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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Baumkronen über die Straße und schlossen sich zu einem fast undurchdringlichen Dach zusammen.
    »Wie weit ist es noch bis zum Tempel?« fragte Zamorra.
    Bill verzog das Qesicht. »Drei, vier Kilometer. Der Waldstreifen ist an dieser Stelle sehr schmal. Aber die Straße führt nicht direkt hin. Wir haben eine Schneise geschlagen, die rasend schnell zuzuwachsen versucht, wenn sie nicht jeden Tag erneut offengehalten wird. Sie ist gerade so breit, daß unser Chévy-Van hindurchpaßte. Der Mercedes müßte also trotzdem noch durchkommen. Der Boden ist fest genug, daß die Räder nicht einsinken. Ihr dürft die Stelle nur nicht verfehlen. Sie ist schwer zu finden.«
    »Markiert?«
    »Nein. Haltet die Augen offen.«
    Zamorra nickte. »Wird schon klappen. Hauptsache, ihr schafft es querfeldein.«
    Bill stieg aus. Er sah Zamorra an, während dieser nach vorn ging, um das Lenkrad zu übernehmen. »So ganz kann mir das alles nicht gefallen«, sagte er leise.
    »Mir auch nicht«, gestand Zamorra. »Aber wir brauchen Rückendeckung. Es muß jemanden geben, der uns heraushaut. Kleiner Tipp: Marmor ist spröde und bricht leicht.«
    »Das hilft uns auch nicht gerade viel«, murmelte Bill. »Wenn wir wenigstens vernünftige Waffen hätten.«
    »Das Amulett verhält sich passiv, und den Dhyarra-Kristall kann nur ich steuern«, sagte Zamorra. »Tut mir leid. Mehr haben wir nicht dabei, weil auch alle anderen Waffen nicht wirken würden. Vielleicht kannst du mit einer Beschwörung etwas ausrichten. Versuche die Versteinerten irgendwie zu bannen.«
    »Wenn wir noch lange hier stehen und reden, verpassen wir die nächste ›Dallas‹-Folge im TV«, knurrte Tendyke und zog Bill am Arm mit sich fort. »Auf geht’s. Verlaßt euch auf meine genialen Einfälle. Äh - könnt ihr uns etwas Benzin ausleihen, ehe wir uns trennen?«
    »Wozu das?« fragte Nicole. »Ist dein Tank leer?«
    Bill tippte sich an die Stirn. »Sollen wir etwa einen verdammten Benzinkanister schleppen? Ich bin doch nicht irre! So ein Ding wiegt gute zwanzig Kilo oder mehr, und das bei dieser Affenhitze und unter erschwerten Bedingungen! Das haben sie uns nicht mal damals im Vietnamkrieg zugemutet!«
    »Ich will ja keinen kompletten Kanister«, sagte Tendyke. »Nur ein wenig. Ein Liter mag reichen.«
    »Und den transportierst du in der hohlen Hand?«
    Nicole öffnete den Kofferraum des Mercedes. »Wir könnten eine von den beiden Weinflaschen leermachen, die ich für die Siegesfeier mitgebracht habe, und das Benzin da hineinfüllen.«
    »Wein?« ächzte Zamorra. »Siegesfeier?«
    »Öfter mal was Neues«, sagte Nicole mit unschuldigem Augenaufschlag. »Dann feiern wir eben den halben Sieg schon hier. Hat einer von euch ’nen Korkenzieher?« Sie öffnete ihren Reisekoffer und förderte eine Flasche Rotwein zutage, die aus den Beständen des Weinkellers von Château Montagne stammte und mit Sicherheit zwanzig Jahre auf dem staubigen Flaschenhals hatte.
    »Wie wäre es mit dem Wasserkanister?« schlug Zamorra vor.
    »Wer weiß, ob wir das Wasser nicht noch brauchen. Der Wein ist entbehrlicher. Auf geht’s, Freunde, auch wenn es schade ist, das gute Zeugs so völlig ohne jede Andacht hinunterzustürzen, damit die Flasche frei wird…«
    Nun, mit vier Personen war es keine Schwierigkeit, den kostbaren Wein niederzumachen. Nur Tendyke schüttelte zwischendurch bedenklich den Kopf. »Alkohol bei diesen Temperaturen, ich weiß nicht…«
    Aber so viel war es ja nun nicht. Zamorra und Bill machten sich daran, Benzin aus einem der Reservekanister in die Flasche umzufüllen. Eine ganze Menge ging daneben, aber schließlich war die Flasche mit dem stinkenden Zeugs gefüllt, und Bill trieb den Korken wieder hinein. Dann reichte er die Flasche Tendyke. »Da, Sheriff. Du hattest die Idee, also darfst du tragen.«
    Tendyke nickte. »Auf geht’s«, sagte er. »Wir haben genug Zeit verloren. Bill, wie schnell kannst du marschieren?«
    »Wehn ich nicht von Schlangen gebissen werde, ziemlich schnell«, sagte er. »Ich bin immerhin bis zum Sergeant aufgerückt, damals in diesem verfluchten Dschungelkrieg.«
    Tendyke grinste. »Dann nimm Haltung an. Ich war Captain.«
    »So alt siehst du aber gar nicht aus, Herr Veteran.«
    Tendyke winkte ab. »Mein wahres Alter kennt nicht mal meine selige Mutter«, sagte er und marschierte zügig los, ins Unterholz hinein. Bill folgte ihm.
    Zamorra und Nicole stiegen wieder ein und fuhren langsam los. »Daß das Mitbringen dieses Weines nach hier

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