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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kraft hatte ausgesetzt. Das hieß, daß Monica bewußtlos oder tot war…
    Gehetzt sah Uschi sich nach ihrer Schwester um. Da lag sie, neben der linken Ausstiegstür, die verformt war und halb draußen hing… Der ganze Hubschrauber hatte sich zusammengefaltet wie ein Sandwich. Nichts befand sich mehr da, wo es hingehörte.
    Die Telepathin war froh, daß sie sich nicht in einem kleineren Fluggerät befunden hatten. Das wäre hoffnungslos zerschellt, und sie alle wären jetzt wohl tot…
    Monica öffnete gerade die Augen.
    Sofort war die Para-Gabe wieder da. Uschi richtete ihre Aufmerksamkeit auf daColombo und zwang ihre Schwester mit in die Überwachung. Aber daColombo dachte nichts. Da waren nur verwaschene Schatten… Er war ohne Besinnung.
    »Bist du okay, Moni?«
    »Was man so okay nennt«, stöhnte das Mädchen und richtete sich auf. »Gebrochen scheint nichts zu sein, aber die blauen Flecken sehen auch nicht gerade schön aus… Was ist mit diesem Idioten?«
    »Lebt, aber…« Uschi beugte sich nach vorn. Die Kanzel war fast völlig eingedrückt. DaColombo hing zwischen den beiden Sitzen, schien eingeklemmt zu sein. Aber immer noch hielt er die Pistole fest umklammert. Uschi wand sie ihm aus der Hand und steckte sie in die Tasche ihrer Jeans-Shorts. »Hilf mir, ihn rauszuziehen…«
    »Und wenn er innere Verletzungen hat, Uschi?«
    »Dann geht er auch drauf, wenn wir ihn hier lassen. Hörst du es knistern? Da brennt was…«
    Kein Gedanke daran, zunächst die eigene Haut zu retten! Hier lag ein Mensch, hilflos eingeklemmt! Daß er gerade noch versucht hatte, die Zwillinge umzubringen oder anderweitig auszuschalten, spielte keine Rolle. Da war er doch nicht Herr seiner Sinne gewesen!
    Gemeinsam schafften sie es, den Bewußtlosen freizubekommen und ihn zum Ausstieg zu zerren. Uschi schlug auf die Tür ein, bis sie sich so weit öffnete, daß sie hinaus konnten.
    Unter dem Hubschrauber züngelten Flämmchen. Das war das Knistern, das sie drinnen durch die aufgeplatzten Schweißnähte gehört hatten. Aber das Feuer war nur klein und schien keine neue Nahrung zu finden. Offenbar waren die Tanks und die Kraftstoffleitungen nicht direkt gefährdet.
    »In der Tat«, sagte Monica halblaut. »Bestes Hubschrauber, wo gibt. Sonst explodieren die doch immer direkt beim Aufschlag.«
    »Nur im Film und in schlechten Romanen«, gab Uschi zurück. »Trotzdem sollten wir uns ein wenig zurückziehen. Wir… was ist denn das?«
    Zwischen den Sträuchern bewegte sich etwas. Im Unterholz erwachte eine unheimliche Armee zum Leben. Die Zweige teilten sich. Metall schimmerte matt im Licht des Feuers und der Sterne.
    Waffen klirrten. Knochen schlugen leise klackend gegeneinander.
    Leonardos Skelett-Krieger kamen…
    ***
    Instinktiv ließ sich Zamorra fallen und riß Nicole mit sich. Die Blitze zuckten wie Laserstrahlen über die beiden Menschen hinweg, trafen jenseits der Lichtung Bäume und setzten Laubwerk in Brand. Dort begann es zu qualmen.
    »Auseinander!« keuchte Zamorra, sprang sofort wieder auf und hetzte ein paar Meter weiter zur Seite. Wieder zuckten rote Blitze durch die Nacht. Wo sie trafen, zischte und brodelte es. Zamorra umklammerte das Amulett. Er sah Nicole ein paar Schritte in die andere Richtung laufen.
    Aber an ihr war der Schrumpfkopf nicht interessiert. Er drehte sich dorthin, wo sich Zamorra befand.
    Abermals flammten Blitze und heulten dicht über Zamorra hinweg. Einer streifte den Professor. Glühende Lave schien über seinen linken Oberarm zu fließen. Er schrie auf. Warum schützte ihn Merlins Stern nicht?
    Versagte ihm das Amulett wieder einmal den Dienst?
    Zamorra sprang wieder auf. Die Stelle, an der er gerade noch gelegen hatte, verwandelte sich in eine Flammenhölle. Fetter schwarzer Qualm quoll empor. Zamorra packte das Amulett mit beiden Händen.
    Seine Gedanken peitschten Befehle in die Silberscheibe, die nur träge reagierte. Gerade so, als würde sie blockiert.
    Unwillkürlich flog Zamorras Blick nach links. Nicole mit den drei restlichen Scheiben…
    Warum griff sie nicht ein? Worauf wartete sie?
    Der Schrumpfkopf schwebte näher. Drohend glühten seine Augen. Alles an ihm strahlte Bösartigkeit und Vernichtungswillen aus. Wieder flammten Blitze. Diesmal verfehlten sie Zamorra bewußt.
    Der Schrumpfkopf kicherte.
    »Hilft dir dein Zauberamulett nicht? Narr… Warum vertraust du immer wieder Dingen, die du nicht im Griff hast?«
    So klein war er, etwas größer als eine geballte Faust! Und dennoch

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