0295 - Der verlorene Planet
Spezialorter einsetzte. Die Umrisse der Gestalten wurden sichtbar, auch wenn normales Licht durch die Deflektoren umgeleitet wurde.
Sein kleiner Pelzfreund war nicht dabei.
Sein Gesicht wurde wieder hart. Es bestand keine Veranlassung für ihn, auf Terraner Rücksicht zu nehmen. Es war ein Nicht-Terraner gewesen, der ihn damals gerettet hatte.
Immerhin wollte er die beiden Mutanten lebendig haben, um zu erfahren, wie es ihnen gelungen war, Multidon zu finden. Eilig gab er seine Anweisungen, und die Tefroder bereiteten ihre Parafallen vor. Ihnen entkam auch ein Teleporter nicht.
Proht ahnte, was die Terraner wollten. Er hatte ihr Schiff vernichten lassen, mit dem sie gekommen waren. Sie brauchten ein neues Schiff, um Multidon wieder verlassen zu können.
Vielleicht hatte ihre einzige Aufgabe darin bestanden, den Zapfstrahl zu sabotieren. Das war ihnen ja auch gelungen.
In einem der vielen Hangars standen die kleinen Schnellraumschiffe für die Kuriere, die auf Multidon unentbehrlich waren. Mit ihnen gab Proht seine Nachrichten an Faktor Idurch.
So ein Schiff wäre genau das richtige für die Terraner.
Proht ließ den ganzen Hangar durch Paragitter absichern, die aber noch nicht eingeschaltet wurden. Das würde erst dann geschehen, wenn die Ausstrahlungen der Deflektoren intensiv genug sein würden. Und dann war es für die Eindringlinge zu spät.
*
Ras und Tronar landeten sanft und schalteten das Flugaggregat aus. Aber sie blieben auch weiterhin unsichtbar. Vorsichtig näherten sie sich einem der vielen Lifts, von denen aus Transportbänder weiter zu den wartenden Schiffen führten. Ras nahm Tronar beim Arm und teleportierte mit ihm in den Hangar hinab. In ihm standen die fertiggestellten schweren Schlachtschiffe, mehr als dreitausend Meter unter der Oberfläche.
Sie warteten auf ihren ersten Einsatz.
„Das ist ja unglaublich", flüsterte Tronar, den, der Anblick fast zu überwältigen drohte. „Unvorstellbar, diese Ausmaße!"
So war es in der Tat, die Kugelraumer durchmaßen fast alle einen Kilometer. Es mußten Hunderte sein. Und es gab sicher auch Hunderte solcher Hangars auf Multidon.
„Wir müssen weiter", erinnerte ihn Ras leise und zog ihn mit.
Mehrere Kurzsprünge brachten die Männer in eine gigantische Fertigungshalle, in der die Einzelteile für Raumschiffe gestapelt und zusammengesetzt wurden. Das alles geschah unter normalen Umständen automatisch, von Tefrodern oder Robotern überwacht.
Nun aber stand der Betrieb still. Die Teile lagen so da, wie sie angekommen waren - und es kamen auch keine neuen dazu.
„Betrieb stillgelegt", wisperte Ras. „Wir bringen den ganzen Plan der Meister durcheinander. Wo sind nur die Tefroder geblieben, die sonst hier gearbeitet haben?"
„Sie sind auf der Jagd", vermutete Tronar. „Auf Jagd nach uns."
Sie drangen weiter in das unterirdische Reich ein, ohne sich Richtungen und Entfernungen merken zu können. Die Parafalle lag schon weit hinter ihnen, aber das wußten sie nicht. Nun begegneten sie öfter vereinzelten Tefrodern und Robotern, wurden aber nicht bemerkt.
In einer tiefer gelegenen Station entdeckten sie mehrere Zehntausend Duplos, die auf ihren Abtransport warteten. Eng zusammengepfercht standen oder lagen die menschlichen Imitationen in großen Boxen herum. Niemand kümmerte sich um sie.
„Es hat wenig Sinn, wenn wir in dieser Richtung weitersuchen.
Wir müssen wieder zurück." Ras zog Tronar in eine Nische. „Kann sein, daß ich jetzt ein paarmal die Richtung verfehle, aber das ist kein Grund zur Unruhe. Notfalls kehren wir an die Oberfläche zurück und orientieren uns."
Der siebte Sprung brachte sie genau in die vorbereitete Parafalle.
*
Proht beobachtete gespannt seine Bildschirme, aber auch die Ortergeräte verrieten noch nichts von der Anwesenheit der Terraner. In dem Hangar, der als Falle vorbereitet worden war, standen in langer Reihe die kleinen Kurierschiffe. Einige Tefroder verrichteten Wartungsarbeiten. Roboter waren nicht sichtbar.
Alles wirkte mehr als harmlos.
Proht hatte keine Ahnung, welche Hilfsmittel den Terranern zur Verfügung standen. Er wußte auch nicht, ob in der Nähe ein Schiff darauf wartete, sie abzuholen oder ihnen doch zumindest entgegenzukommen. Er konnte nur hoffen, daß sie auf sich selbst angewiesen waren.
Die Überwachungszentrale meldete sich.
„In der Umgebung von Sektor Sieben wird ein Ansteigen der Temperatur gemeldet. Ursache unbekannt. Sollen Nachforschungen angestellt
Weitere Kostenlose Bücher