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0294 - Die Eroberer

Titel: 0294 - Die Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausspie, wurde die zweite Scheibe angegriffen.
    Von der Zentrale aus beobachtete Montra Matite das Geschehen, und allmählich ergriff ihn eisiges Entsetzen. Er sah, wozu die Terraner fähig waren, und er begriff, warum die Meister der Insel solchen Respekt vor ihnen hatten. Er wußte plötzlich auch, daß er trotz seiner abgesicherten Zentrale der Willkür der Angreifer ausgeliefert sein würde, wenn kein Wunder geschah.
    Trotz der relativ niedrigen Temperatur begann er zu schwitzen.
    Angst und Schrecken drohten ihn zu überwältigen, aber er bewahrte sich einen kleinen Rest nüchterner Überlegung. Eine einzige Möglichkeit gab es noch, aber es war eine sehr gefährliche Möglichkeit. Auch für ihn, den Kommandanten. Wenn er die Reizschaltung für die Duplos auslöste, gab es von deren Seite aus keine Verhandlungen mehr mit den Terranern. Rücksichtslos würden sie alles angreifen, was sich bewegte, und sie würden sterben, ohne sich etwas dabei zu denken.
    Sie würden alles vernichten, was kein Duplo war.
    Und er, Montra Matite, war kein Duplo.
    Aber er mußte es riskieren. Notfalls konnte er noch immer die Gehirnexplosionen bei den Duplos auslösen und sie alle zerstören.
    Er sah wieder auf die Bildschirme, die noch immer in Betrieb waren.
    Die Terraner drangen immer weiter vor. Sie setzten modernste Waffen ein. Da die automatische Abwehranlage ausgefallen war, stellten sich ihnen außer den noch aktiven Duplos nur die Roboter entgegen. Sie fügten den Terranern unerhebliche Verluste zu und verloren fast jeden Kampf. Die erste Scheibe wurde besetzt. Da handelte Matite. Er schaltete den Reizimpuls ein.
     
    *
     
    In fast allen Räumen fanden die vordringenden Terraner die vom Gas betäubten Duplos. Sie lagen in den unmöglichsten Stellungen umher und rührten sich nicht.
    Von einer Sekunde zur anderen änderte sich das.
    In Begleitung von drei Offizieren der Spezialtruppe betrat Bully die Luftversorgungsanlage. Sie alle trugen Schutz- und Kampfanzüge nach arkonidischem Muster. Die Energieschirme waren eingeschaltet.
    Die angreifenden Roboter wurden nach kurzem Kampf erledigt.
    „Das hätten wir", sagte Bully. „Nun fehlt uns nur noch die Zentrale. Wenn wir den Kommandanten lebendig erwischen, haben wir gewonnen. Es muß ein Meister der Insel sein. Wenn nicht, dann mindestens ein echter Tefroder. Aber wen wollen wir fragen? Die Duplos schlafen den Schlaf der Gerechten, und die Roboter sagen nichts."
    Er schob ein neues Energiemagazin in den Schaft seines Impulsstrahlers. Nachdenklich betrachtete er den Duplo, der vor ihm auf dem Boden lag.
    Hatte der Kerl nicht eben mit den Augen geblinzelt? Bully bückte sich, um den Mann näher zu betrachten. Er hatte regelmäßige und nicht unsympathische Züge, die durch seine unnatürliche Stellung etwas verkrampft wirkten. Seine Augenlider bewegten sich, flatterten unstet. Und dann öffnete er die Augen.
    Er sah Bully an. Erkennen huschte über sein Gesicht, und dann sprang er mit einem Satz auf; Bully trug einen Translator.
    „Immer mit der Ruhe, mein Junge", mahnte er. „Von Giftgas scheinst du ja nicht viel zu halten. Wenn du vernünftig bist, lassen wir dich laufen. Aber vorher erzählst du uns, wo der Kommandant steckt. Er hat euch im Stich gelassen."
    Der Duplo reagierte ganz anders, als Bully es den bisherigen Erfahrungen nach erwarten konnte. Er sprang auf die Füße, entriß dem Überraschten den Strahler und begann wie wild damit zu schießen. Zum Glück war einer der drei Offiziere geistesgegenwärtig genug, sofort seine eigene Waffe in Anschlag zu bringen und zu schießen.
    Bully kam mit dem Schrecken davon.
    „Der dumme Kerl", stöhnte er und hob seinen Strahler vom Boden auf. „Wohl verrückt geworden?"
    „Kann schon sein", sagte der Offizier und erledigte einen anderen Duplo, der plötzlich aus dem Schlaf erwachte und schießend auf sie zustürmte. „Oder es ist etwas geschehen, das wir nicht vorausahnen konnten."
    In der Luftversorgungsanlage entbrannte bald ein heftiger Kampf.
    Die Duplos erwachten, als hätten sie dazu einen Befehl erhalten.
    Auch aus den anderen bereits eroberten Abteilungen der Station kamen ähnliche Meldungen über Funk. Überall stürzten sich die Duplos in den Kampf, als wollten sie mit aller Gewalt Selbstmord verüben. Kein einziger ergab sich mehr, sondern jeder kämpfte bis zum Ende.
    „Es muß die Reizschaltung sein", vermutete Bully, als die beunruhigenden Meldungen eintrafen. „Der Kommandant dreht durch. Er muß

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