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0293 - Im Netz des Vampirs

0293 - Im Netz des Vampirs

Titel: 0293 - Im Netz des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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schrie auf, als lange Fingernägel sein Gesicht zerkratzten.
    Reflexartig packte er Muriel an den Schultern und schleuderte sie ihrem Vater entgegen. Sein Gesicht brannte wie Feuer.
    »Teufel!« fluchte Zamorra, vermerkte jedoch befriedigt, daß Muriel mit ihrem Vater zusammenprallte und beide zu Boden gerissen wurden.
    Zamorra revidierte seine vorschnell gefaßte Meinung. Der Klügere gibt nach, dachte er und entschloß sich nun doch, die Flucht anzutreten.
    Nur… wohin?
    Im Eifer des Gefechts hatte er übersehen, daß Sanguinus den Korridor mittlerweile beidseitig geschlossen hatte. Von Durchgang keine Spur mehr. Das Ganze ähnelte mehr und mehr einem steinernen Grab…
    Selbst wenn Zamorra das Kunststück fertigbrachte, sich gegen seine beiden Angreifer zu behaupten - wie sollte er je wieder aus dieser Falle herausfinden?
    Zamorra vergaß sein brennendes Gesicht.
    Aber er vergaß nicht zu kämpfen -bis zum letzten Atemzug, wenn es sein mußte. Er wollte es dem Dämon so schwer wie möglich machen.
    Wieder warfen sich ihm die beiden Ferriers entgegen. Doch diesmal geschah etwas Seltsames. Obwohl sie so taten, als wollten sie ihm direkt an die Kehle gehen, schoß plötzlich Muriels Hand vor, umklammerte das passive Amulett vor Zamorras Brust und riß es ihm ruckartig vom Hals!
    Die Kette zerriß. Zamorra war sekundenlang völlig baff. Muriel zog sich mit dem Amulett katzenhaft zurück und überließ es ihrem Vater, sich mit Zamorra zu beschäftigen.
    Der Zombie zwang den Professor zu Boden. Zamorra verlor Muriel aus den Augen und spürte gerade noch, wie sich Ferriers schwerer Körper über ihn warf.
    Blutleere, schwammige Hände tasteten nach seinem Hals und drückten zu.
    Er sah nicht, wie Muriel zu einer flimmernden Bodenöffnung rannte und das Amulett hineinfallen ließ. Die Öffnung schloß sich sofort wieder. Merlins Stern verschwand, wurde magisch davongetragen.
    Vor Zamorras Augen begann es zu flimmern. Alles drehte sich. Irgendwann glaubte er, Muriel über sich innerhalb seines Gesichtskreises auftauchen zu sehen. Das Mädchen sah ihn völlig ausdruckslos an und knickte plötzlich zur Seite weg.
    Zamorra bäumte sich ein letztes Mal auf.
    Dann wurde es schwarz vor seinen Augen. Er verlor das Bewußtsein, und sein Körper erschlaffte.
    ***
    Teri brach den Sprung im letzten Moment ab. Verdutzt starrte sie auf das Amulett, das schwerelos über Sanguinus in der Luft hing und das Rotlicht reflektierte.
    Eben noch hatte sie es bei Zamorra gesehen, und jetzt - war es hier?
    Ein Duplikat, eine Täuschung des Dämons, war ihr erster Gedanke. Er will mich davor zurückhalten, zu Zamorra zu springen…
    Aber in diesem Augenblick sah die Druidin, wie sich das Netz, das den Dämon einhüllte, an einer Stelle öffnete und wie sich ein kurzer, fetter Arm dem Amulett entgegenreckte!
    »Halt!« brach es unwillkürlich aus ihr hervor, und es war ihr plötzlich gleichgültig, ob sie auf eine Finte des Zwerges hereinfiel. Sie wußte nur, daß sie kein noch so geringes Risiko eingehen durfte, dem Dämon das echte Amulett noch einmal in die Hände fallen zu lassen. Einmal hatte sie erlebt, was Sanguinus damit anzustellen imstande war…
    Bei den Carnac-Menhiren. Damals hatte sich zwar noch einmal die positive Kraft der entarteten Sonne durchgesetzt und dem Dämon im letzten Augenblick eine herbe Niederlage zugefügt. Doch es war zweifelhaft, daß sich diese Entwicklung wiederholen würde. Seit Leonardo de Montagne das Amulett in Besitz gehabt hatte, obsiegte viel zu häufig die schwarzmagische Seite des Sterns…
    »Halt!« schrie die Druidin noch einmal.
    Ihr Ruf hing noch in der Luft, als sie bereits verschwunden und an anderer Stelle aufgetaucht war.
    Auftauchen wollte.
    Irgend etwas ging schief mit dem zeitlosen Sprung!
    Teri spürte es, noch während sie unterwegs war.
    Die Barriere, gellte es durch ihr Bewußtsein. Verdammt, ich habe die Barriere vergessen !
    Das schützende, magische Energiefeld, das der Dämon um sich herum aufgebaut hatte.
    Teri merkte, wie ihr Sprung davon gebremst wurde. Gummizelle, dachte sie. Kaugummieffekt. Sie spürte die Elastizität des Schutzschirms, der bis zu einem gewissen Punkt nachgab, sie dann aber zurückzuschleudern drohte.
    Nein, durchfuhr es die Druidin. Merlin… Das Amulett…
    Noch einmal mobilisierte sie ihre ganze magische Kraft. Ihr Gehirn schien auszubrennen wie ein Feststoffraketentriebwerk. Ihr selbst unbekannte Energien erwachten. Die allerletzte Reserve - der entscheidende

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