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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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war genauso einfach wie bei Paulsen«, gestand Heath. »Ich gab der Maschine den Befehl, in einer bestimmten Zeitspanne jeden zu töten, der den Raum betrat. Danach rief ich Hersdale an und bat um seinen Besuch. Ich paßte ihn vor dem Institut ab und ließ ihn mit meinem Schlüssel durch die Seitenpforte, wo kein Pförtner 'sitzt. Ich bat ihn, schon ins Labor zu gehen, während ich mir noch etwas holen wollte. Er tat es arglos.«
    »Augenblick«, brummte ich nachdenklich, »während einer gewissen Zeitspanne jeden Menschen durch diesen furchtbaren Halsschlag töten… wie machen Sie das? Ich meine, wie versteht die Maschine, daß sie es nur während einer bestimmten Zeitspanne tun soll?«
    »Das ist doch ganz einfach«, seufzte Heath, dessen seelische Widerstandskraft gebrochen war, seit er wußte, daß sein zweiter Mord—an einem Freund — völlig grundlos gewesen war. »Wenn ich beispielsweise sage: achthundertdreißig bis achthundertvierzig, dann wird die Maschine in der Zeit zwischen 8 Uhr 30 und 8 Uhr 40 die gespeicherten Befehle ausführen, sobald die entsprechenden Impulse auftreten, die den Befehl auslösen.«
    Ich warf einen raschen Blick auf meine Armbanduhr. Es war acht Minuten vor zwölf. Ich nahm mir nicht einmal mehr die Zeit, um den Schreibtisch herumzugehen. Ich sprang einfach mit einem Satz darüber hinweg, riß Heath an der jetzt wieder sorgfältig geknoteten Krawatte zu mir empor und fuhr ihn an:
    »Zwölf hundert! Zwölfhundert bis zwölfhundertzehn! Das bedeutet von 12 Uhr bis zehn Minuten nach zwölf! Stimmt es? Macht der Pförtner um zwölf einen Rundgang?! Stimmt das?«
    »Sie sind verrückt!« kreischte Heath. Ich packte ihn und riß ihn hinter mir her bis in das nächste Office, wo noch ein Kollege über seinen Akten saß. »Halte diesen Kerl fest!« rief ich ihm zu und gab Heath einen Stoß, daß er auf den überraschten Kollegen zutaumelte.
    Dann jagte ich auch schon den Flur entlang. Dicht hinter mir waren Phils Schritte…
    ***
    Wir waren bereits außer Atem, als wir die Stufen bis zur Haustür hinaufgerannt waren. Durch die abgeschlossene große Glastür sahen wir das Fenster des kleinen Raumes, in dem sonst der Pförtner saß Der Raum war leer. Die elektrische Normaluhr an der Wand zeigte auf sechs Minuten nach zwölf.
    Phil rüttelte wild an der Tür. Ich schob ihn beiseite, zog die Pistole und schlug mit dem Lauf die Scheibe ein. Scherben klirrten uns entgegen. Phil stieß selbst schon mit dem Absatz nach.
    Gleich darauf stürzten wir die Stufen zum unteren Flur empor.
    »Hallo!« schrie ich keuchend. »Hallo, Pförtner!«
    Wir erreichten den Flur.
    Ganz weit hinten stand der Pförtner. Er hielt eine Pistole in der Hand.
    »Nicht schießen!« schrie Phil gellend. »FBI! Bleiben Sie stehen! Sie sind in Gefahr! Stehenbleiben!«
    Wir rannten in den Flur hinein. Die Fenster glitten links an uns vorbei. Rechts die endlose Reihe der numerierten Türen. Mein Herz schlug heftig bis in den Hals hinauf. Ich hörte das Blut in den Ohren rauschen.
    »Wa-was ist denn los?« stotterte der Portier erschrocken, als wir ihn schon fast erreicht hatten.
    Wir konnten ihm keine Antwort geben, so sehr waren wir außer Atem.
    »Was war denn das für ein Lärm?« fuhr er fort. »Haben Sie etwa die Tür eingeschlagen?«
    Wir nickten stumm, während wir noch immer nach Atem rangen.
    »Sie haben die Tür eingeschlagen?« wiederholte er fassungslos. »Meine Güte, die teure Glastür!«
    »Hören Sie«, stieß ich hastig hervor, »wir erklären Ihnen alles in ein paar Minuten! Jetzt tun Sie mir einen Gefallen und gehen Sie zehn oder zwanzig Schritte von dieser Tür weg!«
    Kopschüttelnd sah er uns an.
    »Los, Mann!« fauchte Phil.
    Ich sah auf meine Uhr.
    12.09 Uhr. Zwölfhundertneun, würde Heath sagen.
    Ich sah Phil an. Er nickte entschlossen.
    »Damit könnten wir es beweisen«, sagte er.
    Wir zogen unsere Pistolen aus der Halfter. Noch ein rascher Blick zur Verständigung. Dann riß Phil die Tür auf und warf sich zwischen meine gespreizten Beine flach auf den Fußboden.
    Ich selbst blieb breitbeinig mitten in der Türöffnung stehen.
    Die kastenförmige Maschine mit dem blitzenden Metallgestänge summte leise. Aus weit geöffneten Augen sahen wir den kleinen Stab, der unaufhörlich kreiste. Aber dann blieb er plötzlich stehen.
    Er zeigte genau auf mich.
    Atemlos verfolgten wir, wie sich der Stab jetzt aus seiner niedrigeren Höhe am Gestänge langsam emporschob, bis er genau die Höhe meines Halses

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