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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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erkannt hätte, dass damit die ganze Sache verpatzt wäre, und er schloss mit dem Satz: ›Entweder legen wir sie auch um, oder ich steige aus dem Geschäft aus. Ich habe keine Lust, mich von ihr an den Galgen bringen zu lassen.‹ Tower sagte eine ganze Zeit lang nichts. Schließlich versuchte er, Stranger zu beruhigen. >Du kannst sie nicht killen. Wenn sie verschwände, wird Raskin gewarnt. Er würde sehr vorsichtig werden, und es würde uns schwerfallen, ihn zu erwischen. - Er kam auf mich zu, fasste mich hart an und zischte mir ins Gesicht: >Du wirst deinen Mund halten, Süße! Du wirst ihn so gründlich halten, als wäre er dir zugeschweißt worden. Deinen Freund Jeff kannst du ohnedies nicht retten. Wenn du ihn jetzt warnst und er türmt, so holen wir ihn uns doch früher oder später, aber dich holen wir uns sofort. Ist das klar?<«
    Jane Haggert schlug die Hände vor das Gesicht.
    »Ich versprach zu schweigen. Ich hatte so grässliche Angst, dass ich alles versprach, was sie verlangten. Stranger und Tower stritten sich noch eine Stunde lang, aber schließlich willigte der Killer ein, dass sie mich laufen ließen. Tower nahm mich in seinem Wagen mit in die Stadt. Unterwegs hielt er mir noch einmal vor, was mit mir geschehen würde, wenn ich Jeff gegenüber etwas von dieser Begegnung verlauten lassen würde. Er sagte, es würde genügen, mich zu töten, wenn sie feststellten, dass Jeff vorsichtig würde. Sie würden mich töten, falls Jeff die Stadt verlassen würde, und sie würden mich ebenfalls umbringen, wenn der Mord an Jeff fehlschlüge.«
    »Und du hast geschwiegen?«
    »Ja, fünf Tage später wurde Jeff erschossen, als er die Wohnung verließ. Ich habe den Wagen gesehen, aus dem heraus sie ihn abknallten. Es war der gleiche Wagen, in dem der Berufskiller mich in sein Versteck gefahren hatte.«
    Sie nahm die Hände vom Gesicht, sah mich voll an und sagte: »Der Killer ist noch hier, ich weiß es!«
    »Woher willst du es wissen?«
    »Gestern rief mich Tower an. Er sagte: ›Halte Larry Row gegenüber den Mund! Stranger ist noch in der Nähe. Ein Wink von mir genügt und du wirst sein nächstes Opfer. Dein Tod würde mich nicht einmal viel Dollars kosten. Stranger ist der Meinung, du müsstest aus dem Weg geräumt werden. Wenn du mich an Row verrätst, werde ich den Killer nicht länger zurückhalten‹.«
    »Er hat dich angerufen, nachdem er mit mir gesprochen hatte?«
    »Ja.«
    »Du glaubst, Jim Stranger hielte sich noch in der Hütte auf?«
    Wieder nickte sie.
    »Okay«, erklärte ich grimmig. »Fahren wir hin!«
    »Larry, bitte, ich will nicht mitfahren. Ich bin eine Frau. Ich… ich habe Angst.«
    Ich grinste ein bisschen. »Süße, gestern hast du das Blaue vom Himmel heruntergelogen. Du hast geschworen, mit Nad Tower nie ein Wort gewechselt zu haben. Du hast heilige Eide geleistet, nicht zu wissen, wer deinen Freund umgeblasen hat. - Heute erzählst du mir eine ganz andere Geschichte, und ich werde das Gefühl nicht los, dass an dieser Story nicht viel weniger gelogen ist als an der ersten. Aber wir werden uns davon überzeugen, gemeinsam.«
    Sie öffnete die Lippen, aber dann sah sie offenbar ein, dass jedes weitere Wort zwecklos sein würde.
    »Fahr los!«, befahl ich. »Du wirst den Weg finden.«
    Wortlos ließ sie den Motor anspringen, gab Gas und setzte den Wagen in Bewegung.
    ***
    Sobald wir Tucson verlassen hatten, erhöhte Jane Haggert das Tempo. Nach einer knappen Stunde bog sie kurz vor den ersten Häusern von Calabasas in eine Nebenstraße ein.
    In dieser Gegend ist die Landschaft von Arizona eine ziemlich kahle Angelegenheit. Steinige Wüste geht allmählich in kahl sich auftürmende, verwitterte Felsgebirge über.
    Die Frau hielt den Wagen knapp drei Meilen lang auf der Straße, die zwar allmählich anstieg, aber am Rande des Gebirges blieb. Dann bog sie nach links auf einen Schotterweg ein, der unmittelbar auf Felsformationen zuführte, die aussahen wie ein paar angefaulte Zähne. Die Schotterstraße, die sich kaum von der Steinwüste abhob, stieg in Kehren steil an.
    Jane Haggert fuhr mit zusammengepressten Lippen, den Blick starr geradeaus gerichtet. Der klapprige Motor des alten Sportwagens stöhnte, und der Wagen zog eine lange Staubwolke hinter sich her.
    Als der Wagen eine kleine Ansammlung von Kakteen passierte, nahm die Frau den Fuß vom Gas und bremste.
    »Warum fährst du nicht weiter?«
    Sie sah mich aus aufgerissenen Augen an.
    »Das ist die letzte Deckung«, sagte sie

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