter sich her auf die Lifts zu, stieß ihn in eine Kabine und drückte auf eine Taste.
    »Was soll das?« keuchte Blake. »Sie - Mörderin…«
    »Narr«, fauchte sie. »Ich habe Sie gerettet. Die Frau ist eine Agentin, die in Ihnen irrtümlich einen Staatsfeind sieht. Sie hätte Sie zusammen mit diesem Araber umgebracht.

Weitere Kostenlose Bücher