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0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und er traf sofort beim ersten Schuß.«
    Churk schwieg.
    »Ich finde immer mehr Gefallen an diesem Mongolen«, sagte Leonardo.
    »Ich denke, ich werde es befürworten, daß er überlebt. Wenn nicht, werde ich nachhelfen.« Er sah, wie Churk aufbrausen wollte, und preßte dem Dämon wieder die Faust in den schuppigen Nacken. »Wenn du dich 40 gut mit mir stellst, wirst du eine ganze Ewigkeit lang Zeit haben, dein Experiment unter deinen eigenen Bedingungen zu wiederholen. Jetzt aber befehle ich. Und du gehorchst. So einfach ist das.«
    Churk fauchte leise. Er fragte sich, wie stark dieser Sterbliche, der Leonardo de Montagne hieß, wirklich war, daß er mit einem Dämon wie Churk so leicht fertig wurde. Leonardo dagegen verschwendete daran keinen Gedanken. Er befaßte sich mit Wang Lee Chan. Und er dachte daran, daß seine Skelett-Krieger unbeaufsichtigt waren, wenn er, Leonardo, unterwegs war.
    Vielleicht sollte er sich um einen Stellvertreter kümmern, der nicht nur selbst denken und handeln konnte, sondern Leonardo auch verpflichtet war.
    Wang Lee Chan gefiel ihm. Der war ein Killer ohne Skrupel. Genau so einen Mann brauchte er als seine rechte Hand.
    Kurz spielte er mit dem Gedanken, Wang Lee Chan direkt aus dem Geschehen herauszunehmen. Aber dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Irgendwann würde nicht nur der Skelett-Krieger, sondern auch Wang Lee auf Zamorra treffen. Und dann würde sich zeigen, ob Wang Lee wirklich so gut war, wie es jetzt den Anschein hatte.
    Leonardo beobachtete weiter.
    ***
    Die Experten vom Möbius-Konzern brauchten gut eineinhalb Stunden, um alle Fremdtechnik-Reste aus dem Mercedes sicherzustellen und in Alukästen zu verpacken, die in verdächtiger Hast in einem der beiden Hubschrauber verladen wurden. Bill verfolgte, wie der Disput zwischen den Polizisten und den Männern vom Werksicherheitsdienst an Schärfe verlor, wenngleich sich die beiden Parteien immer noch nicht um Millimeter näher kamen. Inzwischen war mit einem schnellen Sportwagen ein Rechtsanwalt aufgetaucht und bemühte sich, die Situation noch weiter zu entschärfen. Bill und Manuela blieben reine Beobachter.
    Der Teamchef kam schließlich auf Bill zu. »Wir fliegen jetzt ab«, sagte er. »Ab sofort darf sich der mutige Sheriff um den Fall kümmern. Wir haben Metallproben genommen, die wir im Labor näher untersuchen werden.«
    »Altersbestimmung? Gerade die ist äußerst wichtig, auch wenn Sie es 41 nicht glauben wollen«, drängte Bill. »Wann liegen die ersten Ergebnisse vor?«
    Der Teamchef zuckte mit den Schultern. »Ihr Glück, daß Mister Möbius versicherte, Sie seien kein Reporter. Okay, ich rufe Sie an. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »In einem Motel in Dalhart«, erwiderte Bill und schrieb die Rufnummer auf eine Visitenkarte. »Entweder sind wir selbst da oder haben Nachricht hinterlassen, wo man uns findet.«
    Der Teamchef steckte die Karte ein und ging wortlos zum Hubschrauber hinüber.
    Ein paar Minuten später war der Spuk vorbei.
    Bill und Manuela warfen noch einen abschiednehmenden Blick auf das ausgebrannte, verrostete Wrack, dann gingen sie zum Highway zurück.
    Der Sheriff erwartete sie kopfschüttelnd.
    »Von Ihnen erfahre ich natürlich auch nichts über dieses Geheimprojekt, oder?« brummte er. »Sagen Sie, was steckt nun wirklich dahinter? Die Regierung, die NASA oder was?«
    Bill wechselte einen kurzen Blick mit dem sympathisch wirkenden Anwalt, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Die Leute werden wohl ihre Gründe für die Abschirmung gehabt haben. Ich soll Ihnen übrigens ausrichten, Sie könnten jetzt zulangen.«
    »Was glauben Sie, was ich lieber täte?« knurrte der Sheriff. »Am liebsten, Mister Fleming, möchte ich Sie verhaften. Wegen Verdunkelung oder ähnlichen heimtückischen Spielchen.«
    »Es ist allerdings fraglich, ob Sie damit etwas erreichen würden«, erwiderte Bill trocken. Er folgte Manuela, die schon in den Wagen gestiegen war, wendete und fuhr in Richtung Dalhart zurück. Das Wrack blieb im Gelände zurück.
    »Überlegen wir noch einmal«, sagte Manuela, im Sitz weit zurückgelehnt.
    »Da ist eine Kette, die achtzig bis hundert Jahre lang in der Erde vergraben gelegen haben muß und die du als Zamorras Amulettkettchen erkannt haben willst. Da ist ein Wagen moderner Fertigung, der vor 80 bis 100 Jahren ausbrannte. Daraus folgern wir, daß Zamorra mitsamt dem Wagen…«
    »… und mit Nicole«, warf Bill ein.
    »… um etwa diese 100 Jahre in die Vergangenheit geschleudert

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