Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ab.
    Seine Bewegungen froren von einem Augenblick zum anderen ein. Er blieb steif stehen, seine Gesichtszüge verkanteten, das Kreuz rutschte aus seinen Fingern, und plötzlich fiel Keene zu Boden.
    Ich vernahm noch den klatschenden Aufschlag, schaute nach unten und sah einen leblosen Menschen, dessen Gesicht unnatürlich bleich wirkte. Obwohl ich ihn nicht näher untersucht hatte, wußte ich dennoch, daß Keene nicht mehr zu helfen war.
    Ein Toter lag unter der Knochenuhr.
    Die Kräfte des Lichts hatten bei ihm zurückgeschlagen.
    Ich registrierte dies alles, aber etwas anderes war für mich wesentlich wichtiger.
    Der Zeiger.
    Ich stand fast waagerecht. Ich drehte meinen Kopf und versuchte zu erkennen, wo die Uhr stehengeblieben war.
    Ganz genau konnte ich es nicht sehen, aber ich wurde das Gefühl nicht los, daß es exakt eine Sekunde vor zwölf war.
    Buchstäblich eine Rettung im allerletzten Augenblick!
    Und der Satan?
    Mein Kreuz war aktiviert worden. Nicht nur ich wußte, daß es damit zu einer gefährlichen Waffe geworden war. Der Prophet Hesekiel war ein gläubiger Mensch gewesen. In babylonischer Gefangenschaft hatte er das Kreuz geschmiedet. Es war von den vier Erzengeln geweiht worden, und nun bewiesen sie ihre Macht.
    Ich war hilflos, sie nicht!
    Und sie legten ein Netz, in dem sich der Teufel fangen mußte. Mittelpunkt war das Kreuz. Seine hellen Strahlen durchbrachen Zeiten, Raum und Dimensionen.
    Nach vier Seiten hin flammten und stachen sie auf. Ein Strahl jagte genau in meine Richtung. Voll traf er die Knochenuhr, und ich merkte einen Ruck, der nicht nur durch die Uhr, sondern auch durch meine Gestalt lief.
    Ein zweiter Strahl verlor sich in der Ferne.
    Ein dritter ebenfalls.
    Der vierte aber stach dort hinein, wo der Satan lauerte. Direkt in sein Reich und er riß die Finsternis der höllischen Umgebung auf, wobei ich an seinem Ende eine helle, lichterfüllte Gestalt stehen sah, die ein Schwert hielt, das von wabernden Flammen umtanzt wurde.
    Ein Engel mit dem Flammenschwert!
    Dieser gewaltige, von dem Kreuz ausgehende Strahl hatte an Breite zugenommen. Er glich einem Weg, der noch breiter wurde, so daß er die Ausmaße einer Straße besaß und die Person umfing, um die sich viel in letzter Zeit gedreht hatte.
    Sheila Conolly!
    Wollte der Strahl sie zurückholen?
    Ich brüllte ihren Namen. »Sheila!«
    Hatte sie meine Stimme gehört? Fast schien es so, denn auch durch ihre Gestalt lief ein Zucken, und plötzlich richtete sich die Frau meines Freundes Bill auf.
    Sie blieb auf dem Strahl stehen, als wäre er ein fester Weg, und dann schritt sie voran.
    Ich hing gefesselt an der Knochenuhr, konnte es kaum fassen, und starrte mit weit aufgerissenen Augen der Frau entgegen, die näher und näher kam.
    Satan tobte.
    Er wühlte im Hintergrund herum, aber er konnte nichts machen. Zu mächtig war die Kraft des Lichts, die eiskalt in sein Refugium eingedrungen war und eine Insel gebildet hatte.
    Es donnerte. Grüne Blitze jagten gegen die vier Strahlen, doch sie prallten ab wie Bälle von der Wand und wurden vom Teufel wieder verschluckt. So raffiniert er seine Pläne aufgebaut hatte, diesmal wurden sie radikal zerstört.
    Sheila kam näher.
    Sie ging wie eine Schlafwandlerin. Die Arme hielt sie vorgestreckt, und ich glaubte, auf ihrem Gesicht ein Lächeln zu sehen. Sie fühlte die Kraft des Guten, Asmodis hatte es nicht geschafft, sie endgültig unter Kontrolle zu bekommen. An seinem eigenen Ehrgeiz war er letztlich gescheitert.
    Ich wäre ihr so gern entgegengelaufen, aber die Fesseln hielten mich. Sie schaffte es auch ohne meine Hilfe, kam näher und näher, während sich der Satan mit einem letzten wütenden Heulen verabschiedete und sich in die Tiefen seiner Hölle zurückzog.
    Im gleichen Augenblick hörte ich das Knacken hinter mir. Hinzu kam ein Rumoren. Der Zeiger, an dem ich festgebunden war, begann zu wackeln, Dann fiel ich.
    Rasend schnell kam der Boden auf mich zu. Ich konnte mich wegen der Fesselung nicht abrollen, bekam den Aufprall voll mit und spürte den stechenden Schmerz auch in meinem Kopf, wo er sich sogar noch vervielfältigte. Fast hatte ich das Gefühl, mein Schädel wäre zersprungen oder explodiert, ich spürte Blut auf der Zunge, wollte nicht mehr bewußtlos werden, wälzte mich herum und konnte auf die Knochenuhr schauen.
    Urkräfte zerstörten sie.
    Da blieb überhaupt nichts mehr heil. In puffenden Explosionen verging sie, und die einzelnen Knochenstücke lösten sich noch

Weitere Kostenlose Bücher