Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Wagen muß durch ein unbekanntes Phänomen direkt von Frankreich hierher versetzt worden sein«, sagte er. »Ich habe es soeben telefonisch erfahren.«
    »Versetzt? Unbekanntes Phänomen?« Die Experten sahen Bill an wie ein Gespenst. Dann aber hob der Teamchef die Schultern. »Lassen wir das mal offen. Mir ein Rätsel, wo der ganze verdammte Rost herkommt.«
    »Können Sie keine C-14-Analyse vornehmen?« schlug Bill vor.
    Der Teamchef schüttelte den Kopf. »Dafür ist die Halbwertszeit des Kohlenstoffisotops 14 zu groß. Den Wagen gibt’s doch erst seit ein paar Jahren. Wenn er fünfhundert oder tausend alt wäre, könnten wir ihn ziemlich genau bestimmen, so aber nicht… Nur anhand der Rostschicht, aber da kommt es auch auf die Umwelteinflüsse an. In Kalifornien oder in der Sahara rostet Metall entschieden langsamer als im tropischen Regenwald.«
    »Dann stellen Sie sich vor, daß der Wagen seit seinem Ausbrennen hier gelegen hat«, sagte Bill, der wieder an die ihm so bekannte zerrissene Silberkette denken mußte, die ein Comanche ausgegraben hatte.
    »Dann müßte er etwa achtzig oder neunzig Jahre… aber verdammt, das ist doch unmöglich! Das Fahrzeug wurde den Daten und vom Typ her Mitte 1980 gebaut, ist die letzte Bauserie dieses Typs. Eher glaube ich, daß der Wagen tatsächlich zwei oder drei Monate im Tropendschungel gelegen hat, in der Regenzeit…«
    »Geht nicht«, erwiderte Bill. »Weil er bis vor vier oder fünf Stunden noch in Frankreich fuhr. Nachweislich.«
    »Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst.«
    »Mit ein wenig Zeit und Telefonaten kann ich es Ihnen beweisen«, erwiderte Bill ruhig. »Wie wäre es, wenn Sie sich doch eine Methode zur genauen Altersbestimmung ausdenken würden? Es ist wichtig… Vielleicht hängen Menschenleben davon ab.«
    »Mann«, knurrte der Teamchef. »Wenn ich nicht von der Zentrale Anweisung hätte, ausgerechnet Sie wie ein rohes Ei zu behandeln, Mister Fleming… Ich würde Sie dem lustigen Sheriff da drüben überreichen.«
    Er klatschte in die Hände. »Los, Leute. Wir müssen hier auch mal irgendwann fertig werden, bevor der Sheriff schweres Geschütz auffährt und mit gerichtlichen Verfügungen gegen uns aufmarschiert… Da drüben hängt schon einer am Funkgerät.«
    Blitzgeräte flammten, während ganze Fotoserien von dem Wagen geschossen wurden. Ein paar Techniker waren fieberhaft dabei, Geräte aus dem Wrack auszubauen und in Aluminiumkisten zu verstauen, obgleich diese Geräte hoffnungslos zerstört waren. Als Bill das hitzeverformte Rohr einer Laserkanone im Mini-Format sah, begriff er plötzlich, warum die Männer vom Werksschutz sich auf einen größeren Konflikt mit der örtlichen Polizei einließen. Wenn die Öffentlichkeit erfuhr, daß ein Privatfahrzeug mit Waffensystemen ausgerüstet war, die schon an Science Fiction erinnerten, mochte eine kleine Hölle ausbrechen…
    Das ging auch den Sheriff nichts an!
    Bill trat ein wenig zur Seite, bis er außer Hörweite war. »Weißt du, was ich vermute?« fragte er leise. Manuela nickte. »Ich ahne es«, sagte sie. »Der Wagen ist in die Vergangenheit geschleudert worden und dort ausgebrannt, nicht wahr? Um etwa hundert Jahre…«
    Bill nickte. »Und die Kette«, sagte er leise, »stammt von Zamorras Amulett!«
    ***
    Wang Lee Chan ahnte, daß das Feuerrohr den Tod barg. Das mußte ein starker Zauber sein. War der Mann in der unmöglichen Kleidung ein Schamane?
    »Rühr dich nicht von der Stelle«, befahl der Mann. »Oder ich montiere dir ein Ventil in den Bauch. Aber du möchtest doch bestimmt nicht als Sieb enden, oder täusche ich mich da? Wo kommst du verdammter Chink her?«
    Langsam und vorsichtig richtete sich Wang wieder auf. »Was ist ein Chink?« fragte er.
    Der Mann mit dem Gewehr lachte spöttisch auf. »Nicht einmal das weiß er, der schlitzäugige Bursche! Na, Chink, soll ich es dir sagen?«
    Wang vernahm ein Geräusch von rechts. Dort, wo die Pferde angeleint waren, traten drei weitere Männer durch eine Pendeltür ins Freie. Nun gut, so waren jetzt alle vier draußen.
    »Was hast du denn da für ein Vögelchen gefangen, Chuck?« fragte einer von ihnen. »Einen Gelben? Was will der Bursche hier?«
    »Das möchte ich auch wissen, aber der Kerl spielt Auster. Wahrscheinlich müssen wir ihm das Gebiß mit Gewalt öffnen. Hank, schau nach, ob er nicht irgendwo ein Messer in seinen Pluderhosen verstaut hat.«
    Hank kam heran. Er trug eine ebenso breite Kopfbedeckung wie Chuck, und wie jener und

Weitere Kostenlose Bücher