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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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möglich? Eben noch unten, jetzt hier… Ohne Übergang… Parapsychologie… Okkultismus… Teleportation?
    Aber ich besitze doch keine Para-Anlagen! Ich habe nicht einmal sonderlich viel Ahnung von Para-Erscheinungen! schrie es in ihm. Wie kann ich da eine Teleportation durchführen?
    Er drehte die Silberscheibe in seinen Händen. Patsy hat recht, dachte er. Zum Teufel mit dem Roman und Hintergrundwissen. Wir verschwinden! Ich muß sie nur finden… Dann reisen wir sofort ab! Das hier… Das hier halte ich keine Minute länger aus! Und diese Kopfschmerzen lassen sich nicht mal mit dem Whisky abtöten…
    Er drehte sich um.
    Da war jemand in seinem Zimmer!
    Eine schwarzhaarige Frau, deren Augen im Halbdunkeln rubinrot funkelten! Und sie kam durch das Zimmer auf ihn zu, zum Balkon…
    »Nein«, flüsterte er. »Das gibt es nicht… Du bist eine Halluzination! Du bist nur eine Romanfigur, mehr nicht, Taury Sheldon! Du existierst nicht!«
    Sie war es - so, wie er sie sich als Autor vorstellte, wie er sie in den letzten Kapiteln, die er heute geschrieben hatte, geschildert hatte! Und es war auch die Stimme, wie er sie sich vorstellte, als er sie sagen hörte: »Meinst du, Blake? Oh, vielleicht irrst du dich! Und jetzt gib mir die Silberscheibe!«
    »Nein«, murmelte er. »Ich brauche den Verstand nicht mehr zu verlieren… Ich bin schon verrückt!« Und er preßte das Amulett, das noch kälter wurde, an sich.
    »Wie du willst«, sagte sie kalt. »Dann hole ich es mir eben.« Ihre Hand schoß vor, die Fingerkuppen bildeten das magische Dreieck - Erkennungszeichen und tödliche Waffe zugleich. Er sah es aufblitzen!
    Er fühlte sich von einer feurigen Kraft gepackt, schrie gellend und mußte das Amulett loslassen, das in Taury Sheldons Hand flog. Und die Kraft, die Blake packte, fegte ihn über das Balkongeländer hinweg in die Tiefe!
    Er stürzte dem Tod entgegen!
    Er schrie!
    Und Taury Sheldon schrie auch in jähem Entsetzen, als sie merkte, was sie ahnungslos angerichtet hatte, aber da konnte sie nichts mehr rückgängig machen. Und Blakes Todesangst spiegelte sich auch in ihren rubinrot leuchtenden Augen!
    ***
    Todesangst packte auch Jimmy Kent, der bis zu diesem Augenblick triumphiert hatte. Er hatte sich Tendykes Verfolgung bisher erfolgreich entzogen und war dabei, dem Mann eine Falle zu stellen. Patsy, das Mädchen, hatte er in einem Versteck sicher untergebracht. Um Patsy wollte er sich später kümmern. Er fühlte sich von ihr zurückgestoßen und verraten. Daß es an ihm selbst lag, ging ihm nicht in den Kopf. Obwohl er nur zu gut wußte, daß er nicht von ihrer Art war, erkannte er nicht, daß das Fremde seines Daseins es war, das die Barriere zwischen ihnen aufrichtete. Dabei war sie ihm äußerst sympathisch, und er beabsichtigte, ihre Liebe für ihn zu wecken.
    Aber jetzt war von einem Augenblick zum anderen alles anders geworden.
    Er sah einen Mann an der Hotelfassade in die Tiefe stürzen, dem Tod entgegen, und schlagartig begriff Jimmy Kent in aufkeimender Todesangst, daß auch seine Existenz beendet war, wenn dieser Mann starb! Untrennbar waren sie miteinander verbunden!
    Es gab nur noch eine Chance.
    Er winkelte die Arme an und setzte schlagartig seine Kraft ein. Stärkste Magie wurde frei, die er so intensiv noch nie zuvor eingesetzt hatte. Sie wurde blitzartig wirksam, versetzte ihm dabei aber einen Schock, der ihn schlagartig die Besinnung verlieren ließ. Er brach zusammen, wo er gestanden hatte.
    Aber die Zeit hatte gelangt.
    Der rasende Sturz Roger Blakes wurde aufgefangen, in der zweiten Etage gestoppt - und der Stürzende besaß soviel Geistesgegenwart, sich blitzschnell an das Balkongeländer neben ihm zu klammern.
    Im nächsten Moment konnte die Magie ihn nicht mehr halten. Es gab einen Ruck, der ihm fast die Arme ausriß.
    Die Erschöpfung seiner Arbeit an der Schreibmaschine und der in Mengen genossene Alkohol wirkten zusammen. Blake war zu schwach, um sich wirklich halten zu können, geschweige denn, sich emporzuziehen und über das Geländer zu schwingen.
    Er stöhnte verzweifelt auf. Zwei Etagen waren auch noch genug, um sich im Sturz das Genick zu brechen!
    Und da stürzte er schon wieder…
    ***
    Zamorra sah den Stürzenden und rannte los, obgleich er wußte, daß er zu spät kommen mußte. Aber dann geschah etwas Seltsames. Der Fall wurde abrupt gebremst, der Stürzende konnte sich an einem Balkongeländer festhalten.
    Zamorra legte noch einen Zahn zu. Es kümmerte ihn nicht, daß er

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