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0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
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solche Furcht, dass die Erpressten lieber zahlen, als dass sie zu uns kommen. Wenn in der Zeitung steht, dass wir einer Erpresserbande auf der Spur sind und auch vielleicht den Inhalt der Erpresserbriefe oder ihre Aufmachung andeutungsweise beschreiben, dann wird vielleicht das eine oder andere Opfer den Mut finden, zu uns zu kommen.«
    »Stimmt, Jerry«, sagte Mr. High. »Die Erpresser sind dann keine anonyme Macht mehr, sondern Gangster, die vom FBI gesucht werden. Ich halte Ihren Gedanken für gut. Lassen Sie also die Presse benachrichtigen. Vielleicht können wir auch das Fernsehen einschalten.«
    Mr. High wandte sich wieder den Akten auf seinem Schreibtisch zu. Er betrachtete die Unterredung also als beendet. Ich verließ zusammen mit Phil das Zimmer, denn jetzt hatten wir eine Menge zu tun. '
    ***
    Sergeant Pat Brown wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war drückend heiß in dem Office, obwohl das Fenster, das nach dem Hof hinaus führte, weit offen stand.
    Pat Brown öffnete den obersten Knopf seines Uniformhemdes und lockerte die Krawatte. Mit dem Taschentuch fuhr er sich unter den Kragen, der reichlich eng um seinen nicht gerade dünnen Hals gelegen hatte. Er wälzte sich von seinem Stuhl und ging zu dem Waschbecken. Die Holzdielen knarrten unter seinen schweren Tritten.
    »Auch warm, die Brühe«, murmelte der Sergeant vor sich hin, nachdem er den Wasserhahn aufgedreht hatte. Er ließ das Wasser einige Augenblicke ablaufen und hielt dann die Hände und Unterarme unter den Strahl. Er schüttelte die Tropfen mit müden Bewegungen ab, trocknete die Hände aber nicht an dem Handtuch, das neben dem Waschbecken an einem angerosteten Nagel hing.
    Pat Brown ging langsam zu dem Schreibtisch zurück und holte aus der untersten Schublade eine Flasche Coca-Cola, die er in das Waschbecken stellte und Wasser darüber laufen ließ. Er blickte missmutig zur elektrischen Uhr, deren Zeiger nur träge weiterschlichen.
    Plötzlich hörte er draußen auf dem Steinboden des Flurs die hastigen Schritte einer Frau. Es konnte nur eine Frau sein, eine mit hohen Stöckelschuhen, die ein Stakkato auf die Fliesen trommelten. Im gleichen Augenblick wurde auch schon die Tür aufgerissen. Ohne Anklopfen.
    Sergeant Pat Brown blickte mit hochgezogenen Augenbrauen auf die junge Frau in dem roten Kleid, die keuchend bis an die Barriere herankam, die den Raum teilte.
    »Hallo, Miss«, brummte Pat Brown träge, »bei der Hitze sollten Sie nicht so laufen. Und in so ’nem zerfetzten Kleid schon gar nicht!«, fügte er hinzu und blickte auf die Stellen, wo der rote Stoff aufgerissen war. Die Haut darunter war braun gebrannt.
    Die junge Frau stützte sich schwer atmend mit beiden Händen auf die Barriere. Wie gehetzt wandte sie den Kopf, als fürchte sie, jemand könne durch die Tür kommen, den sie unter keinen Umständen sehen wollte.
    Pat Brown drehte sich um und ging zu dem Waschbecken zurück. Er drehte den Hahn zu und nahm die Coca-Flasche. Aus der Bleistiftschale, die auf dem Schreibtisch des Sergeanten stand, angelte er einen Flaschenöffner und öffnete den Verschluss.
    »Hier nehmen Sie!«, sagte Pat Brown. »Hatte die Coca zwar für mich gedacht, aber Sie scheinen das Zeug im Moment nötiger zu brauchen.«
    »Danke«, sagte die junge Frau, nahm die Flasche an und trank einen tiefen Schluck.
    »Krach mit dem Alten gehabt?«, erkundigte sich Brown wie nebenbei und warf wieder einen Blick auf das zerrissene Kleid.
    Die junge Frau setzte die Flasche auf die Theke und atmete tief auf. »Danke, Sergeant«, sagte sie noch einmal.
    »Was kann ich weiter für Sie tun, Miss?«, erkundigte sich Pat Brown freundlich und lehnte sich mit einem Arm auf die Barriere. Er bückte die junge Frau nicht an, sondern spielte mit dem Flaschenöffner, den er noch in der Hand hielt.
    »Ich muss den Captain sprechen!«, begehrte die junge Frau.
    »Wenn Sie ’ne Anzeige machen wollen, dann können Sie das auch bei mir machen«, belehrte sie Pat Brown. »Ich kann den Captain nicht wegen jeder Kleinigkeit holen. Das müssen Sie verstehen, Miss!«
    »Ich muss ihn aber sprechen. Ich muss!« Die Frau in dem roten Kleid drehte sich wieder nach der Tür um. In ihren Augen lag ein gehetzter Ausdruck. »Ich muss ihn schnell sprechen. Hören Sie, Sergeant? Schnell! Sonst bringen sie mich auch um!«
    Jetzt kam Leben in den schweren Körper von Pat Brown. Er fuhr auf und packte die junge Frau am Arm. »Wer will Sie umbringen?«, fragte er scharf. »Und wieso sollen

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