Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
Vom Netzwerk:
alten Staubsauber. Von Zeit zu Zeit warf er finstere Blicke in meine Richtung, aber er hatte die Lektion unserer ersten Begegnung nicht vergessen, und er wagte keine Auflehnung, als ich befahl, die grausig verwahrloste Bude in eine leidlich menschenwürdige Behausung zu verwandeln. Als Boss beteiligte ich mich nicht an den Aufräumungsarbeiten. Welcher General beteiligt sich eigenhändig, am Ausheben von Schützengräben?
    Ich saß auf dem Fensterbrett und rauchte.
    »Dan, kennst du eigentlich Mexiko?«, erkundigte ich mich.
    Er schob das Saugrohr des Staubsaugers hin und her und brummte: »Ich war einmal in Juarez. Ich ging hin, weil sie sagten, die Girls dort wären verteufelt hübsch, aber ich fand sie nicht hübscher als bei uns. Fast alle waren schwarzhaarig, und ich bevorzuge Blondinen.«
    »Haben die anderen eine bessere Meinung über Mexiko als du?«
    Er zuckte die breiten Schultern.
    »Keine Ahnung! Ich glaube, keiner von ihnen war jemals unten. Nur Jeff ist einige Male über die Grenze gerutscht.«
    Das war genau das, was ich hören wollte.
    »Und er hat nie einen von euch mitgenommen?«
    »Mich jedenfalls nicht«, knurrte Knollennase.
    Das Telefon schrillte. Dan stellte seinen Staubsauger ab, nahm den Hörer und meldete sich mit einem Knurrlaut.
    »Es ist für dich«, sagte er und dann reichte er mir den Hörer.
    Eine Frauenstimme drang an mein Ohr.
    »Hier spricht Jane Haggert. Ich möchte mit dir reden.«
    Ihre Stimme klang unsicher. Sie schien immer noch Angst zu haben, dass der Gangster Larry Row nach wie vor gefährlich für sie sei.
    Der Anruf und auch die Angst der Frau passten mir ins Programm. Der Gedanke an Mexiko hatte sich in mir festgesetzt.
    »Schlechtes Gewissen, Süße?«
    Geradezu hysterisch schrie sie: »Ich habe mit Jeffs Tod nichts zu tun. Hat Tower dir das nicht gesagt?«
    »Was immer Tower mir erzählt, ich werde mich hüten, ihm auch nur die Satzzeichen zu glauben.«
    Sie schluchzte mich ein paar Mal durch den Draht an, aber dann bezwang sie sich.
    »Ich kann dir das alles nicht am Telefon auseinandersetzen, Larry, aber ich muss unbedingt mit dir sprechen. Darf ich zu dir kommen?«
    »Wenn du keine Angst hast, dann komm meinetwegen!«
    Zehn Minuten später öffnete Sam Dush auf Jane Haggerts Klopfen die Tür. Er folgte ihr, als sie das Wohnzimmer betrat, und es fiel ihm offensichtlich schwer, seinen Blick von ihr zu lösen.
    Shet Master und Ad Cress waren mit mir im Raum.
    Master verzog bei ihrem Anblick das Gesicht. Er pfiff durch die Zähne.
    »Verdammt leichtsinnig von dir, herzukommen«, fauchte er sie an. »Für deine Beteiligung an Jeffs Tod präsentieren wir dir die Rechnung.«
    Cress ging zwei Schritte auf die Frau zu und fasste sie grob an.
    »Sieht aus, wie ’ne Puppe auszusehen hat«, sagte er grinsend, »aber sie ist falsch wie ’ne Katze!«
    »Spiele nicht den wilden Mann, Ad«, sagte ich. »Die Rolle steht dir nicht.«
    Er wandte sich zu mir, ohne die Hand vom Arm der Frau zu nehmen.
    »Arbeitet sie nun für Tower oder nicht?«
    »Für ihn oder irgendeinen anderen. Das Resultat bleibt das gleiche, Raskin ist tot.«
    »Na also! Soll ich…?«
    »Du sollst sie loslassen!«, befahl ich scharf.
    Die Frau stand nahe vor mir. Ich fasste ihr Handgelenk.
    »Komm!«, knurrte ich wütend und zog sie hinter mir her.
    Wir gingen in die Diele.
    »Schieß los! Du wolltest mich sprechen!«
    Sie sah mich unglücklich an.
    »Lass uns wegfahren, Larry!«, bat sie.
    In meinem Kopf flackerten Warnsignale auf. Jane Haggert legte zwar den Ausdruck einer unglücklichen Seele in ihre Augen, aber für meinen Geschmack drückte sie etwas zu viel auf die Tube. Trotzdem ging ich auf ihren Wunsch ein. Man kann nichts herausbekommen, wenn man jeder Gefahr aus dem Weg geht.
    ***
    Ihr kleiner, offener europäischer Sportwagen stand auf der Straße. Der Wagen mochte einmal gut gewesen sein, aber anscheinend hatte ihn Jane aus zweiter Hand gekauft und außerdem verkommen lassen.
    »Fahren wir irgendwohin, wo wir in Ruhe miteinander sprechen können«, schlug sie vor.
    Ich verzog keine Miene. »Einverstanden«, sagte ich.
    Sie klemmte sich hinter das Steuer des offenen Zweisitzers, ich enterte den Beifahrersitz.
    Während der Fahrt beobachtete ich sie. Der unglückliche Ausdruck verschwand aus ihrem Gesicht und Entschlossenheit zeigte sich in ihren Zügen.
    Sie stoppte den Wagen nach kurzer Zeit auf dem Parkplatz einer kleinen Grünanlage.
    »Gib mir eine Zigarette«, sagte sie. Ich reichte ihr die

Weitere Kostenlose Bücher