0289 - Rendezvous mit Handgranaten
Er winkte mit der Hand, »Kann ich den Job nicht haben?« erkundigte sich Parkin, und nach der Frage blieb sein Mund offen stehen, »Nein!« brüllte der Millionär, »’raus!« Während der Bär hinausstampfte, zischte Hatway seinem Sekretär zu: »Eine großartige Auslese triffst du, Allan! Will sich an die Polizei wenden, und das in einem solchen Fall!«
Loft. Laser witterte seine Chance. »Gestatten Sie eine Frage, Sir? — Handelt es sich bei den Leuten, die mir den Koffer mit dem Geld abnehmen wollen, um die Entführer Ihrer Tochter, für die das Geld ja bestimmt ist, oder um andere Gangster?«
»Um andere, selbstverständlich.« Laser reckte sich. »In einem solchen Falle, Sir, würde ich Ihre Dollars bis zu meinem letzten Blutstropfen verteidigen. Ich würde den Räubern jeden Widerstand leisten. Sie können sich darauf verlassen, Sir!«
Ich glaube, jeder Millionär hört es gern, wenn jemand sich bereit erklärt, für des reichen Mannes Geld nötigenfalls sogar zu sterben. Ernest Hatway nickte bei jedem Wort meines Konkurrenten wohlgefällig.
»Sehr gut! Sehr gut!« grunzte er. »Allan, ich glaube, wir nehmen diesen Mann.«
Rutson warf mir einen ratlosen Blick zu. Er versuchte einen Elinwand.
»Sie haben sich den anderen noch nicht angesehen, Sir!«
»Doch«, bellte Hatway. »Laser gefällt mir besser. Ich engagiere Laser. Unterrichten Sie ihn über die Einzelheiten.« Loft Lasers Gesicht strahlte wie die aufgehende Sonne, während ich ziemlich dumm aus der Wäsche blickte, aber ich konnte das Spiel nicht verloren geben, bevor es richtig begonnen hatte.
Ich trat zwei Schritte auf Laser zu.
»Loft«, sagte ich freundlich.
Er wandte mir den Kopf zu.
»Ja? Tut mir leid, daß ich der Glücklichere war.«
»Keine Ursache«, grinste ich. Dann schob ich meinen rechten Fuß hinter Lasers Standbein, zog den Fuß und damit das Bein nach vorn und stieß dem Mann gleichzeitig beide flachen Hände vor die Brust.
Mr. Laser beschrieb einen halben, allerdings etwas verunglückten Salto rückwärts und lag auf dem kostbaren Teppich, ehe er begriff, was mit ihm geschah.
Hatway sauste aus seinem Schreibtischsessel hoch.
»Was soll das?« bellte er mit überkippender Stimme. »Allan, laß den Mann an die Luft setzen!«
Dazu kam es nicht mehr, denn Loft Laser fühlte verständlicherweise das dringende Bedürfnis, persönlich mit mir abzurechnen. Wie eine startende Rakete brauste er direkt vom Teppich aus gegen mich an. Ich sagte schon, daß er einmal gecatcht hatte, und die Kampfgewohnheiten der Catcher hatte er beibehalten. Er griff im Nashornstil an, den Kopf gesenkt, die Arme angewinkelt und mit aller Wucht. Ich glaube, wenn ich ihm aus dem Wege gegangen wäre, so wäre er in Hatways Bücherschrank gelandet. Ich wich ihm nicht aus, sondern riß im entscheidenden Augenblick einen wuchtigen rechten Haken hoch. Meine Faust und Lasers tiefgesenktes Kinn stießen zusammen. Dem Ex-Catcher wurde der Kopf in den Nacken gerissen. Für eine Sekunde hatte ich freies Schußfeld. Ein linker Haken traf das Kinn meines Konkurrenten. Loft Laser verdrehte die Augen, segelte davon und endete mit einem mächtigen Plumps in einem der breiten Ledersessel, in die Ernest Hatway sonst seine Kunden zu setzen pflegte. Die Sessel waren außerordentlich gut gepolstert, damit die Kunden angenehmer in Ohnmacht fallen konnten. Loft Laser tat es ihnen gleich und entschlummerte auf der Stelle.
Der Millionär brüllte nicht mehr. Er sah mich an und fragte streng: »Warum haben Sie das getan? Gönnen Sie dem Mann den Job nicht?«
»Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie gut Ihre fünfzigtausend Dollar bei ihm aufgehoben sind«, antwortete ich und klopfte mir die Handhab. »Stünde der Koffer schon hier, so könnte ich in aller Ruhe damit das Weite suchen. Mr. Laser würde es in seinem augenblicklichen Zustand schwerfallen, ihn bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.«
Hatways Blick wanderte zwischen dem ausgeknockten Laser und mir hin und her. Dann wandte er sich dem Sekretär zu,.
»Allan!« schrie er. »Ich engagiere diesen Burschen!« Seine Hand zeigte auf mich.
Die Mittel waren nicht sehr sanft gewesen, aber ich hatte den Job.
***
Als ich am anderen Morgen aus dem Hotel kam, um das Taxi zum Flughafen zu nehmen, stürmten hundert Journalisten gegen mich an. Ihre Blitzlichter machten mich fast blind. Mit Mühe rettete ich mich in die Hotelhalle zurück. Der Portier und die Hausknechte des Hotels warfen sich in die Bresche. Mühselig
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