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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwenkte nach links in die Höhe, kehrte wieder um und erzeugte eine zweite Erschütterung, sanfter und länger dauernd als die erste. Danach schwang er zweimal zurück und brachte den metallenen Boden zweimal kurz mit Nachdruck zum Schwingen.
    „Kurz, lang, kurz, kurz", rekapitulierte Timo.
    „El", registrierte Tsin.
    Die Unwahrscheinlichkeit des Vorgangs wurde Timo mit einem Schlag bewußt. Hier stand er, inmitten eines fremdartigen Körpers, der auf merkwürdige Weise von einem Transmitter ausgestoßen worden war. Er befand sich in einer gewaltigen, luftleeren Halle, von deren Decke herab ein Pendel schwang, das mit wechselnder Geschwindigkeit über den Boden streifte und auf diese Weise leicht entzifferbare Morsezeichen erzeugte.
    Er kam sich vor wie im Traum. Er war überzeugt, er würde in der nächsten Sekunde aufwachen und sich in gewohnter Umgebung wiederfinden. Aber anstatt aufzuwachen, hörte er Tsin Muno neben sich rufen: „Pe! Bis jetzt haben wir E- El - Pe, mit einer Pause zwischen El und Pe!"
    Ohne zu wissen, was er tat, setzte Timo sich in Bewegung. Er wollte das Unglaubliche aus der Nähe sehen. Er wollte wissen, was es mit dem pendelnden Arm auf sich hatte. Er stieß sich leicht vom Boden auf und glitt auf das Pendel zu. Er hatte seine Lampe hervorgezogen und schickte ihren grellen Lichtschein voraus.
    Er hatte sich in der Entfernung verschätzt. Es dauerte länger, als er erwartet hatte, bis er erkennen konnte, daß er sich dem Pendel wenigstens um ein Stück genähert hatte. Er stieß sich heftiger ab und glitt schneller voran. Der Schein der Lampe reichte jetzt weiter an dem zylindrischen Pendelarm hinab, aber immer noch nicht weit genug, um ihn das untere Ende erkennen zu lassen. Er sah jedoch, daß der mächtige Zylinder nicht so regelmäßig war, wie er aus der Ferne gewirkt hatte. Er hatte Falten. Der Vergleich drängte sich Timo förmlich auf - Falten wie ein Ärmel, der plötzlich erstarrt und zu Metall geworden war.
    Im Helmempfänger hörte er Tsin Muno sagen: „Kurz, lang - das ist A!"
    Im Geist fügte er die Buchstaben aneinander. E- L- P- A. Es ergab keinen Sinn. Noch nicht!
    Das Pendel wurde plötzlich langsamer. Mitten in der Aufwärtsbewegung sah es so aus, als ginge ihm die Kraft aus. Es stieg noch einen oder zwei Meter nach oben und kehrte dann zögernd wieder um. Den Boden erreichte es nicht mehr. Kurz bevor es auf traf, blieb es stehen, schräg zur Seite geneigt.
    Timo gab sich einen letzten Stoß. Mit beachtlicher Geschwindigkeit glitt er auf das merkwürdige Ding zu. Immer tiefer hinunter reichte der Reflex seiner Lampe.
    Und erfaßte schließlich das untere Ende des Pendels, das untere Ende des faltigen Zylinders, den Timo noch vor Sekunden mit einem erstarrten Ärmel verglichen hatte.
    Der Vergleich kam ihm jedoch nicht zu Bewußtsein. Überhaupt nichts kam ihm zu Bewußtsein. Der Verstand schaltete aus.
    Unkontrollierte Gedanken jagten einander.
    Timo fing an zu schreien. Er wurde sich dessen nicht bewußt. Er hörte auch Tsin Munos aufgeregte Rufe nicht. Er schrie aus Angst.
    Nackter, unbeherrschter Angst vor dem Grausigen, Unglaublichen, das seine Lampe enthüllte.
    Das Pendel endete in einer menschlichen Hand. Metallen, so groß wie ein Haus, hing sie dicht über dem Boden, und ein ausgestreckter Finger deutete auf die metertiefe Rille, die das unheimliche Pendel in den Boden gescharrt hatte.
     
    2.
     
    Timo Benz hatte später nur noch eine verwaschene Erinnerung daran, wie er aus der Halle wieder zum Gleiter und an Bord der HELIPON gekommen war. Ein Arzt nahm sich seiner an und verabreichte ihm Beruhigungstherapie. Als er wieder zu sich kam, waren seit dem unheimlichen Ereignis zwanzig Stunden vergangen, und Timo fand es schwer zu glauben, daß es sich jemals zugetragen hatte.
    Aber es gab Beweise. Tsin Muno hatte dafür gesorgt, daß Aufnahmen des Pendels angefertigt wurden. Auf den Abzügen, die Timo zu sehen bekam, war die Ähnlichkeit des Pendelendes mit einer menschlichen Hand nicht mehr ganz so überzeugend, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Aber die Grundzüge ließen sich nicht verkennen. Der Finger, den Timo hatte auf die Rille zeigen sehen, war nichts weiter als ein anderthalb Meter durchmessender Zylinder, der sich gegen das Ende zu leicht verjüngte. Das Ganze wirkte wie eine halbfertige Plastik - als hätte der Künstler keine Zeit gehabt, sein Werk zu vollenden.
    Timo wurde zu Tsin Muno gerufen. Beim Betrachten der Bilder war die Hoffnung in

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