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0293 - Im Netz des Vampirs

0293 - Im Netz des Vampirs

Titel: 0293 - Im Netz des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Tochter über Zamorra her…!
    ***
    Teri Rheken schottete sich ab!
    Es kostete fast all ihre Kraft, aber sie schaffte es. Sie kapselte ihr Bewußtsein, das sie ahnungslos in den reißenden Informationsstrom des Netzes eingefädelt hatte, nach allen Seiten ab, bildete eine Art Ventil und ließ nur noch Bruchteile des Ganzen zu sich Vordringen.
    Fassungslos fragte sie sich, wie es Sanguinus gelingen konnte, diesen unaufhörlichen Strom an Bildern aus allen Teilen dieser Welt zu verkraften. Sein Gehirn mußte ein Faß ohne Boden sein - oder er kannte Tricks, wie er nur das Wichtigste an Informationen herausfilterte…
    Dennoch wurde Teri von der Erkenntnis schier erschlagen, daß der Dämon über ein planetenumspannendes organisches Überwachungsnetz verfügte, mit dem er sich jederzeit und überall in Geschehnisse einschalten konnte!
    Das war - Wahnsinn! Das war schlimmer als Orwells Nineteen-eighty-four!
    Sie wollte sich schon aus dem Kontrollgespinst, das bei dem Dämon mündete, zurückziehen, als sie unvermutet auf einen Kanal der Bildübertragungen geriet, der ihr gesteigertes Interesse weckte.
    Sie sah - Zamorra!
    Den Meister des Übersinnlichen, an fremdem Ort und in tödlichen Kampf verstrickt!
    Teri brauchte kostbare Sekunden, um voll zu erfassen, was sich vor ihrem geistigen Auge abspielte. Der Mann, den sie seit ihrem Überwechseln in die fremde Dimension in Merlins Auftrag suchte… Jetzt sah sie ihn plötzlich durch die vieltausendfachen Augen eines dämonischen Gespinstes!
    Die Druidin prägte sich Details der unmittelbaren Umgebung des Professors ein und zog sich endgültig aus dem Gedankennetz des Dämons zurück.
    Wieder brauchte sie Sekunden, um die Benommenheit abzuschütteln und sich in ihrem Körper und der Realität zurechtzufinden.
    Hier war alles unverändert.
    Nicht weit entfernt, abgeschirmt durch unsichtbare Energiefelder, kauerte Sanguinus unter dem organischen Geflecht, von dem Teri nun wußte, daß es die Verbindung zum planetenweiten Kontrollgespinst herstellte.
    Die Kammer im Kristallturm war in ständig an- und abschwellende rötliche Lichtfluten gehüllt, die sich je nach Sanguinus’ Körperzuckungen verstärkten oder schwächer wurden.
    Nichts hatte sich seit ihrem telepathischen Ausflug verändert. Noch immer hatte der Dämon nicht bemerkt, daß sie - mit Hilfe des Wurzelmännchens? - das lähmende Gift in ihrem Blut ausgeschaltet hatte und wieder frei über sich und ihre Para-Gaben verfügen konnte.
    Glasklar stand das Bild jenes Ortes vor ihrem geistigen Auge, wo Zamorra in diesen Momenten um sein Leben kämpfte.
    Teri bereitete sich auf den Sprung dorthin vor.
    Sie mußte Merlins Talisman zu Zamorra bringen, damit dieser, auf welche Weise auch immer, sein Amulett heilen konnte!
    So lautete ihr Auftrag.
    Aber so weit kam es nicht.
    Die Druidin konnte sich den Weg sparen.
    Abgeschirmt hinter dem magischen Schutzfeld, etwa eine Armlänge über dem Kopf des eingesponnenen Dämons schwebend, tauchte sie plötzlich aus dem Nichts auf…
    Die Silberscheibe mit den zwölf Tierkreiszeichen und den rätselhaften, erhabenen Hieroglyphen.
    Merlins Stern!
    ***
    Zamorra hatte plötzlich eine Faust im Gesicht, kippte nach hinten weg und schlug mit dem Hinterkopf gegen den Fels.
    Claude Ferrier hatte zugeschlagen.
    Und seine Tochter unterstützte ihn kräftig, indem sie sich wie eine Klette gegen Zamorras Körper geworfen hatte und ihn nun an Armen und Beinen festhielt, ihn umklammerte und in seiner Gegenwehr behinderte, wo es nur ging.
    »Grumpf!« stöhnte der Parapsychologe, nachdem er Ferriers Schlag einigermaßen verdaut hatte. Zu einem zweiten Treffer dieser Güte wollte er es gar nicht erst kommen lassen.
    Aber der Untote stand direkt vor ihm und holte erneut aus…
    Blitzschnell winkelte Zamorra das rechte Bein, das augenblicklich unbelästigt von Muriel war, an und trat damit zu.
    Schmerz vermochte der Tote zwar nicht mehr zu empfinden, aber der Schwung reichte, um ihn meterweit zurückzuschleudern. Wie durch ein Wunder stürzte er jedoch nicht und raste im nächsten Moment erneut wie ein wütender Stier auf Zamorra zu.
    Der Tote war zäh. Aber was hatte er schon zu verlieren? Der Symbiont in seinem Nacken ermöglichte es Sanguinus, ihn wieder und wieder nach vorn zu treiben, ohne Kraftverlust, magisch gelenkt…
    Ein bißchen Luft hatte Zamorra die Aktion jedoch verschafft. Für ein paar Sekunden hatte er es nur mit der Besessenen zu tun.
    Aber war die weniger gefährlich?
    Zamorra

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