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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erwachsene viel intensiver, las wieder in den Büchern nach, erwarb neue und verlor mich in einer fremden, anderen Welt. Dann kamen die Nächte. Besonders im Herbst, wenn ich ziemlich früh zu Bett ging und die Stunden der Schlafenszeit sehr lang wurden, überfielen mich die Träume. Es gab nur ein Thema, um das sie sich drehten: Wölfe. Ich sah mich umringt von Wölfen. Ich saß nackt auf einer Wiese, sah die Tiere kommen und spürte ihren rauhen, aber manchmal auch weichen Pelz, wenn er über meine Haut rieb. Die Träume waren sehr intensiv, ich erlebte nahezu alles überdeutlich mit, und ich erinnerte mich noch genau an den Morgen, als ich erwachte und etwas in meinem Bett fand, das dort überhaupt nicht hingehörte. Wissen Sie, was es war?«
    »Nein!«
    »Haare. Wolfshaare!«
    So etwas hatte ich mir schon gedacht, zeigte mich Morgana gegenüber nicht erstaunt, sondern wartete darauf, daß sie mit ihrer Erzählung fortfuhr.
    Das tat sie auch. »Wolfshaare fand ich in meinem Bett. So seltsam farblos, daß sie sich kaum von dem Laken abhoben. Ich war erstaunt, überrascht und gleichzeitig seltsam berührt, denn ich spürte keine Furcht, weil ich genau wußte, daß mir die Wölfe nicht gefährlich werden konnten. Ich kannte sie ja aus meinen Träumen. Da waren sie so wunderbar, so herrlich, so anschmiegsam, so daß ich sie schon als meine Freunde bezeichnen konnte. Ich stellte in der nächsten Zeit fest, daß ich die Wölfe liebte und wartete fiebernd auf die nächste Nacht und den folgenden Traum. Er führte mich wieder zurück zu den Wölfen, und er brachte mich immer tiefer in die Vergangenheit, bis ich in einer Welt landete, die ich bis zu dem Zeitpunkt nur aus Büchern kannte. Es war die Urwelt. Die Erde, wie sie sich allmählich entwickelte. Menschen gab es noch nicht, aber Wölfe. Sie hatten bereits Kontakt mit anderen Lebewesen und Magien sowie Dämonen, die aus finsteren Dimensionen kamen. Dies alles erfuhr ich in meinen Träumen, und ich lernte jemand kennen, der mich von Beginn an faszinierte. Eine Wölfin mit blonden Haaren, wenn sie als Mensch auftrat. Ich sah sie auf meinen Traumreisen als Geistwesen und erfuhr auch ihren Namen. Sie nannte sich Lupina. Durch sie erfuhr ich mehr über den geheimnisvollen Wolfszauber, aber auch über unsere Stärken und Schwächen. Mir war längst klar geworden, daß ich zu den Menschen zählte, aber auch zu den Wölfen, bis ich von Lupina die Bestätigung bekam. Ich hatte in der Urzeit schon einmal existiert. Als Wölfin bin ich durch die heißen Dschungel gelaufen und habe mit Feinden gekämpft. Als Mensch wurde ich wiedergeboren, wobei mir der tiefe Traum die Erinnerung an eine Zeit zurückgab, die unzählige Jahre zurückliegt, für mich aber eine Art von Heimat geworden ist. Der Keim steckte noch in mir, und ich merkte die Veränderung. Es gab Nächte, da hatte ich es einfach satt, nur Mensch zu sein, und mir gelang das, was bisher nur in meinen Träumen möglich gewesen war. Ich konnte mich verwandeln und diese Verwandlung steuern.«
    Morgana legte eine Pause ein, um ihre Worte auf mich wirken zu lassen. Sie hatten mich wirklich überrascht und auch fasziniert. Die Doppelexistenz der Morgana Layton war wirklich nur mit Schwarzer Magie zu erklären. Sie hatte noch nicht das Ende ihrer Erzählung erreicht, deshalb forderte ich sie auf, weiter zu berichten.
    »Sicher, John Sinclair. Du sollst es hören. Und dann mußt du dich entscheiden, ob du mich als Feind sehen willst oder nicht. Ich wurde also zur Wölfin und führte ein Doppelleben. Tagsüber ging ich meinem Beruf nach. In der Nacht aber huschte ich durch die Wälder und Felder, genoß mein Leben als Tier, und ich stellte etwas Seltsames fest. Wenn ich heulte, veränderten sich die Hunde. Sie gehorchten mir. Kaum hatten sie meinen Ruf vernommen, als sie mich sehen wollten und in Scharen zu mir kamen. Nicht mehr als normale Haustiere, nein, aus ihnen waren kleine Bestien geworden. Das Wölfische in ihnen hatte ich durch mein Heulen geweckt. Sie erinnerten sich wieder daran, daß ihr Urvater ein Wolf gewesen ist, und dies nutzten sie aus. Zusammen mit mir gingen sie auf Beutejagd und hörten auf, wenn die Sonne aufging. Sie kehrten als normale Hunde wieder zu ›ihren‹ Familien zurück oder streunten weiter durch die Gegend. Auch aus den Tierasylen flohen sie, überwanden Hindernisse, die sie sonst nie geschafft hätten und stellten am anderen Morgen die Menschen vor große Rätsel. Nur ich wußte, was mit den

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