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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schmuggel ist, dürfte dir doch wohl klar sein«, sagte er mit leisem Vorwurf. »Wenn das Gepäck vom Zoll untersucht worden wäre…«
    »Reiseproviant«, gab sein süßer Engel lächelnd zurück. »Und daß du jetzt alkoholisiert Auto fährst, dürfte dir doch auch klar sein…«
    »Auch ’ne Logik«, murmelte Zamorra. Der Mercedes rollte auf der schmal gewordenen Straße tiefer in den Wald hinein. Obgleich es noch einige Kilometer waren, begann Zamorra bereits nach der künstlich geschaffenen Schneise Ausschau zu halten.
    ***
    Euryale spürte Zamorras Annäherung. Ihr Feind kam, und er bewegte sich ohne Umwege auf dem für ihn gangbaren Weg auf den Tempel und das Camp der Wissenschaftler zu. Damit näherte er sich auch der Falle.
    Euryale tat das ihre dazu, die Falle perfekt zu machen. Sie sandte ihre Gedankenströme aus und berührte den magischen Gegenstand, den ihr Feind bei sich trug. Zamorra bemerkte nichts davon, denn äußerlich veränderte sich nichts. Aber unmerklich übernahm die Gorgone die Kontrolle.
    Über Zamorras Amulett…
    ***
    Manuela Ford zuckte wieder zurück in den Altarraum. Sie bemühte sich, nur ganz flach zu atmen, damit der Steinerne sie nicht hörte. Bange Sekunden lang fürchtete sie, er habe sie bemerkt und käme jetzt herein, um sie wieder zu überwältigen.
    Aber der Steinmann kam nicht.
    Manuela überlegte fieberhaft. Es gab für sie nur diesen Ausgang, wenn sie nicht zurück in die kleine Kammer wollte. Soweit sie sich erinnerte, hatte der Altarraum keinen anderen Zugang. Zumindest war noch keiner entdeckt worden. In grauer Vorzeit hatten wohl selbst die Priester ihn von vorn her betreten. Der rückwärtige Teil des Tempels mit all seinen Räumen, Sälen und Korridoren besaß andere Eingänge.
    Wenn sie aber jetzt hier heraustrat, würde der Steinmann sie bemerken und wieder einfangen.
    Sie mußte ihn irgendwie ausschalten.
    Aber wie?
    Kräftemäßig war sie ihm unterlegen. Sie konnte nur versuchen, ihn zu überraschen. Ihn in eine Falle zu locken… und hoffen, daß das funktionierte, was sie beabsichtigte. Dabei besaß sie so gut wie keine Hilfsmittel. Werkzeug gab es hier nicht. Ein Königreich für eine Brechstange, die sie dem Steinernen zwischen die Füße werfen konnte…
    Sie trat lautlos wieder in die Türöffnung und holte aus. Sekundenlang hoffte sie, daß ihre Kraft ausreichen würde. Aber diese Hoffnung zerschlug sich. Als sie dem Steinernen einen überraschenden Stoß versetzte, wankte der zwar, fiel aber nicht um.
    Statt dessen reagierte er mit seinen typischen, abgehackten Bewegungen.
    Er wirbelte schwankend herum, balancierte sich wieder aus und sah Manuela aus großen Marmoraugen an. Nie zuvor hatte eine Marmorstatue so häßlich auf sie gewirkt wie dieser versteinerte Tunesier, obgleich er zu Lebzeiten durchaus attraktiv gewesen sein mußte. Aber schon packte er wie ein Roboter mit beiden Armen zu.
    Manuela wich in den Altarraum zurück.
    Sie bedauerte, daß sie nicht wußte, wie sie die Eingangstür schließen konnte. Dann wäre alles viel einfacher gewesen. So aber…
    Der Versteinerte folgte ihr, und das mit unglaublichem Tempo. Manuela rannte auf den Altar zu. Der Steinwächter setzte ihr mit abgehackten Stroboskop-Schritten nach, war dicht hinter ihr. Seine Schritte dröhnten auf dem Steinboden des Altarraums.
    Direkt vor dem Altar warf Manuela sich zur Seite. Sie hatte gehofft, der Unheimliche würde dagegenprallen, aber den Gefallen tat er ihr nicht. Er sprang hoch, streckte dabei den Arm aus und erwischte ihre Bluse. Manuela fühlte den wilden, schmerzhaften Ruck, mit dem sie auf den Steinaltar gerissen wurde. Mit dem linken Bein schmetterte sie gegen die Kante. Es tat höllisch weh und ließ sie aufschreien. Die Bluse zerriß. Der Steinmann federte auf der Altarplatte hoch, sprang wieder herab, um erneut nach dem Mädchen zu greifen. Trotz des Schmerzes rannte Manuela wieder los, auf ihre Zelle zu. Sie hatte gehofft, ihr Vorsprung würde größer sein.
    Der Steinmann war wieder dicht hinter ihr.
    Sie mußte die Kontaktstelle für die Türplatte auf Anhieb finden, mit dem ersten Griff, förmlich blind. Sie jagte in ihre Zelle, warf sich zur Seite und drückte auf die versenkte handtellergroße Platte. Die schnappte wieder zurück, um fugenlos mit der Wand abzuschließen.
    Die Tür bewegte sich.
    Der Steinmann war schon in der Tür. Schaffte er es noch, einzudringen? Da schwang die steinerne Platte heran, krachte gegen den Marmornen. Es dröhnte

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