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0295 - Der verlorene Planet

Titel: 0295 - Der verlorene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben Sie nicht. Noch etwa sieben Tage, dann ist Multidon verloren."
    Proht schien Ras mit seinen Blicken durchbohren zu wollen, dann trat er zurück und schüttelte den Kopf.
    „Ihr Terraner seid merkwürdige Lebewesen. Selbst dann, wenn man euch die Schlinge schon um den Hals legt, droht ihr noch.
    Was soll der Bluff? Ist eine Invasionsflotte unterwegs? Sie wird nicht weit kommen, auch wenn der Zapfstrahl ausgefallen ist. Ich habe sechstausend schwere Schlachtschiffe ..."
    „Sie werden genügen, einen Teil der Besatzung von Multidon zu evakuieren. Außerdem stehen in den Hangars brandneue Frachter, viele tausend von ihnen. Wir wissen nicht wieviel Tefroder und Duplos es auf Multidon gibt ..."
    Proht war nähergetreten. Er begann zu ahnen, daß die Terraner nicht nur blufften.
    „Was ist geschehen?" fragte er einfach. „Vielleicht finden wir einen Ausweg aus der Situation. Reden Sie schon."
    Ras sagte: „Sie kennen die Arkonbombe, Faktor III. Wir haben eine Arkonbombe auf Multidon zur Detonation gebracht. Vor einigen Stunden muß es geschehen sein, und Sie wissen so gut wie wir, daß der Atombrand nicht mehr aufzuhalten ist."
    Proht starrte die beiden Terraner an, dann wurde er kreideweiß im Gesicht. Aber er hatte sich noch immer in der Gewalt. Er nickte.
    „Jetzt weiß ich, was der plötzliche Temperaturanstieg zu bedeuten hat. Sie haben also die Wahrheit gesagt. Eine Arkonbombe! Dagegen sind auch wir machtlos." Er trat näher an den Käfig und ballte die Fäuste. „Sie wissen, daß Sie dafür den Tod verdienen. Nicht durch meine Hand, nein. Durch Ihre eigene Bombe."
    „Damit mußten wir rechnen. Immerhin gibt der langsame Verlauf der Kettenreaktion Ihnen die Möglichkeit, Multidon zu räumen. Der Planet ist verloren, zugegeben. Aber für Ihr Leben und das Ihrer Leute besteht keine Gefahr."
    Es war erstaunlich, wie sehr der Meister sich beherrschte. Er mußte ganz kalt überlegen. Rache war die unlogischste aller Handlungen - das mußte er genau wissen.
    Es waren aber auch noch andere Überlegungen, die Proht davon abhielten, seiner angestauten Wut Luft zu machen. Um sein eigenes Leben abermals zu retten, mußte er Multidon aufgeben.
    Wenn er dann zwei gefangene Terraner bei sich hatte und Faktor Igegenübertrat, besaß er einen unschätzbaren Trumpf. Mutanten gehörten zu den engsten Vertrauten Rhodans. Unter gewissen Umständen würden sie alles ausplaudern, was sie wußten. Wortlos wandte Proht sich ab und stellte eine Verbindung zu den Kommandanten der einzelnen Abteilungen her. Er unterrichtete sie in sachlicher und kühler Form von dem drohenden Untergang des Planeten Multidon und befahl die Demontage einiger wichtiger technischer Einrichtungen. Sie sollten sofort in Frachter verladen werden. - Der Flotte gab er Anweisungen, sich in der Nähe aufzuhalten und in vier Tagen die Tefroder aufzunehmen. Da der Transmitter ausgefallen war, sollte die Flotte versuchen, sich durch den Uklan-Dunkelnebel durchzuschlagen. - Der Kommandant der Frachterflotte erhielt den Befehl, alle verfügbaren Frachter zum Abtransport der fertiggestellten Duplos bereitzustellen. Sobald die Demontagearbeiten beendet waren, sollte die Evakuierung beginnen.
    Das alles dauerte fast eine halbe Stunde. Dann schaltete Proht die Geräte ab und wandte sich wieder an seine Gefangenen. Sein Gesicht war hart und ausdruckslos.
    „Die Terraner befinden sich mit uns im Krieg. Sie haben einen unserer wichtigsten Planeten sabotiert. Sie haben tausendfach den Tod verdient. Glauben Sie nur nicht, es sei von meiner Seite aus Schwäche oder gar Sentimentalität, wenn Sie jetzt noch leben. Es ist etwas anderes. Ich werde Sie mit mir nehmen, und dann können Sie Faktor Igegenübertreten. Ich hoffe, Sie wissen die Ehre zu schätzen."
     
    6.
     
    Gucky langweilte sich entsetzlich in seiner Höhle. Stundenlang wartete er auf ein Lebenszeichen von Ras und Tronar, aber es kam keins. Er hörte die Sendungen der Tefroder ab, aber es waren nur Routinemeldungen, die ihn nicht weiter interessierten. Er hatte den letzten Konzentratwürfel verzehrt und war im Augenblick satt.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, übertrat er Ras Tschubais Befehl und teleportierte zum Haldengebirge, um sich vom Fortschritt des Atombrandes zu überzeugen. Fast hätte er sich die Füße verbrannt, als er auf den Felsen materialisierte. Der Boden war glühend heiß, aber die Kettenreaktion hatte die Oberfläche noch nicht erreicht. Wahrscheinlich fraß sich der Brand schneller in den

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