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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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leise. »Du bringst mich in Gefahr, Larry!«
    Einen Augenblick lang schwankte ich. Zum Teufel, sie war schließlich eine Frau, aber sie log so sicher.
    »Fahr weiter!«
    Sie weigerte sich nicht, aber sie fuhr sehr langsam. Knapp fünfzig Yards weiter endete der Kakteenwald. Ich sah ein flaches Steinplateau vor mir, übersät mit großen und kleinen Felsbrocken. Am Ende des Plateaus, unmittelbar am Fuß des auf ragenden Felsen stand eine flache, niedrige Holzhütte.
    »Stopp!«, befahl ich.
    Sie trat so schnell auf die Bremse, dass der Wagen bockte.
    »Warte hier!«, knurrte ich und stieg aus.
    Ich fischte die schwere Wesson-Neuner aus dem Halfter und ging langsam auf die Hütte zu. Ich war vorsichtig und hielt mich nahe an den zahlreichen Felsbrocken. Mein Weg wurde dadurch zu einer Schlangenlinie, und ich war jederzeit in der Lage, blitzschnell in Deckung zu gehen.
    Rund zweihundert Yards betrug die Entfernung von den Kakteen bis zur Hütte. Etwa hundert Yards hatte ich geschafft, als ich hinter mir einen Wagenmotor auf heulen hörte.
    Ich warf mich herum und sah, dass Jane Haggert ihre Sportkarre rückwärts in die Kakteen hineinbugsierte. Sie war im Begriff, zu wenden und zu türmen.
    So ein Luder, dachte ich, wollte starten, obwohl selbst ein Weltrekordler über hundert Yards den Wagen nicht mehr hätte einholen können, aber dazu kam es nicht mehr. Etwas wie ein scharfer, heißer Wind streifte mein Gesicht. Dann erst hörte ich den scharfen Knall eines Gewehrschusses. Aus dem Start wurde ein Hechtsprung hinter einen Felsbrocken.
    Der zweite Schuss peitschte. Eine Handbreit über meinem Schädel schlug die Kugel Funken aus dem Stein, prallte ab und schwirrte jaulend durch die Gegend.
    Ich rollte um den Stein herum, bis er zwischen mir und dem Schützen lag. Die dritte Kugel ratschte oben über den Fels hinweg und gefährdete mich nicht.
    Ich holte erst einmal Luft. Okay, Jane Haggert hatte mich also reingelegt. Soviel war klar. Ich hörte das Motorengeräusch ihres Wagens nicht mehr. Sie und meine eigene Gutmütigkeit hatten mich in diese Falle gebracht, aber wahrscheinlich hätte es auch nichts genutzt, wenn ich die Frau gezwungen hätte, an meiner Seite zu bleiben. Der Gangster, der mich abzuschießen versuchte, hätte vermutlich auch nicht davor zurückgescheut, der Frau eine Kugel zu verpassen.
    Die Schüsse hatten bewiesen, dass der Kerl ein Gewehr benutzte. Er hatte mich also erwartet, sich eine Deckung in sicherer Entfernung gesucht und das Gewehr als Waffe gewählt, damit er mich auf einen Abstand erledigen konnte, auf dem meine Pistole nichts auszurichten vermochte.
    Wo steckte der Kerl überhaupt? Nach der Schussrichtung musste er seitlich von der Hütte am Fuß der Felsen lauern.
    Ich probierte einen leichten Stellungswechsel und schob mich weiter um den Felsen herum. Als ich den Kopf an der Seite des Brockens vorbei schob, krachte prompt der vierte Schuss. Die Kugel sirrte eine Handbreit an meinem Schädel vorbei, aber ich hatte das Aufzucken des Mündungsfeuers gesehen und wusste jetzt, dass der heimtückische Schütze zwischen zwei Felsbrocken am rechten Rand des Plateaus hockte.
    Ich richtete mich etwas auf und ging langsam rückwärts. Zehn oder fünfzehn Schritte konnte ich vom Felsen Weggehen, ohne dass ich damit die Deckung verlor. Ich war entschlossen, dem Gangster trotz seines Gewehres an den Kragen zu gehen, und wenn die Entfernung zwischen ihm und mir für einen gezielten Pistolenschuss zu groß war, so musste ich sie eben verkürzen.
    Ich spannte alle Muskeln, atmete noch einmal tief ein und brach aus der Deckung nach schräg links vorn aus. Ich hetzte in Panthersätzen auf einen Steinhaufen zu, der ein Dutzend Yards näher an der Stelle des Mordschützen lag.
    Der Kerl schoss zweimal nach mir, aber da er mich unmittelbar hinter dem Felsen vermutet hatte, verrechnete er sich im Winkel und verfehlte mich. Mit dem letzten Satz warf ich mich in die neue Deckung. Steinsplitter rissen mir die Haut von den Händen, aber im Übrigen blieb ich unangekratzt.
    Ich peilte vorsichtig die nächste mögliche Deckung an, einen mächtigen Felsklotz, der rechts von mir lag.
    ***
    Geduckt raste ich los. Postwendend peitschte der Schuss. Ich rannte, wartete auf den nächsten Schuss, aber dieser Schuss kam nicht. Ich schlug einen Haken, verzichtete auf die gewählte Deckung und hetzte in Riesensätzen auf die Stelle zu, an der ich den Gangster vermutete.
    Nach sieben oder acht Sekunden schlug ich wieder einen

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