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Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Titel: Die drei Stigmata des Palmer Eldritch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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PHILIP K. DICK

    Die drei Stigmata
    des Palmer
    Eldritch

    ROMAN

    MIT EINEM NACHWORT VON
    PAUL WILLIAMS

    AUS DEM AMERIKANISCHEN VON
    THOMAS MOHR
    HAFFMANS VERLAG

    Die amerikanische Originalausgabe »The Three Stigmata of Palmer Eldritch« erschien 1965 bei Doubleday, New York
    Copyright © 1964 by Philip K. Dick Nachwort Copyright © 1979 by Paul Williams

    Umschlagbild von Klaus Dill

    Neuübersetzung Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
    Copyright © 1997 by
    Haffmans Verlag AG Zürich
    Gesamtherstellung: Ebner Ulm
    ISBN 3251 30064 4

    —

    Es ist doch so: Denken Sie daran, daß wir alle nur aus Staub gemacht sind. Das verspricht zugebenermaßen wenig Aussicht auf Erfolg, und davor dürfen wir die Augen nicht verschließen. Aber selbst wenn man bedenkt, daß zu Anfang einiges schiefgelaufen ist, halten wir uns eigentlich recht gut. Ich bin der festen Überzeugung, daß wir es, trotz der miserablen Situation, in der wir uns momentan befinden, schaffen können. Noch Fragen?

    Aus einem firmeninternen Audio-Memo an alle Pre-Fash-Berater der Perky Pat Layouts Inc., diktiert von Leo Bulero unmittelbar nach seiner Rückkehr vom Mars

    —

    Eins

    Barney Mayerson erwachte mit rasenden Kopfschmerzen, in einem fremden Schlafzimmer, in einem fremden Haus. Neben ihm, die Decke bis zu den nackten, runden Schultern hochgezogen, schlief eine fremde junge Frau. Sie atmete leise durch den Mund, ihr Haar ein watteweißer Wirrwarr.
    Ich komme bestimmt zu spät zur Arbeit, dachte er, schlüpfte aus dem Bett und rappelte sich hoch, mit geschlossenen Augen, damit ihm nicht übel wurde. Soviel er wußte, war er mehrere Fahrtstunden von seinem Büro entfernt; womöglich war er nicht einmal mehr in den Vereinigten Staaten. Immerhin war er noch auf der Erde; die Schwerkraft, die ihn taumeln ließ, war vertraut und normal.
    Und dort, vor dem Sofa im Nebenzimmer, stand auch der vertraute Koffer mit seinem Psychiater Dr. Smile.
    Barfuß trottete er ins Wohnzimmer und setzte sich neben den Koffer; er ließ ihn aufschnappen, betätigte einen Schalter, und Dr. Smile sprang an. Zeiger schlugen aus, der Apparat begann zu summen. »Wo bin ich?« fragte Barney. »Und wie weit bin ich von New York entfernt?« Das war die Hauptsache. Sein Blick fiel auf die Uhr an der Küchenwand; es war halb acht. Von wegen zu spät.
    Der Apparat, eine mobile Telekontakteinheit, die per Mikrosender mit Dr. Smile, dem Zentralcomputer im Kellergeschoß von Renown 33, Barneys Eigenwohnhaus in New York, verbunden war, posaunte mit blecherner Stimme: »Ah, Mr. Bayerson.«
    »Mayerson«, verbesserte Barney und strich sich mit zitternden Fingern übers Haar. »Was wissen Sie von gestern abend?« Angewidert starrte er auf die halbleeren Bourbon- und Sprudelflaschen, den Magenbitter, die Eiswürfelschalen und Zitronen auf der Küchenanrichte. »Wer ist das Mädchen?«
    »Das Mädchen im Bett ist Miss Rondinella Fugate«, sagte Dr. Smile. »Sie dürfen sie Roni nennen.«
    Das kam ihm irgendwie bekannt vor und schien seltsamerweise mit seiner Arbeit in Zusammenhang zu stehen. »Moment mal«, sagte er zu dem Koffer, doch da regte sich das Mädchen im Schlafzimmer; sofort schaltete er Dr. Smile ab und stand auf. Nur mit Unterhose bekleidet, kam er sich klein und häßlich vor.
    »Du bist schon wach?« fragte die junge Frau verschlafen. Sie wälzte sich hin und her, dann setzte sie sich auf und sah ihn an; ganz hübsch, überlegte er, mit wunderschönen großen Augen. »Wie spät ist es, hast du Kaffeewasser aufgesetzt?«
    Er marschierte in die Küche und brachte mit einem Knopfdruck den Herd in Gang, der das Kaffeewasser selbsttätig erhitzte. Er hörte eine Tür zufallen; Roni war ins Bad gegangen. Wasser lief. Roni stand unter der Dusche.
    Er kehrte ins Wohnzimmer zurück und schaltete Dr. Smile wieder ein. »Was hat sie mit P. P. Layouts zu tun?« fragte er.
    »Miss Fugate ist Ihre neue Assistentin; sie ist gestern aus der Volksrepublik China eingetroffen, wo sie für P. P. Layouts als Pre-Fash-Beraterin tätig war. Leider ist Miss Fugate zwar überaus begabt, doch gänzlich unerfahren, deshalb hielt Mr. Bulero es für das beste, sie eine Zeitlang als Ihre Assistentin, ich würde ja sagen: ›unter Ihnen‹, aber das könnte leicht zu Mißverständnissen führen, wenn man bedenkt ...«
    »Na danke«, sagte Barney. Er ging ins Schlafzimmer, klaubte seine Kleider zusammen – sie lagen in einem großen Haufen auf dem Fußboden, wo er sie zweifellos selbst hingeworfen

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