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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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Ecke.
    Libowski zog hastig den Kopf zurück und huschte zurück in den Hausflur.
    »Er kommt«, sagte er mit einer Stimme, die plötzlich aufgeregt war und heiser klang.
    »Hast du dich auch nicht geirrt?«
    »Ja?«, fragte Horcombe ungläubig.
    »Ich kenne ihn doch!«
    »Dann müssen wir wohl…«
    »Sei nicht so voreilig! Jetzt kommt es auf eine Minute mehr oder weniger auch nicht mehr an. Ich finde, wir sollten ihn nicht mitten auf der Straße festnehmen. Das ist das wenigste, was wir für ihn tun könnten. In seiner Wohnung hört es keiner, wenn wir es ihm sagen.«
    »Hm… Ja, das könnten wir tun. Okay, warten wir, bis er ins Haus gegangen ist.«
    Sie spähten durch den Türspalt hinaus. Der Mann, der aus der Querstraße gekommen war, schien tief in Gedanken versunken zu sein.
    Dann stapfte er in müder Haltung die Stufen zur Haustür hinauf.
    »Wir warten drei Minuten«, sagte Libowski. »Dann muss er in der Wohnung sein.«
    Horcombe nickte nur. Als die Frist abgelaufen war, überquerten sie die Straße und suchten das Klingelbrett nach dem Namen des Mannes ab. Libowski drückte den Klingelknopf nieder. Wenig später ertönte der Summer, und sie konnten die Haustür aufdrücken.
    Der Mann erwartete sie in der offenen Wohnungstür. Er runzelte die Stirn, als er die beiden Polizisten aus dem Fahrstuhl auftaüchen sah.
    »Nanu!«, staunte er. »Ihr? Kommt herein! Habt ihr Dienst oder seid ihr bei der Nachtschicht?«
    »Wir haben Dienst, Sammy«, brummte Horcombe und betrat die Wohnung des Sergeant Sammy Right. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut.
    Im Wohnzimmer bot Sammy Sitzgelegenheiten an. Aber Horcombe und Libowski schüttelten den Kopf.
    »No, Sammy«, grunzte Horcombe verlegen. »Wir haben keine Zeit. Es ist nämlich so… also ja… wir müssen dich verhaften, Sammy.«
    »Mich verhaften?«
    »Ja. Hier ist der Haftbefehl. Es tut uns verdammt leid, Sammy, dass wir es tun müssen, aber der Captain hat es uns befohlen.«
    Sammy Right starrte auf den Haftbefehl, aber die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen. Er rieb sich über die Stirn, schüttelte den Kopf und blickte erneut auf das verhängnisvolle Dokument.
    Es gab keinen Zweifel. Es war ein richtiger Haftbefehl. Mit Stempel und Unterschrift. Mordverdacht. Das Wort sprang Sammy förmlich in die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein! Das war doch ganz ausgeschlossen! Zuerst Bestechlichkeit und jetzt Mordverdacht? Was wollte man ihm den noch anhängen?
    »Das alles muss ja ein Irrtum sein, Sammy«, sagte Horcombe in der ein wenig ungeschickten Absicht, Right zu trösten. »Nimm es nicht so schwer! Es wird sich doch alles heraussteilen! Du musst dir nicht zu viel Gedanken deshalb machen!«
    Sammy Right nickte gedankenversunken. Er ging ein paar Schritte durch das Zimmer, blieb plötzlich stehen und rieb sich nachdenklich über das Kinn. Zögernd sagte er: »Ich möchte mich gern umziehen. Es ist mir unangenehm, wenn ich in Uniform mitgehen müsste.«
    Horcombe und Libowski nickten verständnisvoll, und der Erstere meinte entgegenkommend: »Sicher, Sammy. Wir warten hier solange. Niemand hat von uns verlangt, dass wir dich in einer bestimmten Aufmachung bringen.«
    Sammy ging ins Schlafzimmer.
    Libowski zog die Zigarettenschachtel und hielt sie seinem Kollegen hin. Beide bedienten sich und rauchten schweigend. Als sie die Zigaretten aufgeraucht hatten, brummte Horcombe: »Er braucht aber verdammt lange.«
    »Ja, für einen Mann ist es lange«, sagte auch Libowski.
    Ein paar Minuten später rief Horcombe laut zur Schlafzimmertür hin: »He, Sammy! Beeil dich ein bisschen!«
    Aber sie bekamen keine Antwort. Libowski fuhr in die Höhe und sah Horcombe erschrocken an. Und dann liefen sie beide zur Schlafzimmertür, rissen sie auf und starrten hinein. Von Sammy war nichts zu sehen.
    Sie durchsuchten die anderen Räumlichkeiten, die zur Wohnung gehörten. Aber Sammy war verschwunden.
    ***
    Staatsanwalt Jim Josuah Callery knallte die Officetür hinter sich zu, kaum dass er das letzte Wort ausgesprochen hatte. Ich blickte ihm überrascht nach.
    Haftbefehl gegen Sergeant Sammy Right. Ich schloss die Augen und versuchte mir das Bild ins Gedächtnis zurückzurufen, das der Sergeant geboten hatte, als ich ihn kennenlernte. Er stand neben seinem Schwager und hatte auf mich den Eindruck eines Mannes gemacht, der mit seinen Gedanken nicht recht bei der Sache ist.
    Ich zuckte die Achseln. Es war nicht die Zeit, darüber nachzudenken, ob ein Sergeant der Stadtpolizei

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