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029 - Die neue Macht

029 - Die neue Macht

Titel: 029 - Die neue Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Feuerball.
    ***
    General Arthur Crow drehte das halbvolle Glas mit der braunen Flüssigkeit nachdenklich zwischen den Fingern.
    »Hast du dich jemals gefragt«, sagte er dann, »wie Whisky früher geschmeckt hat, in der alten Welt?«
    »Anders, vermute ich«, entgegnete Victor Hymes.
    »Besser, hoffe ich.«
    Crow lächelte. »Deine Nichte zeigt großes Interesse am Fall dieses Commanders«, wechselte er abrupt das Thema.
    Der Präsident hob die Schultern. »Sie hat persönliche Gründe.«
    »Glaubst du, sie könnte gefährlich werden?«
    »Dayna?« Hymes sah Crow an, als habe der den Verstand verloren. Halb erwartete er den General lachen zu sehen, aber dessen Züge blieben hart. Er schien seine Befürchtung tatsächlich ernst zu meinen.
    »Arthur, sie ist meine Nichte und eine WCA- Agentin. Meinst du wirklich, dass sie sich gegen die Interessen des Weltrats stellen würde?«
    Crow trank einen Schluck und verzog das Gesicht, als die scharfe Flüssigkeit ihn zum Husten reizte.
    »Manche Erlebnisse können einen Menschen verändern«, sagte er heiser und räusperte sich.
    »Dayna hat ein solches Erlebnis gehabt.«
    Hymes gefiel die Richtung nicht, die das Gespräch nahm.
    »Sie ist längst darüber hinweg. Ich glaube, du kannst nur nicht damit umgehen, dass sie nicht mit deinen politischen Ansichten übereinstimmt.«
    »Schwachsinn! Die Ansichten meiner Agenten sind mir scheißegal, solange sie machen, was ihnen gesagt wird.« Crow stand auf und zeigte auf eine Weltkarte des 20. Jahrhunderts, die er vor langer Zeit hatte rekonstruieren lassen.
    »Darum geht es mir«, fuhr er fort. »Diese Welt müssen wir wiederauferstehen lassen. Persönliche Bedenken oder Moralvorstellungen dürfen uns nicht von diesem Ziel abbringen.«
    Hymes winkte ab. »Du musst nicht aus der Verfassung zitieren, damit ich dich verstehe. Wir alle kennen das Ziel. Eine einzelne…«
    Heulende Sirenen unterbrachen ihn. Hymes sprang auf, während Crow herumfuhr.
    »Verdammt. Was…«
    Die Tür wurde aufgerissen. Ein junger Adjutant salutierte hastig. »Sir!«, rief er über den Lärm hinweg.
    »Der Alarm wurde ausgelöst!«
    »Habe ich Ihnen Grund zu der Annahme gegeben, dass ich taub bin?!«, brüllte Crow zurück. »Finden Sie heraus, was los ist, und schalten Sie diesen verdammten Lärm ab!«
    »Yessir!« Der Adjutant schloss mit hochrotem Gesicht die Tür.
    Hymes setzte sich. »Vermutlich nur wieder ein Fehlalarm auf der A-Ebene. Wir müssen das endlich in den Griff bekommen.«
    Crow nickte, aber seine Lippen waren zusammengekniffen.
    Das Heulen der Sirenen verstummte. Die beiden Männer sahen zur Tür, warteten auf die Nachricht des jungen Lieutenants.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich ein zaghaftes Klopfen hörten.
    »Ja!«
    Der Adjutant schob die Tür nur einen Spalt auf und steckte den Kopf hindurch.
    »Ich dachte, Sir, Sie wissen es vielleicht noch nicht, Sir. Eine Patrouille hat die Gefängniswärter in der Zelle gefunden. Der Gefangene ist verschwunden.«
    Mit einem Knall zerplatzte das Whiskyglas an der Wand.
    »Ich habe es gewusst!«, brüllte Crow und nahm seine Pistole vom Schreibtisch. »Geben Sie sofort ID- Tracer aus. Ich werde mich persönlich um die Angelegenheit kümmern.«
    Der Adjutant schaffte es gerade noch zur Seite zu treten, da stürmte der General auch schon an ihm vorbei.
    Hymes betrachtete nachdenklich die Karte an der Wand.
    »Lieutenant«, sagte er dann, als der Mann die Tür leise schließen wollte. »Wenn Sie den Auftrag des Generals ausgeführt haben, finden Sie doch bitte heraus, wo meine Nichte sich aufhält.«
    Er hatte plötzlich ein seltsames Gefühl im Magen.
    ***
    »Scheiße!«, schrie Malcolm, während Dayna erleichtert ausatmete. Sie glaubte nie ein schöneres Geräusch gehört zu haben als das Heulen der Sirenen. Der ID-Tracer landete auf dem Boden, als Malcolm sie am Arm packte und mit sich zog. »Komm schon. Er ist in der Lok!«
    Die Sirene verstummte. Die einsetzende Stille wirkte unnatürlich.
    Dayna versuchte sich zurückfallen zu lassen und spürte den Lauf der Waffe in der Seite.
    »Lass es oder ich leg dich gleich hier um.«
    Sie gab den Versuch auf, drehte sich jedoch immer wieder zu den Gängen um. Wo blieben nur die Soldaten?
    Malcolm blieb stehen. Sie hatten die Lok fast erreicht. Irritiert bemerkte Dayna Glasscherben auf dem Boden. Irgendetwas schien passiert zu sein.
    Sie hatte den Gedanken noch nicht vollendet, als sie plötzlich einen Schrei hörte. Im nächsten Moment

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